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Die Zeit hier verging so schnell, dass ich kaum bemerkte, dass ich schon seit 3 Wochen hier war. Ich hatte mich hier in Berlin sehr gut eingelebt und fühlte mich echt wohl. Ich genoss das Zusammenleben in der WG mit Ashley und Maya. Sie waren echt super nett und haben mich sofort in ihre kleine Gemeinschaft mit aufgenommen.

Die Arbeit lief auch super. Es machte mir total viel Spaß und so langsam hatte ich den Trick raus. Wichtige Telefonate annehmen, Termin ausmachen und Unterlagen und Emails checken oder überarbeiten. Das war mehr eine theoretische Arbeit, aber es störte mich nicht weiter. Im Gegenteil, ich fand das sogar ziemlich interessant. Es war mal etwas anderes und erst jetzt begriff ich, dass hinter dem Fotografenjob eigentlich mehr steckte, als ich erwartet hätte.

Als ich am Donnerstag mit Fabio zu Mittagessen aß, erzählte ich von meinen Wochenendplänen. „Mein Freund kommt mich besuchen!", erzählte ich aufgeregt.
Ich konnte es kaum erwarten, Pi wieder zu sehen. 3 Wochen waren echt lang und nur mit ihm zu telefonieren oder ab und zu mal zu skypen war auf Dauer nicht so toll.
Es war sein freies Wochenende, denn die Festival Season hat begonnen und da waren die Jungs halt viel unterwegs.
Es war schade, dass ich sie nicht begleiten konnte. Festivals hatten einfach eine völlig andere Stimmung als ein gewöhnliches Konzert auf einer Tour. Es war etwas besonderes. Normalerweise machte ich immer ganz viele Bilder, aber durch den Job war es nicht mehr möglich für mich, mit den Jungs mitzufahren.

„Und was habt ihr so vor?", fragte Fabio. „Meine Mitbewohnerin hat einen Auftritt mit ihrer Band und da wollen wir alle zusammen hingehen. Außerdem soll ich endlich mal ihren Freund Charlie kennenlernen.", sagte ich. Ich hatte Maya noch nie spielen hören und war sehr gespannt, was mich erwarten würde. Als ich Pi davon erzählt hatte, war er sofort dabei.
Fabio sah mich lächelnd an und nickte. Er war in den letzten Wochen ein wirklich guter Freund geworden. „Komm doch mit!", bot ich an.
Sofort kam ein strahlendes Lächeln auf sein Gesicht. „Also wenn ich schon mal die Chance kriege mich aufzutakeln und aus zu gehen, dann denke ich natürlich keine Sekunde darüber nach! Ich bin dabei!", sagte er und ich kicherte. Ich sagte ihm wo und wann das Konzert stattfand, er speicherte alles in seinem Handy ab.
Und somit machten wir uns wieder an die Arbeit. Fabio musste heute früher nach Hause, deswegen sah ich ihn an diesem Tag nicht nochmal.

Am nächsten Tag war für mich nicht viel los und da Mr. Harper übers Wochenende zu seiner Familie fuhr, konnte ich schon zur Mittagszeit gehen, was mit sehr gelegen kam. Pi würde circa 15:30 Uhr mit dem Zug ankommen. Ich hatte also noch genug Zeit. Ich ging nach Hause und machte mich etwas frisch. Dann machte ich mich langsam auf dem Weg zum Bahnhof.

Ich stand auf dem Bahnsteig und wartete ungeduldig darauf, dass der Zug endlich einfuhr. Als es dann endlich soweit war machte sich ein aufregendes Kribbeln in mir breit. Ich hatte das Gefühl als würden hunderte Menschen aussteigen und ich hielt deshalb besonders Ausschau nach Pi.
Und als ich ihn dann endlich sah konnte ich nicht anders und rannte regelrecht auf ihn zu.
Als ich ihn dann endlich erreicht hatte, sprang ich regelrecht in seine Arme! Meine Beine schlangen sich um seinen Körper und ich war froh, dass er gerade noch sein Gleichgewicht wiederfinden konnte.

„Ich hab dich so vermisst!", sagte ich. „Ich dich auch!", gab er zurück. Er ließ mich runter und ich küsste ihn. Wie sehr mir das doch gefehlt hat. Erst jetzt wurde mir klar, wie lang 3 Wochen doch sein können!
Hand in Hand gingen wir vom Bahnsteig und auf den Weg zu mir nach Hause. Obwohl wir jeden Tag telefonierten war es so, als hätten wir seit Ewigkeiten nicht mehr miteinander gesprochen.

Pi erzählte von den Festivalauftritten und über die kommenden Show. Dann kamen wir auf die Arbeit zu sprechen und ich erzählte, was ich den ganzen Tag so machte.

Als wir zu Hause ankamen, stellte Pi seine Tasche in meinem Zimmer ab und wir gingen ins Wohnzimmer. Da gerade kein anderer da war hatten wir die ganze Wohnung für uns. Ich kuschelte mich an ihn und genoss seine Nähe.
„Wann fängt das Konzert morgen an?", fragte Pi. „Um 7. Ashley nimmt uns mit, sie weiß wo es ist.", sagte ich.
„Ich bin echt schon gespannt die beiden kennenzulernen. So wie du sie beschrieben hast, sind sie ja voll nett.", sagte er und strich mir durch die Haare. Ich nickte lächelnd. „Ja, dass sind sie."

My NightingaleWhere stories live. Discover now