Chapter.06

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||Letízia||

Ich fokussierte meine Augen genau auf den Wald, welcher sich neben der Schule erstreckte und blickte immer wieder zwischen diesem und der Uhr umher. In wenigen Minuten war die Schule endlich zu Ende und ich könnte das Reservat aufsuchen gehen.

Und Aleksej mit meinen Antworten.

"Warum so ungeduldig?", hörte ich die Stimme von River, welcher zu meiner linken saß. "Eventuell habe ich etwas vor, was nicht warten kann und wobei wohlmöglich mein Leben abhängt.", antwortete ich geradwegs heraus und zappelte ungeduldig rum.

"So wichtig?", wollte er wissen, obwohl der Idiot diese Antwort mit Sicherheit kannte. Der Typ wusste nämlich einiges und da war ich mir auch ziemlich sicher. Man ich bin gut, ich bemerke einfach viel zu viel.

"Hör mal, Letízia. Du musst ihm sagen, dass mein Leben erst so richtig am 1. Mai 2017 begann, sonst wird er dir nicht glauben.", flüsterte River mir zu und bevor ich etwas sagen konnte, hatte es schon zum Schluss geklingelt und er erhob sich direkt. River verließ mit schnellen Schritten das Klassenzimmer und ich hatte keine Möglichkeit ihm nach zu kommen.

Bitte was, was war das gerade?

Ich rannte regelrecht auf den Flur, doch von River war keine Spur mehr.

Ich seufzte auf und brachte meine Sachen schließlich zu meinem Spind, woraufhin ich alles darin verstaute.

Ich verließ schnell die Schule mit dem Strom an Schülern, welche dasselbe vor hatten wie ich und nur hier raus wollten. Ich ging mit direkt Schritten in Richtung Wald und betrat diesen daraufhin. Auf geht's zum Reservat.

Okay, eventuell ist es etwas naiv von mir alleine in den Wald zugehen, um sich mit einem fremden Typen zu treffen. Ich kenne ja nur seinen Namen und sonst überhaupt nichts.

Aber ich hatte wirklich das Gefühl, dass dieser Typ mir nichts tun wird.

Ich vertraue ihm, seltsamerweise.

Es brauchte einige Minuten, ehe sich die ersten verwahrlosten Häuser erstreckten und ich immer tiefer ins Reservat lief und schließlich vor dem riesigen Anwesen zum stehen kam.

Wow.

Ich musste es immer bestaunen.

Man kann mir doch nicht sagen, dass Aleksej hier ganz alleine lebt. Ich meine, dass Haus ist ein riesen Palast.

Ich ging schnell die Treppen hoch zur Eingangstür und legte meine Hand bereits auf die Klingel, als jedoch eine tiefe Stimme hinter mir ertönte.

"Na sieh mal einer an, du bist ja sogar pünktlich.", etwas geschockt drehte ich mich um und entdeckte sogleich Aleksej, welcher gegen die Veranda lehnte. "Gehört sich das etwa nicht pünktlich zu sein? Außerdem warum musst du mich immer erschrecken?"

Aleksej zuckte lediglich mit den Schultern. "Eventuell macht es mir einfach Spaß, du kleines Mädchen."

Ruhig bleiben, Letízia.

Irgendwann kannst du den Idioten die Augen auskratzen, entspann dich nur.

"Also dann, dann komm mal mit rein in mein Anwesen.", er öffnte die Eingangstür und hielt sie mir offen.

Ich betrat schließlich das Anwesen und meine Augen weiteten sich direkt. Es war einfach nur gigantisch, nein, es war fast schon unendlich. Das Anwesen sah so gepflegt und modern aus, ganz anders als der Rest des Reservats. Ich hatte mich direkt in dieses Anwesen verliebt. Wie konnte man dieses nur freiwillig verlassen?

Obwohl, war es denn jemals verlassen? Wie lange ist Aleksej denn schon hier? Eventuell die ganze Zeit schon? Ich hatte keine Ahnung, noch nicht, aber das würde sich ändern.

J U R IWhere stories live. Discover now