7. Auf in's Gefängnis

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My head's underwater but i'm breathing fine

Gestern habe ich Buddy noch nach Hause gebracht, und Archer musste noch was erledigen. Heute ist Montag und mein erster Tag an der neuen Schule. Ganz große Klasse. Wie ich Montage doch lieeeebe.

Ich hab schon 10 Minuten verschlafen das heißt ich kann nicht Duschen, so wie ich es eigentlich vor hatte. Da ist die Scheiße aber gewaltig am Dampfen.

Na toll. Demotiviert steh ich auf. Naja, das war der Plan. Doch irgendwie hat das Schicksal es nicht ganz so gewollt. Also falle ich super intelligent und gar nicht schmerzhaft aus dem Bett.

Autsch.

Ich rappel mich auf, und ziehe mir erst einmal eine jeansfarbige Hotpen mit einem gelben Honey-Shirt an. Also da steht honey drauf. Für die ganz doofen unter euch hehe. Eigentlich hasse ich ja Honig aber das Oberteil sah so schön aus, da konnte ich nicht anders.

Ich mache mir noch schnell einen Messybun und schnappe mir meine Schultasche, die ich zum Glück gestern noch gepackt habe. Jaja, ich kann auch schlau sein wenn ich will. Ich sehe heute mal wieder zum Anbeißen aus. Hust. Ich tusche mir in der Küche noch schnell die Wimpern, klatsche mir Lipgloss drauf und mache mich auf den Weg zur Schule. Zu Fuß. Ihr denkt euch wahrscheinlich, warum ich zu Fuß laufe also erstens: ich habe kein Geld für den Bus und weiß nicht wann er fährt. Und zweitens ist die Schule 10 Minuten von daheim entfernt. Ja, ich weiß wie traurig das ist. Jetzt werde ich immer wenn ich in die Stadt will oder generell irgendwo hin, an dem Gefängnis namens Schule vorbei gehen müssen.

Na dann: auf in's Gefängnis!

Mit meinen stylischen Chucks gehe ich wie ein Model den Weg zur Schule
Dass ich einmal weggeknickt bin muss man jetzt nicht unbedingt erwähnen. Unterwegs fällt mir etwas schreckliches ein: Ich. Habe. Nichts. GEFRÜHSTÜCKT!

Ich schaue auf  die Uhr und merke dass die Schule bereits in 5 Minuten anfängt.

Das schaffe ich eh nicht Pünklich. Die 10 Minuten unterschied machen es jetzt auch nicht. Und wenn ich die Wahl zwischen kurzer Verpätung hungrig und schlecht gelaunt, und langer Verpätung mit geilem Essen habe, ist doch klar dass ich letzteres wähle. Also geh ich zum Laden den mir Archer am ersten Tag gezeigt hat, bestelle mir bei der Frau die mich schon relativ gut kennt einen Bubbletea und zwei Schoko Donuts. Legga.

Als ich das erste mal in den Donut beiße, explodieren meine Geschmacksnerven und ich muss ein Stöhnen unterdrücken. Purer Geschmacks-Orgasmus.

Während ich an meinem Tee schlürfe und die Donuts mampfe, laufe ich weiter zur Schule. Dort angekommen sind die Donuts schon weg und ich geh mit meinem Tee zum Sekreteriat. Ich öffne schwungvoll die Tür und spaziere  in den Raum.

,,Hi, ich bin Chloe, neu hier und bräuchte den Stundenplan plus Spindnummer", teile ich der Seki-Lady mit. Sie gibt mir genanntes und ich verschwinde richtung Mathe. Klischee.

Ich klopfe am Raum des Leidens an und keine Sekunde später öffne ich auf Befehl des Teufels die Tür. Ich betrete den Raum, schließe die Tür wieder und schlürfe an meinem Tee. Ein Räuspern erklingt und ich dreh mich zu dem Übeltäter um.

Ah,der Teufel höchstpersönlich. ,,Wer sind Sie denn?", fragt der Teufel.

,,Ich bin Chloe, und duzen sie mich bitte, so alt bin ich noch nicht", gebe ich frech zur Antwort. In der Klasse ertönt gelächter und ich wende mich genervt zur Klasse.

,,Lacht gefälligst über eure eigenen Witze, oder habt ihr etwa keine?", motze ich sie an. Sofort werden alle still.

Mit einem scheinheiligen Lächeln drehe ich mich wieder zum Lehrer, der mir die anweisung gibt, mich vorzustellen.

,,Ich bin Chloe, bin 17, liebe Essen, Musik und Hunde. Noch fragen?"

Viele Hände, vor allem von Jungs, gehen in die höhe.

,,Hast du einen Freund?", fragt ein möchtegern Badboy aus der letzten Reihe.

Ich würde ja sagen ich fühle mich nicht geschmeichelt, aber das wäre eine Lüge. Also gebe ich ehrlich zu dass mein Ego dezent gepusht wurde. OopS.

,Ja, bin sogar schon verlobt. Also wenn ihr an mich wollt, müsst ihr erstmal an Nutella vorbei", mache ich ihm klar.

Seine Augen fallen ihm ja förmlich aus dem Kopf. Naja dann würden wir nurnoch die Innenseite seines Schädels sehen weil er ja kein Hirn besitzt.

Jaja ohne die anderen Fragen zu beantworten setze ich mich an den Fensterplatz in der vorletzten Reihe. Vor die Badboys. Na super.

Dem Teufel höre ich gar nicht erst zu sondern beginne ihn als Karikatur auf meinen College Block zu zeichnen. Also ich weiß dass Eigenlob stinkt, genauso wie die Scheiße von Schwänen, aber die Zeichnung ist mir gut gelungen. Den Lehrer kann man noch erkennnen und ich habe ihm Teufelshörner und so eine Gabel, die der Teufel immer hat, dazu gegeben.

Nachdem meine Zeit genügend vergeudet wurde, mache ich mich auf den Weg in die Cafeteria. Dort angekommen tragen mich meine Beine wie von selbst zum Essen und ich bestelle mir zwei Sandwiche, ein Wasser und vier von den Studentenfutterdingern. Ich zahle und setze mich an einen Tisch der noch nicht mit Rotzlöffeln besetzt ist und esse dort genüsslich mein Essen, bis zwei Blonde Barbies auf mich zu gelaufen kommen, die mein Essen kritisch beäugen.

Die mit dem Kleidchen aus der Kinderabteilung beginnt als erstes zu sprechen.

,,Ich würd mal nicht so viel Essen, sonst wirst du noch fetter als du schon bist", belehrt sie mich mit ihrer Quietscheentchen-Stimme. Mein Trommelfell! HILFE!

Ich schaue sie desinteressiert an und konter:,,Und ich würd mal besser beleidigen, sonst kommst du noch dümmer als du bist."

Boom bitch! Was sagst du jetzt, hm?

Empört atmet sie laut auf und setzt schon zum sprechen an, als ich ein paar Nüsse aus dem Studentenfutter nehme und sie damit bewerfe.

Mein armes Essen. Naja was solls. Schulterzuckend mach ich wieder daran mein Essen zu verdrücken, doch Barbie bleibt immenoch stehen.

,,Ist noch was?", frage ich sie, ohne ihr in die Augen zu schauen. Daraufhin höre ich sie und ihr Gefolge gehen.

Fertig gegessen habe ich noch 15 Minuten Pause und beschließe an die frische Luft zu gehen.

Ich irre erstmal wie eine Irre durch die Gegend weil ich den Ausgang nicht finde. Typisch für mich, immer den durchblick zu verlieren.

***
Was denkt ihr ist schlimmer: Lieben ohne geliebt zu werden oder geliebt zu werden ohne zu lieben?

ArcherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt