5

372 38 34
                                    

C.

Gemächlich schlenderten wir die gigantischen Korridore entlang, betraten wie zuvor die immense Eingangshalle und verließen zielorientiert das Haupthaus, welches einen Gebäudetrakt von vielen auf dem allseits bekannten Campus der Forthill Universit...

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Gemächlich schlenderten wir die gigantischen Korridore entlang, betraten wie zuvor die immense Eingangshalle und verließen zielorientiert das Haupthaus, welches einen Gebäudetrakt von vielen auf dem allseits bekannten Campus der Forthill Universität darstellte.

Hier und da hatten sich Studenten und Studentinnen, welche zumeist erschöpft vom Umzugs- und Einzugsprozess schienen, auf dem grün wuchernden Rasen niedergelassen und zahlreiche Pappbehälter mit allerlei Essen vor sich ausgebreitet. Trotz des schon zeitlich vorangeschrittenen Abends erwies sich die Temperatur als angenehm warm, ab und zu wehte ein lauer Lufthauch durch die prächtigen Baumkronen und kreierte somit die ideale Atmosphäre einer Nacht unter freiem Himmelszelt.

Ab und an wurden wir durch höfliche Begrüßungen in Form von knappen Handzeichen oder kurzen, sympathischen Gesprächen aufgehalten, welche sich aber zum Großteil an Sage richteten und meine Wenigkeit nicht weiter für wichtig erachteten. Dennoch freute ich mich sichtlich über diesen Neuanfang und mein geändertes Umfeld, hier taten sich für mich überraschende Türen und Wege auf, die ich durchaus bereit war zu bewältigen und erklimmen.

„Schau mal, da drüben kannst du schon Gebäudekomplex B sehen. Bereit für nächtliche Uniexzesse?"

Sage deutete, schlagfertig wie sie war, mit dem freien Zeigefinger auf ein altes, jedoch neu gestrichenes Backsteinwohnhaus vor uns, welches durchaus zu den bisherigen Universitätsbauwerken passte und sich somit mehr als einwandfrei einfügte. Ich ließ ihr ein zärtliches Lächeln zu kommen und nickte angestrengt, während ich verhalten auf meiner Lippe herum kaute und meinen Blick zu der erhabenen Eichentür wandern ließ.

Tatsächlich spürte ich, wie mein Herz erneut ein wenig schneller begann, gegen meinen Brustkorb zu hämmern und anfängliches Adrenalin durch meine Venen strömte. Ob es nun atemberaubende Freude war oder lediglich erstickende Aufregung in Bezug auf neue Bekanntschaften, konnte ich leider vorzeitig nicht einschätzen.

„Nach dir.", wies ich zögerlich meine Mitbewohnerin an, als ich ihr zuvorkommend die Tür aufhielt und darauf wartete, ihr wie ein vertrauter Schatten folgen zu können.

Gemeinsam mit uns nutzten zwei kichernde Mädchen mit zahlreichen alkoholischen Getränken in der Hand die Chance und glitten flink durch die nun geöffnete Eingangstür, nicht ohne Sage ein knappes 'hey' zu kommen zu lassen bevor sie, so schnell es ihre Beine sowie Last tragischerweise ermöglichten, die Treppen hinauf stürmten.

Ich warf meiner Zimmergenossin einen fragenden Blick zu bevor ich die Tür zurück ins Schloss fallen ließ, diese winkte allerdings nur ab und fuhr sich auflockernd durch die schwarze Mähne.

„Da die Verbindungsjungs von Alpha-Fort eh schon eine komplette Etage besiedeln, war der Verlust des ehemaligen Clubhauses nicht so fatal wie man es vermuten würde. Sagen wir es so: Durch gewisse Connections in Form von Vitamin Beziehungen stören die täglichen Partys und Verschmutzungen im Wohnhaus auch keine Menschenseele.", klärte sie mich gleichgültig über die wunderliche Location auf und zückte dabei erbarmungslos einen zwergenhaften Spiegel aus ihrer beengten Tasche, um ihre knallrot gefärbten Lippen akkurat nachzuziehen.

unspokenWhere stories live. Discover now