Kapitel 8

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"Luna, was soll das?", fragte Aaron leicht wütend.

"Ich bleibe hier", verkündete ich.

Aaron wirkte alles andere, als zufrieden. Er schüttelte den Kopf und sagte ein unwiderrufliches: "Nein."

Erschrocken zuckte ich zurück und betrachtete Aaron eingehend. Mir war klar, dass er nicht verstand, warum ich hier bleiben wollte.
"Aaron, es geht nicht. Ich kann ihren Blicken gerade nicht standhalten", entgegnete ich leise.

"Du kannst was nicht?", fragte Aaron stirnrunzelnd.

"Ich bin nicht so stark, wie alle denken. Ich kann das gerade einfach nicht", antwortete ich ehrlich.

Warum erzählte ich ihm das alles nur? Warum konnte ich nicht einmal meine Klappe halten? Aarons Miene wurde weicher und er  sagte: "Du kannst auch erstmal mit ins Hotel kommen."

Jaa. Luna, das ist die Chance. Er ist soooo toll, schwärmte Moon.

Ich hingegen fand die Situation nicht ganz so berauschend. Aaron forderte schon wieder eine Entscheidung von mir, die ich nicht treffen konnte, weil ich etwas anderes wollte.

"Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist", antwortete ich.

Und wieso nicht? Er ist süß, charmant, nett und bietet dir an, dass du dich heute nicht blamieren musst. Geh einfach mit ihm. Moon lachte und klang vergnügt.

Klappe, Moon,  fauchte ich sie in Gedanken an.

"Luna, ich biete dor das Beste an, was du tun kannst", meinte Aaron. "Es ist natürlich deine Entscheidung, aber ich würde sas Hotel vorziehen, wenn du deinen Eltern nicht unter die Augen treten möchtest."

Seufzend sah ich in Aarons grüne Augen. Ich erkannte kleine blaue Sprenkel in ihnen und dachte an den Himmel in der Nacht. Er war die beste Option, die ich hatte, aber ich wollte einfach nicht.

"Kann ich nicht einfach hier schlafen?", fragte ich erneut, um mein Glück ein zweites Mal zu versuchen.

Aaron blieb jedoch hart und sah mich lange an. "Auf gar keinen Fall lasse ich dich alleine im Wald, damit du dort schlafen kannst. Das darf ich auch gar nicht. Du bist sehr wichtig für dein Rudel", argumentierte er.

"Und deswegen darf ich entscheiden, was ich tue und was nicht", fauchte ich.

"Das Hotel ist das Beste, das ich dir anbieten kann. Du wirst nicht hier draußen schlafen. Zur Not hole ich deinen Vater. Glaub mir, ich bin deine einzige Chance, um den anderen zu entkommen", meine Aaron unnachgiebig.

Ich dachte über seine Worte nach und antwortete schließlich, dass Aaron recht hatte und er wirklich die beste Option war.

"Na, siehst du. Komm mit. Du wirst es lieben", erklärte er grinsend.

Ich folgte Aaron über einen verwucherten Pfad, bis wir das Hotel erreichten. Von außen war es eine alte, sehr gut gepflegte Villa, von innen hatte ich das Hotel noch nie gesehen. Aaron öffnete die Tür und ließ mich einen Blick auf die noble Einrichtung der Eingangshalle werfen. Ein pompöser Kronleuchter hing an der Decke und ließ das Zimmer in goldenem Licht erstrahlen. Bequem aussehende Sofas standen am Rand der Eingangshalle und ein Tresen stand uns direkt gegenüber. Am Rande der Halle war eine Treppe, die auf eine Ampore  führte.

"Willkommen im Hotel", sagte Aaron, der das Haus locker betrat.

Ich lief hinter ihm her und sah mich ehrfürchtig um. An der Decke war eine prachtvolle Malerei, welche Wölfe darstellte und ich fragte mich, warum dieses Gebäude nicht unser Rudelhaus war. Aaron lief die breite Treppe hinauf und ich folgte ihm. Auf der Ampore standen weitere Sofas und ich sah die drei Musketiere dort sitzen.

"Oh. Aaron bringt hohen Besuch mit", sagte der eine Blonde, von dem ich den Namen schon wieder vergessen hatte. Ich funkelte ihn wütend an und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ich habe auch kein Interesse hier zu sein", antwortete ich wütend.

"Hey Aro, wieso hast du sie mitgebracht, wenn sie nicht will?", fragte der zweite Blonde.

"Ich konnte sie nicht im Wald lassen, Hunter. Und Mika, sie ist kein hoher Besuch. Ziehe sie nicht mit ihrem Rang im Rudel auf", antwortete Aaron streng. Die Jungen nickten und zogen ihre Köpfe ein, um Aaron die Unterwerfung zu symbolisieren.

Lion grinste mich an und sagte grinsend: "Es freut mich, dass du hier bist Luna."

Ich lächte ihn schüchtern an und sah Aaron wieder an. Jetzt wo ich hier war, konnte er mich auch alleine lassen. "Wenn es dir nichts aus macht, würde ich gerne mein Zimmer für die Nacht sehen", meinte ich schnippig.

"Natürlich Luna. Lion, würdest du bitte den Schlüssel von Zimmer 5 holen?", fragte Aaron den dunkelhaarigen Jungen.

Lion nickte und lief die breite Treppe hinunter. Hunter boxte Mika in den Arm und die beiden riefen lachend: "Stolper nicht über deine Füße, Lion!"

Aaron knurrte: "Hunter!Mika! Ihr sorgt jetzt dafür, dass die  Angestellten das tun, wofür sie bezahlt werden. Und macht euch nicht über die anderen lustig!"

Die beiden senkten die Köpfe, nickten und liefen ebenfalls die Treppe hinunter. Aaron verzog keine Miene, als er sich auf eines des Sofas fallen ließ. Ich hingegen hatte tausende Fragen an ihn.

"Was genau bist du?!", fragte ich Aaron mit gerunzelter Stirn.

"Ich bin einfach nur ihr Alpha", antwortete Aaron.

"Achso... Einfach nur der Alpha?! Also mein Vater wird nicht so verehrt, wie du", entgegnete ich.

"Oh man, Luna verdammt. Dein Vater ist nicht ernst zu nehmen!", meinte Aaron ernst. "Er hat eine Tochter, die stärker als er selbst ist und nicht bereit ist, auf ihn zu hören. Wenn du mich fragst, wird es aller höchste Zeit, dass du den Posten deines Vaters übernimmst."

Geschockt starrte ich ihn an. Hatte er das gesagte ernst gemeint?
"W...Was h...hast d...du ge...gesagt?", fragte ich stotternd.

"Ich habe dir die Wahrheit gesagt, Luna. Die bittere Wahrheit. Dein Vater ist nicht mehr in der Position, dieses Rudel zu führen", antwortete Aaron.

"Alles was Arman gesagt hat, ist wahr", hauchte ich. Ich war mit dieser Situation überfordert und litt unter dem Gehörten. Arman hatte nicht nur unnötige Dinge gefaselt, sondern die Wahrheit gesagt. Die verdammte Wahrheit!

"Wer ist Arman und was hat er dir gesagt?", fragte Aaron knurrend. Er legte einen Arm um meine Schulter und hielt mich einfach fest.

"Nicht jetzt", flüsterte ich, während ich die Tränen unterdrückte.

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Hellöö.
Die Motivation findet kein Ende und ich muss sagen, mir gefällt es. Bei meiner Fanfiction habe ich auch schon weiter geschrieben:)
Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel.
Was haltet ihr jetzt von Aaron und welche Rolle wird er wohl noch spielen?
Bis zum nächsten Mal:)

Die Göttin der Wölfeحيث تعيش القصص. اكتشف الآن