Angst [Prolog]

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Liebes Tagebuch,
Die Zeit verläuft immer langsamer. Zumindest habe ich das Gefühl als ob es so wäre. Sekunden fühlen sich an wie Minuten, Minuten fühlen sich an wie Stunden und Stunden wie Tage. Ich habe das Gefühl als wäre ich in ein tiefes, dunkles Loch gefallen, aus dem ich nicht mehr raus komme oder dass ich bis zur Hüfte in Honig stehe und mich keinen Millimeter nach vorne bewegen kann. Ich kann mich nur in eine Richtung bewegen. Nach unten.

Ich habe das Gefühl dass ich jeden Tag das gleiche schreibe und jeden Tag frage ich mich was es eigentlich bringt. Ich werde nie jemanden haben den ich alles anvertrauen kann. So bin ich nicht. Das passt nicht zu mir. Ich vertraue niemanden. Ich habe mich schon so oft gefragt wieso und ob ich das wirklich will. Ich habe noch immer keine Antwort. Ob ich jemals eine kriegen werde? Ich bin nicht so wie mich andere sehen, aber ich habe das Gefühl ich muss so sein. Ich darf mich nicht ändern. Doch wie ist überhaupt erst so gekommen? Angst. Davor ausgestoßen zu werden. Angst davor zu lieben. Niemand würde mich akzeptieren. Das weiß ich. Ich habe schon andere gesehen die wegen ihrer Sexualität fertiggemacht wurden. Davor habe ich Angst. Ich möchte so gerne lieben, aber ich darf nicht. Ich spüre keine Freude. Keine Liebe. Nur Leere. Ich würde mich gerne ändern, aber ich weiß nicht wie. Will ich wirklich das Leute mich so sehen wie ich wirklich bin? Oder ist es jetzt gerade besser? Ich habe doch niemanden außer dich, liebes Tagebuch. Ich weiß genau dass es nichts bringt meine Gedanken niederzuschreiben, also wieso tue ich es? Ich weiß dass mich niemand mag. Dass ich nichts wert bin. Ich bin ein Nichts. Sowohl für mich selber als auch für die ganze Welt. Ich frage mich manchmal ob es jemand bemerken würde wenn ich plötzlich weg wäre. Und ich frage mich wieso ich es nicht ausprobiere. Ich habe ich nichts zu verlieren, oder..?

„Das alles wegen mir?" [GermanLetsDado]Where stories live. Discover now