Kapitel 35

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Marcel und Kuba kamen rein und es sah so aus, als ob sie direkt vom Training kamen. „Hey." Sagte ich als die beiden vor dem Bett standen. „Hi." Antworteten sie und sahen mich unsicher an. „Was denn? Bekomme ich nicht mal mehr eine Umarmung zur Begrüßung?" fragte ich gespielt entrüstet und streckte meine Arme aus. Mir war vollkommen klar, dass sie nicht wussten, wie sie jetzt zu mir sein sollen, deswegen machte ich ein auf „gute Laune" und auf „nichts ist passiert". Die beiden sahen erleichtert aus und kamen mit einem Grinsen zu mir. „Doch klar, du doch immer." Meinte Marcels Grinsend und umarmte mich vorsichtig, um keine Schläuche raus zuziehen. Dann stand Kuba vor mir und das, was ich in seinen Augen sah, ließ mein fake lächeln erloschen. „Ähm...Mats, kann ich mal kurz alleine mit Kuba reden?" wand ich mich an Mats und sah ihn bittend an. Er schaute mir kurz in die Augen und sagte dann: „Klar. Marcel kommst du mit? Ich will mir was zu essen holen." Marcel nickte und Mats stand auf, nachdem er mir einen kurzen Kuss auf die Stirn gab. Die beiden Jungs gingen aus dem Zimmer und ich guckte wieder zu Kuba. Er stand einfach nur da und sah mich traurig an. Ich schluckte und meinte dann leise: „Es tut mir leid." Kuba sagte noch immer nichts und ich griff nach seinen Händen. „Bitte. Mach es mir nicht noch schwerer, ich brauch dich Kuba." Bettelte ich inzwischen schon und zog ihn ein bisschen zu mir. Er trat zu mir ans Bett und ließ sich auf den Stuhl fallen der hier stand. Es herrschte Stille zwischen uns, aber ich nahm es als gutes Zeichen, dass Kuba seine Hände nicht wegzog. „Ich verstehe es nicht Lou. Warum? Ich dachte du wärst glücklich." Unterbrach Kuba irgendwann das Schweigen. Erst jetzt wurde mir wirklich bewusst, was ich eigentlich mir meinem Selbstmordversuch angerichtet habe. Ich hab sie alle verletzt und enttäuscht: Mats, Kuba und die ganzen anderen. Mir stiegen die Tränen in die Augen, aber ich versuchte sie weg zu blinzeln. „Das war ich auch Kuba, ich war so glücklich wie seit einem Jahr nicht mehr. Gestern war einer der schönsten Tage die ich je hatte. Aber..." versuchte ich zu erklären, schaffte es aber nicht weiter zu reden. „Aber was? Verdammt Lou ich dachte wir wären Freunde, dass du zu mir kommst, wenn etwas nicht stimmt." Sagte Kuba aufgebracht. Als ich die Wut und Enttäuschung in seiner Stimmer hörte, konnte ich die Tränen nicht weiter unterdrücken und sie liefen mir über die Wangen. Kuba sah dies, aber es schien ihn nicht zu interessieren. Und das machte mich wütend, dass er so tut, als ob ich das gerne gemacht hätte. „Scheiße man Kuba! Glaubst du ernsthaft, dass ich das auch Spaß gemacht habe?! Natürlich sind wir Freunde, du bist sogar mein bester Freund man! Du willst wissen warum ich das machen wollte? Er hat mich angerufen, genau in dem Moment wo ich dachte, dass alles wieder gut wird. Er weiß wo ich bin, dass ich mit Mats zusammen bin. Du willst wissen was er gesagt hat? Das wenn ich heute Abend nicht wieder bei ihm bin, er kommen wird. Um mich zu holen, um Mats zu verletzten." Sagte ich ziemlich laut, und Kuba antwortete genauso laut: „Du hättest mich anrufen können! Wir hätten eine Lösung gefunden, aber anscheinend vertraust du mir dafür ja nicht genug." „Das hat doch nichts mit Vertrauen zu tun! Ich habe Angst vor ihm, Angst die du dir nicht mal Vorstellen kannst, und wenn er sagt, dass er jedem wehtut, der mir helfen will, dann glaube ich ihm das! Und ich kann und will das nicht verantworten, dass einem von euch was wegen mir passiert!" Inzwischen schrie ich schon fast vor Wut, aber Kuba interessierte das nicht. „Das ist aber kein Grund sich umzubringen zu wollen!" „Nein, ist es nicht, da hast du Recht. Aber ein Leben ohne Mats, ohne dich will ich nicht mehr. Allein die Vorstellung macht mich kaputt. Ich konnte einfach nicht mehr." Sagte ich und wurde zum Schluss immer leiser, während mir immer mehr Tränen über das Gesicht liefen. Kuba sah mich an und hob dann seine Hand und wischte die Tränen vorsichtig weg. „Es tut mir Leid Lou. Ich meinte das nicht so..." sagte er leise und schaute mir dabei ins Gesicht. „Ich hatte nur so Angst um dich. Verstehst du, du bist mir total wichtig geworden, und wenn du jetzt wirklich tot wärst...ich wüsste nicht, was ich dann machen sollte. Bitte...hör auf wegen mit zu weinen." Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen als er dies sagte. „Ich wein nicht wegen dem was du gesagt hast. Du hast ja recht mit dem, was du gesagt hast. Ich hab euch enttäuscht, aber in dem Moment hab ich einfach kein anderen Weg gesehen." Sagte ich. „Lass es uns einfach das alles vergessen, ok? Nicht mehr drüber reden sondern einfach nur noch nach vorne gucken." Meinte Kuba und ich nickte zustimmend. Wir umarmte uns lange und als wir uns voneinander lösten sagte ich: „Ich bin so froh so einen besten Freund wie dich zu haben." Kuba strahlte mich einfach nur an und sagte nichts. Wieder klopfte es an der Tür und ich rief: „Ja?". Marcel und Mats kamen wieder rein. Mats kam sofort zu mir und fragte: „Ist alles ok? Du hast geweint." Ich nickte: „Ja, es ist alles gut." Mats schien mir zu glauben denn er fragte nicht weiter nach, sondern setzte sich einfach wieder zu mir auf Bett. Ich kuschelte mich an ihn und Marcel zog sich noch einen Stuhl ran. „Kommst du morgen eigentlich trotzdem mit?" fragte Marcel mich dann und ich nickte: „Klar. Immerhin muss ich Jonas doch richtig verabschieden." „Wie geht das jetzt eigentlich generell weiter?" wollte Kuba wissen und schaute Mats und mich an. „Ich werde John anzeigen." Antwortete ich ihm und die beiden sahen erleichtert aus. „Das ist die richtige Entscheidung. Und wann willst du das machen? Weil Morgen fahren wir ja nach Augsburg und kommen dann ja auch Sonntag erst wieder zurück." Meinte Marcel. „Ich denke mal dann danach. Außer Mats wird für die Nationalmannschaft nominiert, dann würde ich damit noch warten bis er wieder hier ist." Antwortete ich ihm. „Ich werde aber ganz sicher nicht nominiert, also können wir Montag zur Polizei gehen." Meinte Mats und gab mir einen Kuss auf meine Haare.

Kannst du mich retten?  (Mats Hummels ff)- Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt