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„Sage hat behauptet, du hättest noch nichtmal die Cafeteria erkundet

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Sage hat behauptet, du hättest noch nichtmal die Cafeteria erkundet.", stieß Tristan vorwurfsvoll und mit leicht erhobener Augenbraue hervor, als er es sich auf dem sichtlich erhöhten Bett meiner Zimmergenossin bequem zu machen schien und seine langgliedrigen Beine bedacht überschlug.

Betont gleichgültig ließ ich einen zaghaften Seufzer von meinen Lippen fallen, während ich darauf fokussiert war, einen pompösen Bücherstapel direkt neben meinem Bett nach Farben und Herkunftsland der Autoren zu sortieren.

„Es reicht doch, dass ich nun schonmal hier bin und wenigstens meinen Raum bezogen habe, Tristan. Die Cafeteria werde ich in den nächsten vier Jahren sicher reichlich kennenlernen.", beantwortete ich unglaublich träge seine offenkundige Anschuldigung und ließ meine rauen Fingerspitzen zärtlich über den Einband einer rotglänzenden Fantasyausgabe wandern.

Als Reaktion auf meine ausschweifende Erklärung ertönte ein tiefes, durchaus geschlagenes Brummen, gefolgt von einem verräterischen Knarren, welches ich ohne jegliche Form von Zweifeln dem Hochbett meiner Mitbewohnerin zuordnen konnte, das wohl zutiefst überfordert war.

Wahrscheinlich war es aufgrund von Sages elfenhafter Statur und zerbrechlichen Gestalt schlicht und einfach lediglich an niedrige Gewichtsklassen gewöhnt und durch Tristans einnehmende Größe in seinem Gleichgewicht nachhaltig gestört.

Von den vielen einladenden Titeln der erfrischenden Werke in meinen Händen auf eine seltsame Art und Weise abgelenkt, hatte ich kaum bemerkt wie mein persönliches Schneewittchen das marmorierte Bad verlassen hatte, sich mit anmutigen Bewegungsabläufen auf die Leiter ihrer Schlafkonstruktion geschwungen hatte und ihr Dasein nun wiederholt auf dem Schoß des Kommilitonen verbrachte, welcher ihr ab und an einen berauscht-verliebten Blick zukommen ließ.

„Was läuft da eigentlich zwischen dir und Hudson? Und wehe du antwortest jetzt schlicht mit 'nichts'.", rufte Sage zu einem neuen Gesprächsthema auf und vergrub äußerst gemächlich ihre feinfühligen Finger in Tristans dunkelbrauner Haarpracht, die an diesem Tage erstaunlich zerzaust erschien.

Während Mister Verwaltung ihren Blickkontakt liebreizend suchte, bevor er genießerisch die bitterschokoladenfarbenen Augen schloss, pfiff Sage erwartungsvoll durch die zusammengepressten Zahnreihen und wackelte meiner übernächtigten Erscheinung aufdringlich mit den sauber nachgezeichneten Augenbrauen zu.

Nachdem ich einen prüfenden Blick auf mein vibrierendes Smartphone geworfen und den Anruf meiner Mutter wohl wissend ignoriert hatte, zuckte ich skeptisch mit den abgezehrten Schultern und manövrierte meinen knirpsigen Körperbau schwunglos auf meine ausgediente Matratze. In jedem Fall unfähig, eine halbwegs geistreiche oder zumindest lässige Erklärung zu formulieren, ohne in erdrückenden Erinnerungen vorzeitig zu schwelgen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 10, 2021 ⏰

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