Einunddreißig

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Jungkook


Als er seine Augen öffnete, befand er sich in einem Raum. Aber seltsamerweise konnte er sich nicht erinnern. Was passierte hier?
Er hörte Schreie und Schläge, schnell lief er in den anderen Raum und öffnete vorsichtig die Tür. Eine Frau stand da und ein Mann. Wer war diese Frau und dieser Mann? Jungkook hielt sich am Türrahmen fest und beobachtete alles. Der Mann näherte sich der Frau, doch tat nichts, denn plötzlich begann Jungkook zu schreien. Schnell drehte sich die Frau um. Sie war wunderschön. Hatte schwarze lange Haare, eine weiße reine Haut und dunkle Augen, sie weinte und selbst dabei sah sie schön aus.

,,Jungkook. Was machst du hier, du solltest doch im Zimmer bleiben."

Sie umarmte ihn, wurde aber weggezogen von dem Mann, weshalb sie wieder schreite.

,,ICH REDE MIT DIR, WEIB. DU BIST DAS LETZTE."

Er rannte angsterfüllt ins Zimmer. Was konnte er tun? Mit seinen jungen sieben Jahren nahm er sich ein Telefon und wählte sofort die Nummer der Polizei, sowie es ihm damals beigebracht wurde.

,,Wie kann ich helfen?"

,,M-meine Mama... wird.. g-geschlagen...i-ich will nicht, dass ihr w-wehgetan wird."

Der jetzige Jungkook sah nur was in seiner Erinnerung passierte. Er konnte nichts an den Handlungen von dem früheren Jungkook ändern. Er war nur Zuschauer einer verloren gegangenen Erinnerung.

Der Junge legte auf und rannte mit einer Plastikflasche raus. Er sprang auf den Mann und schlug ihn damit. Doch es brachte nichts. Der furchterregende Mann, der bis vor kurzem noch seine Mutter schlug ließ von ihr ab und hob den Kleinen an seinem Oberteil hoch.

,,JUNGKOOOKKK..LASS IHN SOFORT RUNTER RUNTER...", schrie seine Mutter doch er schubste sie von sich und erwürgt fast den kleinen.

,,Und du sollst meine Brut sein? Dass ich nicht lache. Du bist ein nichts. So schwach und erbärmlich."

Der Kleine fing an zu husten und strampelte mit seinen kleinen Füßen, bis der Mann ihn gewaltsam wie einen Sack auf den Boden warf. Für einen kurzen Moment wurde die Sicht des Kleinen schwarz und er hörte nur seine Mutter wie sie ihn in den Arm nahm bevor man Sirenen hören konnte. Die Polizei. Sie war da. Und mit dabei ein Mann, er sah nett aus, half den beiden. Doch der böse Mann... er schaffte es zu fliehen, rannte aus dem Hintereingang weg, zu seinem Motorrad.

,,Wir brauchen einen Arzt. Die beiden sind übel zugerichtet", sagte er nur und half uns hoch. Dieser Mann, sein Lächeln, seine Stimme.

Appa? Dich nannte ich Appa.

Plötzlich änderte sich das Bild und er war neun oder zehn Jahre alt. Seine Großeltern redeten in einem anderen Zimmer und er lauschte leise. Der Schmerz im seinem Kopf, der schon damals anfing machte sich bemerkbar.

,,Er wurde immer noch nicht  festgenommen. Jungkook darf nichts davon erfahren und er muss in Sicherheit gebracht werden. Er bleibt von nun an bei uns."

,,Irgendwie müssen wir es ihm sagen."

,,Der Kleine soll seine Kindheit leben. Sagen wir ihm, dass die beiden verreist sind. Es ist eine große Lüge... aber.. er soll nicht traurig aufwachsen."

Weinte Großmutter? Aber wieso weinte sie? Und wieso waren seine Eltern verreist? Wieso logen sie ihn an?

Die Szene änderte sich wieder. Diesesmal war er in einem Zimmer, zusammen mit seinem Cousin. Er redete auf den Kleinen ein und schubste ihn herum.

,,Deine Eltern haben sie getötet und bald werden sie dich auch töten."

,,Meine Eltern sind nicht tot, sie sind verreist."

,,Drei Jahre lang? Das glaubst du doch selber nicht."

Seine Tante kam herein und fragte was los sei. Sein Cousin zeigte auf ihn und lachte ihn aus.

,,Jungkook glaubt tatsächlich seine Eltern seien verreist."

Nun lachte auch seine Tante.

,,Sie sind nicht verreist Kleiner. Dein Vater hat sie beide ermordet. Komm damit klar."

,,Nein das stimmt nicht."

Sein Kopf schmerzte, er weinte wieder und plötzlich schlug er um sich herum, schlug auf seinen Cousin ein. Seine Mutter versuchte ihn aus Jungkooks Fängen zu ziehen, doch schaffte es nicht. Großmutter kam rein und beruhigte Jungkook was ihr auch gelang bevor seine Sicht schwarz wurde. Er vernahm eine leise Stimme in seinem Kopf, die seiner Großmutter. Sie flüsterte etwas.

,,Ich will nicht, dass du sie rächst, bitte bring dich in Sicherheit. Halte dich von ihm fern, Jungkook."

Er öffnete seine Augen und wachte in einem Bett auf.
Neben ihm wartete seine Großmutter. Sie hielt seine Hand.

,,Großmutter? Wo ist... Eomma? Und... Appa?"

Er hatte sein Gedächtnis verloren?

Sie weinte. Seine Großmutter weinte und redete ihm ein, dass sie nicht wüsste wo sie war und sein Vater bei einem Autounfall ums Leben gekommen sei.

Das war es also.

Das waren seine Erinnerungen.

Die Szene wechselte wieder. Alles wurde schwarz und er hörte eine Stimme aber komischerweise war es seine eigene Stimme.

,,Jungkook."

Es war... es musste Young-Sik sein.

,,Pass auf ihn auf. Jimin. Sag ihm, dass ich ihn liebe. Meine Zeit ist gekommen. Da du nun deine Erinnerungen wieder hast, existiere ich nicht mehr. Pass auf dich auf, Jungkook."

Sein Alter Ego redete mit ihm?

,,Young-Sik!!"

,,Ja?"

,,Danke."

Er sah ihn nicht aber er wusste, dass er ihn hören konnte.

Young-Sik ging. Überließ ihm Jimin. Gab ihm seine Erinnerungen. Zumindest einen großen wertvollen Teil.

Danke... Young-Sik...

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,,Jungkook???"

Er öffnete langsam seine Augen und fand sich auf einem Bett wieder. Er war bei Jimin und Jimin saß an der Bettkante und betrachtete ihn besorgt.

,,Mein...Kopf..."

,,Wer spricht da? Bist du es?"

,,Ich bin es und werde es auch immer sein."

Jimin lächelte und eine einzelne Träne bahnte sich den Weg von seiner Wange runter. Jungkook hob seine Hand, wischte mit seinem Finger Jimins Träne weg und strich ihm über die Wange.

,,Danke auch dir, Jimin. Ohne dich, hätte ich meine Erinnerungen nicht zurück."

Er nickte nur und legte seine Hand auf Jungkooks.

Sei verweilten so und betrachteten sich nur in Stille. Keiner der Beiden sollte nun diesen schönen Moment zerstören.

THE END


My Demons [Jikook] Où les histoires vivent. Découvrez maintenant