Gefunden. Gelesen. [Kapitel 9]

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PoV. Michael
Ich rannte die Treppen hoch. Völlig außer Atem blieb ich oben angekommen kurz stehen. Ich wartete nicht lange bevor ich weiter rannte. Wieso war ich auch so dumm gewesen meinen Rucksack im Klassenzimmer zu vergessen. Ich stürmte den Gang entlang und kam gerade so vor der Tür zum stehen. Fast wäre ich sogar noch ausgerutscht. Dieser Linoleum-Fußboden hat mich schon immer aufgeregt. Ständig rutschte man aus. Ich vertrieb die Gedanken vom Fußboden und richteten sie wieder dem Grund warum ich hier war. Mein Rucksack. Ich drückte die Klinke nach unten und stöhnte sofort genervt auf. Abgeschlossen. Ich verdrehte die Augen und drehte mich um. Gerade als ich wieder gehen wollte fiel mir etwas auf. Ein Buch, was auf dem Boden lag. Es sah nicht aus wie ein normales Schulbuch, also ging ich ein Stück näher. Ich hob es auf und betrachtete es. Es war mit schwarzem Leder eingebunden und ein Kugelschreiber war daran befestigt. Ich war etwas verwirrt, also klappte ich es auf und blätterte kurz durch. Schnell bemerkte ich was es für ein Buch war. Ein Tagebuch! Ich steckte es in meine Jacke und ging auf's Klo. Ich setzte mich auf den Klodeckel und winkelte meine Beine an. Ich öffnete das Buch und mir fiel sofort eine sehr schöne Handschrift auf. Ich las kurz einzelne Sätze durch „Ich habe das Gefühl als wäre ich in ein tiefes, dunkles Loch gefallen..." Der oder die muss ja ein depri Leben haben dachte ich und las weiter „Ich darf mich nicht ändern..." „Angst davor zu lieben" „Ich habe schon andere gesehen die wegen ihrer Sexualität fertiggemacht wurden" Worum ging es hier eigentlich? fragte ich mich. „War da jemand schwul oder lesbisch? Ich las gespannt weiter. „Ich bin ein Nichts" „Ich frage mich manchmal ob es jemand bemerken würde wenn ich plötzlich weg wäre. Und ich frage mich wieso ich es nicht ausprobiere. Ich habe ich nichts zu verlieren, oder..?" Ich war etwas schockiert und blätterte um. „Und alle hassen mich. Außer vielleicht eine Person, aber die habe ich endgültig vergrault" Ich hatte das Gefühl ich erkannte jemanden aus dem geschriebenen, aber ich las trotzdem weiter. „Ich würde ihn doch so gerne kennenlernen" „Wen?" flüsterte ich. Ich las weiter und das Tagebuch gab mir tatsächlich eine Antwort. „Seine zerzausten blonden Haare, seine funkelnden grün-gelblichen Augen..."
„Seine weiche Stimme..." Mir stockte der Atem. Ich wusste genau um wen es hier ging. Maurice. Diese Person redete von Maurice. Und ich hatte auch eine Vermutung wer diese Person war. „Na warte...Dich mache ich fertig, du Arschloch" murmelte ich fest entschlossen und stand auf.

„Das alles wegen mir?" [GermanLetsDado]Where stories live. Discover now