*22* Man ignoriert seinen Vater nicht

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Jimin PoV

Ich wurde von einer Hand an meiner Schulter grob zurück gezogen. "Man ignoriert seinen Vater nicht. Scheint als müsste ich dir nochmal manieren beibringen", die freundliche Miene meines Vaters war verschwunden. Er funkelte mich an, wie er es damals immer getan hatte. Augenblicklich war all mein Selbstbewusstsein verschwunden.

Doch ich wollte nicht nachgeben, ihm nicht zeigen wie sehr ich mich vor ihm fürchtete. Also sah ich ihn stumm an und versuchte meine Miene zu halten. Der Mann vor mir setzte seine freundliche Miene wieder auf. "Also wie gehts dir Chim? Was macht die Schule?", lächelte er übertrieben fröhlich.

Ich schwieg.

"Antworte!", meinte er harsch und mir lief ein Schauer über den Rücken. "D-das geht dich nichts an!"

Er lachte ironisch, bevor er sich wieder fing und mich mit einem gruseligen Blick ansah. "Du sollst mir nicht widersprechen!", ich spürte einen leichten Klaps an meiner Wange und ich wusste, dass das der Warnschuss gewesen war. Sofort jagten jegliche Bilder wieder durch den Kopf. Alles was ich bis jetzt verdrängt hatte kam wieder hoch. Die Bilder, wie er mich und meine Mutter geschlagen hatte, wie er uns angeschrien hatte, wie er Vasen durch die Wohnung geschmissen hatte.

Ich nickte ergeben und mein Vater lächelte zufrieden. "Na geht doch. Und jetzt nochmal. Wie läufts in der Schule?"

"Gut..", meinte ich eingeschüchtert und hasste mich dafür so schwach zu sein. Das Grinsen meines Vater wurde breiter. "Sehr schön. Wie gehts Jisou?" Ich hätte kotzen können, wenn ich hörte wie er den Namen meiner Mutter aussprach. Doch nicht nur das, damit erinnerte er mich auch schmerzhaft daran warum ich ihn so sehr hasste. Wegen ihm war meine Mutter Jahre lang in Behandlung gewesen.

"Gut", log ich, um ihm unter die Nase zu reiben das wir ihn nicht brauchten. In Wirklichkeit ging es Mama nicht gut. Sie hatte erst vor ein paar Wochen ihren Job verloren und musste nun mit kleinen Tagesjobs sich ein bisschen was dazu verdienen. Das war auch der Grund, warum ich nun in einem kleinen Café am Stadtrand arbeitete. Doch ich wollte nicht das er das wusste. Ich wollte das er sieht das wir ihn nicht brauchten, nicht wollten.

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Schlechte finanzielle Verhältnisse und der verhasste Vater kehrt zurück.
Geht es nich schlimmer fragt ihr euch?
Tja ich sprecht hier mit einem Halbteufel, also seid auf alles gefasst;)

Einer von vielen...| YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt