Share my bed

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Pov. Reader

Als wir aus der Tür des Krankenhauses gehen, schlägt mir die Kälte sofort ins Gesicht. Mein Atem zeichnet sich in weißen Wolken in der Luft ab. Ich stecke meine Hände in die Taschen und laufe zu dem Parkplatz, wo ich mein Auto geparkt hatte. Ich höre die Schritte von Sherlocks spitzen Herrenschuhen hinter mir auf dem Asphalt. Plötzlich vernehme ich das kurze Zischen eines Feuerzeugs und zwei Sekunden später sehe ich Rauch vor mir. Der beißende Tabakgeruch steigt mir in die Nase. "Hey, Freak!" Höre ich dann die Stimme von Sergeant Sally Donovan hinter uns. "Sally." Erwiedert Sherlock kalt. "Musstest du mal wieder entgiftet werden?" Fragt Sally gehässig. Ich spüre die Wut in mir hochsteigen. Sally sieht mich an. "Ah... und sie muss seit neustem also für dich sorgen? Ich rate dir was... halte dich von ihm fern. Er ist gefährlich." Dann dreht sie sich weg und stolziert davon. Sherlock ging wortlos weiter. "Äh-Eh... Sherlock? Was-" "Zur Hölle. Ja." Er ging nicht weiter darauf ein. Er hielt seine Hand triumphierend in die Höhe. An seinem Finger hang...
Mein Autoschlüssel. Wie hat er mir denn den weggenommen??
"Sherlock, du warst vor ein paar tagen noch im Rausch. Du glaubst doch nicht, dass ich dich jetzt fahren lasse!" Doch er ließ sich allein von meinem Protest nicht aufhalten. Er schloss mein Auto auf und setzte sich hinters Steuer. Ich schüttelte den Kopf und wollte gerade um das Auto herumlaufen. Dann stieg Sherlock noch einmal aus um mir die Tür auf der Beifahrerseite aufzuhalten. "Unfassbar." Flüsterte ich. "Ein egoist und dennoch ein Gentleman." Sherlock grinste und stieg selbst auf der Fahrerseite ein. Obwohl ich noch nie hab Sherlock fahren sehen, fuhr er als hätte er noch nie im Leben etwas anderes gemacht. Ich sah zu ihm rüber. Von der Seite erkannte ich noch viel besser sein perfekt geformtes Gesicht. Mit seinen scharfen Wangenknochen, seinen grauen- aber dennoch ozeanblauen Augen und seinen emotionslosen- aber schönen Lippen, auf die sich in dem Moment ein leichtes Grinsen stahl. Er muss gemerkt haben, wie intensiv ich ihn angestarrt hatte. Sofort wandte ich meinen Blick ab. Er sah echt hübsch aus, wenn er fuhr. Ich lehnte meinen Kopf gegen die Scheibe. "Du denkst nach, offenkundig. Außerdem ist dein Blick sehr starr und du blinzelst sehr langsam. Deine atmung zeigt, dass du müde bist." Höre ich die ruhige und tiefe Stimme des Consulting Detectives neber mir. "S-solltest du nicht lieber auf die Straße achten? Nein, wirklich Sherlock. Ich habe keine Lust auf einen Unfall." Ich spürte seinen irritieren Blick auf mir. "Du glaubst doch nicht wirklich das MIR ein Unfall sondergleichen passieren würde? Ich bin enttäuscht." Sagte er gespielt ironisch. Ich musste grinsen. "Aber was wolltest du mir jetzt genau mit deiner Deduktion sagen?" "Das du dich in der Bakerstreet ausruhen solltest." "Aber Sherlock, John schläft in seinem Bett und du solltest dich jetzt nach all dem ausruhen, verdammt!" Sherlock fixierte seinen Blick auf die Straße. "Du schläfst bei mir." Sagte er trocken. Durch mich fuhr es wie ein Blitz. "D-du meinst mit dir in deinem Bett?" Ich spürte, wie mein Puls schneller wurde und ein flaues Gefühl sich in meinem Magen einnistete. "Ja, was den sonst." Sagte er und fuhr an den Straßenrand.
Draußen war es stockdunkel. Ich spürte, wie meine Augenlieder sich schwer anfühlten und bei dem Gedanken, neber Sherlock zu schlafen musste ich lächeln. Ich stieg aus dem Auto und lief zur 221 b.
Es fröstelte und ich wollte wirklich schnell rein in die Wohnung. Ich ging auf die Türschwelle und ließ meine Hand in meine Jacke gleiten. In dem Moment hörte ich Sherlocks verführerische Stimme leise direkt an meinem Ohr und spürte dann seine große Gestalt dicht an meinen Rücken gepresst. "Na, suchst du deine Schlüssel?" Am klang der Stimme merkte ich, wie er grinste. Verdammt! Er hatte ja immernoch meinen Schlüsselbund, woran meine Autoschlüssel, mein Wohnungsschlüssel und sogar ein Zweitschlüssel von der 221 b Bakerstreet hangen. Ich drehte mich um und spürte dann die Tür in meinem Rücken. Und dicht vor mir, nur ein paar Zentimeter von mir entfernt stand Sherlock, der so nah noch viel größer wirkte und auf mich herab sah. In seinen Augen loderte etwas gefährliches und entschlossenes. In seinem Ausdruck lag wie so oft nichts und doch etwas. Er blickte wieder so starr und fest in meine Augen. Er hielt seinen Arm in die Höhe, woran mein Schlüsselbund hang. Ich sah ihn schnippisch an und streckte mich nach dem Schlüssel, doch kam nicht ran. Ich stöhnte genervt auf. Sherlock grinste amüsiert. Ich hüpfte in die Luft doch es half nichts. "SH-SHERLOCK!" Rief ich. "Ja, (d/N) ?" Er grinste noch breiter und gluckste. Dann drückte er mich sanft zur Seite und schloss die Tür auf. "Danke!" Sagte ich leicht gereizt. Er lief vor mir das Treppenhaus hinauf und betrat die Wohnung. Ich atmete erleichtert aus. Endlich nach all dem Stress. Wieder ruhiger Schlaf. Morgen hatte ich keine Schicht im Krankenhaus. Ich hoffte nur, dass ich keinen Fall für meinen Polizei Dienst hatte oder Leichen im Labor untersuchen musste. Denn sonst währe mein Tag frei. Ich verschwand im Bad und machte mich fertig. Als ich auf Zehenspitzen in Sherlocks Zimmer ging, sah ich, dass er schon fertig war. Er trug eine lockere Hose, ein T-shirt und seinen blauen, Hauchdünnen Morgen- bzw. Abendmantel. Er schenkte mir ein vorsichtiges, kaum sichtbares Lächeln. Er lief durch seinen Raum und schien nach etwas zu suchen. "Leg dich ruhig hin." Antwortete er schnell und wandte sich von mir ab. Ich sah zum Bett und musterte es kurz. Auf der Seite, die zur Tür schaute, war die Matratze einen Hauch tiefer als die, die dem Fenster zugewandt war. Also ging ich davon aus, dass er meistens auf der Rechten Seite schlief, die zur Tür zeigt. Verdammt! Sherlock färbte echt auf mich ab! Also lief ich um das Bett herum und setzte mich auf die linke Bettkante. Ich sah an seinem Ausdruck, dass Sherlock wohl diese- wenn auch in seinen Augen leichte und lächerliche Deduktion von mir bemerkt hatte und ich erkannte ein triumphierendes Grinsen auf seinen Lippen. Anschließend legte ich mich in sein Bett. Doch auch nach ca. Einer halben Stunde, legte sich Sherlock nicht zu mir. Scheute er sich davor? Ich hörte kein Geräusch von ihm. Ich öffnete meine Augen und sah zu ihm. Er hatte sich in einem Sessel neber dem Bett nieder gelassen und sah mich an, als er meinen Blick bemerkte. "Kannst du nicht schlafen?" Fragte Sherlock. "Nein, aber solltest du dich nicht auch mal schlafen legen?" "Schlaf ist sehr langweilig. Er ist nur da, damit sich das Gehirn regenerieren und entspannen- bzw. ordnen kann. Ich brauche nur so viel Schlaf, dass mein Verstand weiterhin so brilliant läuft." Er mustert mich misstrauisch. "Aber du sagtest, du kannst nicht schlafen." "Naja..." Sagte ich leise. Doch dann nahm Sherlock seine Geige und den Bogen. "Entspann dich." Sagte er und begann sanft und bestimmt mein Lieblingslied zu spielen. Woher wusste er das? Aber bei ihm wundert mich garnichts mehr. Seine grazielen Finger glitten über die Seiten und er strich den Bogen langsam und gefühlvoll. Ich schloss die Augen und fühlte mich entspannter und ruhiger. Als das Lied zuende war, entschloss sich Sherlock tatsächlich, auch ins Bett zu gehen. "Das war wunderschön, Sherlock." Sagte ich. Er antwortete nicht darauf und sah mich an. Dann setzte er sich hinter mich. Erschrocken und verunsichert setzte ich mich auf. Dann spürte ich seine- erstaunlich warmen und großen Hände an meinem Nacken. "Du musst verspannt sein, nach den Tagen. Ich muss dich ziemlich auf die Palme gebracht haben. Was... mir übrigens noch sehr... leid tut..." Diese Worte gingen ihm nur sehr schwer von den Lippen, das merkte ich. Er fing an, meinen Nacken zu massieren und ich schloss meine Augen. Wenn er seine Finger an einen speziellen Punkt legte, spürte ich einen starken Schmerz und versuchte, kein Geräusch zu machen. Ich war anscheinend doch verspannt. Irgendwann verfiel ich in einem tiefenentspannten Zustand und seufzte zufrieden. Darauf schien Sherlock zufrieden mit seiner Arbeit zu sein und ließ langsam von meinem Nacken ab und zog sich zu seiner Bettseite zurück. Ich legte mich auch hin und rollte mich ein wenig zusammen. Nach einer Zeit spürte ich Sherlocks lange Gestalt an meiner und seinen Arm an meiner Taille. Ich verkrampfte kurz und erstarrte. P-passierte das gerade wirklich? Mein Herzschlag wurde rasend und ich bekam Angst. Doch dann drehte ich mich zu ihm. Er schien im halbschlaf zu sein. Ich kuschelte mich an ihn und legte mein Gesicht an seinen Oberkörper. Ich schloss die Augen und atmete seinen Duft ein. Ich liebte ihn einfach. Auch ich legte meinen Arm um ihn und wollte einfach nicht, dass diese Nacht jemals endet. Dann driftete ich in einen angenehmen Schlaf neber ihm. Dem Consulting Detective.

Sherlock x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt