Kapitel 9

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Zylra

In mir brach eine Welt zusammen. Der Elb der mich so grob behandelte war mein Großvater. Ich konnte es nicht glauben. Ich wollte es nicht glauben.
Ungläubig fragte ich ihn:,, Wie? Meine Eltern sind Zwerge und keine Elben." Thranduil seufze. 
,,Was ist mit deiner Mutter?", fragte er schließlich. 
,,Meine Mutter ist eine Zwergin. Sie stammt aus Erebor", antwortete ich rasch. Der Elbenkönig seufze erneut. Es herrschte Stille. 
,,Falsch!", brüllter er mich an. ,,Deine Mutter war meine Tochter", fuhr er fort. 
,,Nein!", schrie ich. 
,,Ohh doch. Deine Mutter hieß Amarandel. Sie verliebte sich in einen trotteligen Zwerg namens Dern. Beide heirateten und bekamen ein Kind. Amarandel zog nach Erebor um bei ihren Mann zu sein. Es waren zwei Jahre nach deiner Geburt als der Drache Smaug über Erebor herfiel und viele Leben beendete. Darunter auch das meiner Tochter. Deshalb kam ich damals. Ich wollte sie und ihre Familie in Sicherheit wissen. Doch als ich sah, dass keine Elbin aus den Berg kam verlor ich jede Hoffnung, dass sie überlebt hat. Voller Trauer zog ich ab. Ich bot deinen Vater an bei mir zu leben. Doch dieser Trottel lehnte ab mit der Begründung er habe sich schon ein Leben in Ered Luin aufgebaut. Ich schickte Spione um herauszufinden was er damit meinte. Sie berichteten mir, dass er eine Zwergin ehelichte die dich so nahm wie du bist. Sie zog dich wie ihre eigene Tochter auf. Dies tröstete mich jedoch nur gering. Er tat die um dich vor der Ausgrenzung zu schützen. Ich hatte die Hoffung verloren dich jemals wieder zu sehen. Und jetzt bist du da", erzählte er mir. Ich brach in Tränen aus und fiel in die Knie.
,,Du lügst!", brüllte ich ihn an. Ich wollte es nicht wahrhaben. Ich war eine Halbelbin. Mein ganzes Leben war eine Lügen.
,,Elben lügen nicht", meinte er zu mir. Ich schüttelte nur den Kopf. Mein Vater hatte mir all die Jahre verheimlicht, dass meine Mutter die Tochter Thranduils war. Ich war am Ende. 
,,Zylra...", meinte der Elb schließlich mit beruhigender Stimme zu mir. ,,Wenn du willst kannst du im Palast leben wie eine Prinzessin. Du würdest dein eigenes Gemach bekommen und dir würde es an nichts fehlen", fuhr er fort. Sein Angebot klang verlockend aber ich lehnte unter Tränen ab.
,,Niemals werde ich mit dir und den anderen Elben im Palast leben wollen!", brüllte ich an.
,,Na gut. Dann verrotte in den Kerkern des Düsterwaldreichs!". Seine letzten Worte hallten in den großen Thronsaal wieder. Ich spürte wie ich weggeschleift wurde, aber das wir mir egal. Ich schluchze und weinte. Ich konnte es nur nicht glauben.

Kili

Kurz nachdem wir in die Zellen gesteckt wurden hörte ich Schritte. Sofort war ich an den Gittern in der Hoffnung Zylra würde zurückkehren. Ich konnte zwei lange Schatten erkennen die eine kleine Person trugen. Erst als sie ins Licht traten sah ich wie zwei Elben Zylra zu den Zellen trugen. Ihre Augen waren rot und Tränen liefen ihr über die Wangen.
,,Zylra", rief ich ihr entgegen. Doch sie reagierte nicht. Die Elben überlegten kurz und dann gingen sie auf meine Zelle zu. Einer zog einen Schlüsselbund hervor und speerte auf. Ich trat zur Seite aus Angst sie würden mich herausschleifen. Doch sie legten Zylra in die Zelle und versperrten diese wieder. Dann gingen sie aus den Kerker. Ich nahm sie sofort in den Arm und fragte was los sei.
,,Kili, ich... ich... bin eine Halbelbin", hauchte sie nur. Mit diesen Worten kamen auch die ersten Tränen. 
,,Das kann nicht sein. Ihre Eltern sind beide Zwerge, ich kenne sie!", dachte ich mir. 
,,Wie? Ich meine deine Eltern sind Zwerge. Du kannst keine Halbelbin sein", stammelte ich vor mich hin. 
,,Ich bin aber eine. Meine Mutter war die Tochter Thranduils und starb als Smaug Erebor einnahm und mein Vater heiratete meine "Mutter" um mich vor der Ausgrenzung zu schützen", erklärte sie mir unter Tränen. Ich drückte sie daraufhin fest an mich.
,,Du wirst jetzt wahrscheinlich nichts mehr mit mir zu tun haben wollen, da ich die Enkelin des Elbenkönigs bin", meinte sie dann noch. Ich sah sie überrascht an doch sie hatte sich schon abgewandt. Ich nahm sie vorsichtig in den Arm und sprach zu ihr:,, Sch, alles wird gut. Wir stehen das gemeinsam durch und ich hasse dich nicht deswegen. Ich liebe dich wie du bist und nicht weil du die Tochter von Zwergen bist. Ich will dich noch immer heiraten und noch immer eine Familie mit dir gründen wollen. Du bist die Person die ich am meisten auf dieser Welt liebe und nichts wird sich daran ändern." Dankbar sah sie zu mir auf und dann vergrub sie ihr Gesicht in meine Brust. Ihr hörte ein leises Weinen. 
,,Sie braucht es. Es ist besser, dass sie das alles mal versucht zu verkraften und dann sehen wir weiter", dachte ich mir. In der Zwischenzeit wurde Throin in eine Zelle gebracht. 
,,Und was wollte er von dir?", fragte Balin ihn gespannt.
,,Irgendwelche weißen Edelsteine. Doch ich ließ mich auf den Handel nicht ein!", rief er voller Stolz. Doch die anderen stöhnten. 
,,Dir ist schon klar, dass wir freigekommen wären wenn du zugestimmt hättest. Mensch Onkel Thorin im Leben gibt es etwas wichtigeres als deinen Stolz!", rief Fili wütend. Die anderen Zwerge stimmten ihm dabei zu. Ich versuchte mich da raus zu halten. Ich widmete meine voller Konzentration Zylra die aber schon in meinen Armen eingeschlafen war. Vorsichtig strich ich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und flüsterte zu ihr:,, Gute Nacht mein Stern." Mit diesen Worten schloss ich meine Augen und fiel in einem traumlosen Schlaf.

Eine unerwartete GefährtinOnde histórias criam vida. Descubra agora