Kapitel 3.9

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"Die Adresse stimmt niemals, Ana. Das ist am Rande Pickerings. Du musst dich verhört haben", murmelte ich in mein Handy, welches ich auf laut gestellt hatte. Ich nahm einen Schluck aus meiner Kaffeetasse und stellte sie danach wieder auf die einzige freie Stelle auf dem Tisch. "June, wenn ich es dir doch sage. Die beiden wohnen wieder in Pickering. Lindsey hat mir heute genau diese Adresse genannt als ich sie in der Stadt traf und wir zufälligerweise auf April zu sprechen kamen. Oder glaubst du, sie denkt sich das alles nur aus? Wir waren mit ihr in der gleichen Stufe, du kennst sie doch.", ratterte die Rothaarige herunter. Ungläubig schüttelte ich meinen Kopf. "Ich weiß nicht so recht, Ana."

"Angenommen die beiden wohnen wieder in Pickering, wölltest du nicht wissen, warum sie wieder hier sind? Wie es ihnen geht? Oder was sie in den letzten Jahren gemacht haben?"

"Doch schon aber-", begann ich aber würde sogleich wieder unterbrochen. "Nichts aber, June.", murmelte meine beste Freundin. "Hast du Zeit?"

"Jetzt?" Verwirrt schaute ich auf die Zeitanzeige meines Laptops. Es war kurz vor 19 Uhr. "Nein, in drei Jahren", gab sie sarkastisch von sich. Seufzend ließ ich meine Augen über den Stapel unbearbeiteter Blätter vor mir wandern. Schon den gesamten Nachmittag hatte ich damit verbracht die Unterlagen abzuarbeiten und zu sortieren die schon Monate lang auf meinem Schreibtisch versauerten. Auch wenn mir die Sache nicht sonderlichen Spaß bereitete, war es eine gute Möglichkeit mich von der Tatsache abzulenken, dass Shawn erst in 4 Tagen aus New York wiederkommen würde. Und ich somit meinen Geburtstag ohne ihn verbringen werde.

Ich schaute noch einige Sekunden auf die Sachen vor mir, bevor ich den Entschluss fasste meine Arbeit für heute zu beenden. Ich schloss meinen Laptop und nahm mein Smartphone vom Tisch nahm. "Was genau hast du vor?"

"Das hat ja ewig gedauert", begrüßte mich Ana als ich die Autotür hinter mir zu schlug. Ich drehte mich zu der Rothaarigen um, die bereits auf der anderen Straßenseite vor einem weißen Haus stand. Schon ewig war ich nicht mehr in diesem Viertel Pickerings gewesen. "Ich musste noch alle Unterlagen wegräumen, meine Sachen für das Wochenende bei meinen Eltern packen und der Verkehr in Toronto ist um diese Uhrzeit schließlich auch kein Spaß", erklärte ich und überquerte die Straßenseite.

"Komisch, es steht noch nicht einmal ein Name da", deutete ich auf das Klingelschild. Ohne weiter auf meine Aussage einzugehen drückte Anastasia auf den Klingelknopf. Ich machte wieder einen Schritt zurück, um wieder etwas Abstand zwischen mir und der Tür zu bringen. Sichtlich unwohl schaute ich mich um.

Es dauerte einige Sekunden bis man Schritte hörte und die Haustür geöffnet wurde. Mit offenem Mund starrte ich den jungen Mann vor uns an.

"Ana? June?", blinzelte die Person überrascht und ließ seine Hand von der Tür sinken. Die hellbraunen Haare des jungen Mannes waren leicht verwuschelt und dunkle Schatten zierten die Partie unter seinen Augen. Es sah so aus als hätte er die letzten Nächte nicht besonders gut geschlafen.

"Blake", erwiderte ich und musterte ihn fassungslos.

"Wer war an der Tür?" Aprils Stimme drang durch das Einfamilienhaus als Ana und ich gerade unsere Jacken ablegten. Ich zuckte beim Klang ihrer Stimme kurz zusammen. Mit einer stummen Handbewegung gab uns Blake zu verstehen ihm in die Küche zu folgen.

Und da stand sie. Mit dem Rücken zu uns gedreht an der Küchenzeile. Ihre langen schwarzen Haare hingen über ihrer linken Schulter in leichten Wellen herunter. Bis plötzlich ein kleines Gesicht über ihre andere Schulter zu uns hinüber lugte.

"Blake, Schatz", drehte sich April herum, "War deine Schwester an der Tür oder d-"

Noch bevor die restlichen Worte ihren Mund verlassen konnten, schloss sie ihn. Dabei schaute der kleine Junge auf ihrem Arm mindestens genauso verwirrt, wie April selbst.

"Oh, wow", schluckte ich nach einigen Sekunden in denen ich abwechselnd zwischen April, und dem kleinen Jungen auf ihrem Arm hin- und her geschaut habe. Ich hatte wirklich mit allem gerechnet, nachdem ich sie knapp sechs Jahre nicht mehr gesehen hatte. Aber nicht damit.

"Hey", lächelte die Dunkelhaarige und strich dem kleinen Jungen, der uns immer wieder neugierige Blicke zuwarf, liebevoll durch die kurzen schwarzen Haare. "Was macht ihr zwei denn hier?"

. . .

there's something about
childhood friends
that you just
can't replace.
by unknown

 by unknown

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Vollidioten küsst man nicht | Shawn Mendes Fanfiction (Teil 1+2+3+4)Where stories live. Discover now