My Demons [Jikook]

Sieben

Zuhause angekommen parkte er das Auto vor dem Haus und lief lässig rein. Namjoon wartete schon ungeduldig und stampfte wütend auf ihn zu als er ihn sah.

,,Sag mal, wo warst... Young-sik?"

,,Was? Was willst du von mir? Bringen wir es schnell hinter uns, ich hab noch ein Date."

Namjoon seufzte und lief zum Ankleidezimmer, wo er ihm einen Anzug reichte. Doch Young-sik sah ihn angewidert an und warf sich auf die Couch.

,,Nur weil dieser Langweiler solche Sachen trägt, muss ich das nicht auch."

Aber Namjoon blieb stur.

,,Heute ist das Familienessen und wir haben nur noch zehn Minuten, also zieh das an oder du wirst enterbt."

Seufzend nahm Young-Sik die Klamotten entgegen und musste seine stylischen ausziehen. Er hasste Familientreffen, vor allem wenn der nervige Cousin dabei war, der immer nur mit seinem Titel prahlte.

,,Fertig", sagte er und sie machten sich gemeinsam auf den Weg in das protzige Anwesen seiner Familie, wo schon alle auf ihn warteten. Namjoon musste im Auto bleiben, auch wenn er immer an seiner Seite war, bei Familienangelegenheiten durfte er sich nicht einmischen. Umso mehr redete er auf Young-Sik ein,ja nichts Dummes anzustellen. Er setzte sich also an den Tisch, alle verstummten und die Blicke waren auf ihn gerichtet. Seine Tante blickte ihn wie immer hasserfüllt an, genauso wie ihr Mann und sein elendiger Cousin. Er hatte keine Lust auf das Ganze aber heute wollte er länger bleiben also musste er sich den ganzen Stress geben.

,,Jungkook, mein Junge."

Ich bin nicht Jungkook!

,,Hallo Großmutter. Hallo Großvater."

Die Beiden lächelten ihn an, sie waren beide schon sehr alt und liebten ihn über alles, deshalb war auch sein Cousin so eifersüchtig. Young-Sik war der rechtmäßige Erbe der Jeon Familie und nicht er. Er verlor seinen Vater. An seine Mutter erinnerte er sich nicht und hakte da auch nicht weiter nach. Hätte sie ihn geliebt, würde sie ihm etwas hinterlassen, nur sein Vater fehlte ihm. Er starb bei einem Autounfall, aber Young-Sik konnte dem keinen Glauben schenken. Es gab keine Indizien, keine Beweise, nichts.

,,Jungkook, wie verlief dein Tag? Erzähl uns doch etwas."

Nur weil es seine Großeltern waren, konnte er sich zusammenreißen.

,,Ich habe einen Besuch in die Universität abgestattet und neues Wissen erlangt."

,,Und du hast keinen Abschluss. Wie jämmerlich."

Sein Cousin war wirklich Nummer Eins im Klappe aufreißen und seine Mutter interessierte das nicht, hauptsache, er drückte ihm dumme Sprüche rein. Seine Großmutter, die rechts neben ihm saß und sein Großvater daneben,  wechselten Blicke aus, bevor seine Großmutter sich räusperte und wieder zu reden ansetzte.

,,Das ist schön, du bist wirklich ein intelligenter Junge."

,,Danke Großmut..."

,,Von wegen intelligent", hörte er nur leise vom anderen Ende des Tisches und stand aprubt auf. Seine Hände klatschte er mit der flachen Hand auf den Tisch und sein Stuhl fiel um.

,,Du gehst mit gehörig auf den Keks", zischte er und blickte in das provokante Gesicht seines Gegenübers, der nur dumm grinste.

Was anderes konnte er auch nicht.

Angeben.
Dumm grinsen.
Atmen.

Das war das Einzige, dass er konnte. Bevor er aber weiterredete, kamen die Schmerzen wie ein Schlag und er zischte laut auf.

,,Was ist? Macht deine Gesundheit wieder nicht mit? Du Armer armer."

,,ES REICHT", wurde nun sein Großvater laut und alle verstummten, nur Young-Sik entschuldigte sich und verschwand aus dem Raum.

Wieso jetzt? Er hatte doch noch ein Date mit seinem Babyboy.

Verdammt Jungkook, du nervst.

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