Psycho

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Am nächsten Tag ist Sherlock nicht mehr da, als ich neber mich schaue. Ich stehe auf und sehe mich um. Er ist nirgends in der Wohnung. Irgendwie fühlte sich das alles, was gestern passiert ist, irgendwie surreal an. Der emotionslose kam einfach so selbstbewusst zu mir und hat mich geküsst. Das klang alles nicht nach ihm. Dann erinnerte ich mich. Sherlock hat gestern die bakerstreet verlassen. Plötzlich stürmte John in das Zimmer. "Huh?" Fragte ich verwundert. "(d/N), komm schnell her! Ich habe etwas gefunden!" Seine Stimme klingt hecktisch und ängstlich, als sei etwas schlimmes passiert. Sofort springe ich auf. "W-was ist denn passiert!?" Ich folge John herzrasend in die Küche. Auf den ersten Blick fällt mir außer den gewöhnlichen Experimenten und Leichenteilen im Kühlschrank nichts auf. "Warum  bist du so aufgebracht, was ist denn passiert, John?" Frage ich misstrauisch. John greift in eine kleine, versteckte Schublade unter dem Tisch, die ich davor noch nie gesehen habe. Er holt eine Tüte hervor und ein kleines Fläschchen. Schockiert nehme ich beides mit zitternden Fingern. In der Tüte sind weiße Pillen und in dem Fläschchen ist eine durchsichtige Flüssigkeit, die genauso gut hätte Wasser sein können. Auf keins der beiden war ein Etikett, dass einem hätte sagen können, was das zum Teufel ist. "J-john..." Sage ich mit brüchiger Stimme. "I-ist das von Sh-sherlock!?" John nickt stumm und stützt verzweifelt seinen Kopf in die Hände. "A-aber was g-genau ist das?" Frage ich und ich merke, wie sich mein Magen verdreht und mir schlecht vor Angst und Panik wird. "Bei den Pillen habe ich keine Ahnung, du könnest das mit Sherlocks Mikroskop untersuchen, du arbeitest doch im Snkt. Barts, aber riech mal an dem Fläschchen und finde es selbst raus." Dann wendet er seinen Blick ab und sieht verzweifelt aus. Langsam und vorsichtig öffne ich den kleinen Deckel, der die dünne Flasche verschließt. Und ich muss noch nicht mal nah an den Flaschenhals heran, um zu riechen, was das ist. "D-" beginne ich und sehe zu John. "D-das ist purer Alkohol!" Meine Atemwege brennen von dem beißendem Geruch. Schnell schließe ich die Flasche. "Sherlock muss gestern wieder im Rausch gewesen sein. Diesmal sogar mit Alkohol." Gibt John besorgt von sich. Fällt Sherlock etwa wieder in alte Gewohnheiten? Und plötzloch viel es mir auf. Gestern hatte ich das vor lauter Glücksgefühlen garnicht bemerkt, aber jetzt fällt mir auf, das Sherlock gestern nach Alkohol roch. Hat er das wirklich getrunken? Und wo war er jetzt? Bestürzt nehme ich mein Handy, um Sherlock anzurufen. Es tutete einige Sekunden. Dann knackte es und Sherlock nahm ab, sagte aber kein Wort. "SHERLOCK! BITTE, WO BIST DU?!" Rief ich weinerlich. Sherlock sagte erstmal nichts. "(d/N) lass mich... ich bin es nicht Wert." Was zur Hölle sagte er da!? "Sherlock! Bitte-" ich brach in Tränen aus. "W-wo bist du..." ich schluchzte. Dann brach der Anruf ab. Was hat er sich angetan? Warum war er der Überzeugung, er sei es nicht Wert? Gestern gestand ich ihm meine Liebe und er sagte uns doch täglich was ein Genie er sei und wie dumm wir doch sind. Etwas großes müsste da schon passieren, um Sherlock so zu zerstören. Hatte ich etwas falsch gemacht? Gedanken durchlöcherten meinen Kopf. Ich kauerte mich zusammen und legte meinen Kopf auf meine Knie, welche ich eng umschlungen hatte. War Sherlock wütend auf mich? Was hatte ich nur getan? Langsam hob ich meinen mit Tränenunterlaufenden Kopf und fasste einen Entschluss. Wenn Sherlock wirklich so verzweifelt ist, wie er klang, dann muss ich ihm jetzt helfen! Jetzt muss ich die Heldin spielen! Sherlock hatte mich auch gerettet. Ok denk nach! Sherlock lebte schon so lange als Freund an meiner Seite. Er hatte oft erklärt, wie er seine Deduktionen machte. Hätte ich doch bloß zugehört und nicht verträumt in seine Augen geschaut! Ich gab mir eine leichte Backpfeife, die mich in die Realität zurückholte. Ok ganz langsam. Als ich mit ihm Telefoniert habe, was genau habe ich gehört? Richtig. Im Hintergrund habe ich Autos gehört. Sehr viele. Als wäre es eine Art Kreuzung. Im Hintergrund waren auch laute Stimmen von Lautsprechern zu hören, als kämen sie von Werbetafeln. Moment. Könnte das... Picadilly Circus sein? Es wäre jedenfalls Möglich. Sofort rannte ich aus der Wohnung und nahm das nächste Taxi dorthin. Aber als ich dort zwischen all den Menschenmassen ankam, fand ich niemanden. Wenn Sherlock verzweifelt währe, würde er wohl kaum hier hin gehen. Und was, wenn er weiter gelaufen ist? Ich eilte weiter durch die Straßen. Wo könnte er hinegangen sein? Erneut griff ich zu meinem Handy. " ... " "SHERLOCK, WO BIST DU" " ... " Ich hörte ein Schluchzen. W-weinte er? Ich hatte einen stechenden Schmerz in der Brust. Plötzlich hörte ich ein lautes Geräusch. Wie ein dampfer. Sicherlich! Die Brücken! Aber auf welcher zur Hölle war er!? Schnell rannte ich die Straßen Richtung river Thames entlang. Die erste Brücke, die mir einfiel war die Tower Bridge. Ich steuerte nach links, bis ich nach einer halben Ewigkeit an besagter Brücke ankam. Von weiten konnte ich eine Person erkennen, die geradewegs entschlossen über das Geländer kletterte. Sofort fing ich an zu sprinten. Dort packte ich Sherlock am Arm und schrie irgendetwas unverständliches zwischen Schluchzern. Sherlock sah mich mit einem leidendem Blick an. Seine Augen waren unklar. "Sherlock! Bitte! Tu das nicht, ich... ich liebe dich doch!" Ich krallte meine Nägel in den Stoff seines Mantels. Er sah betrübt nach unten auf das Wasser. War ihm sein Leben so langweilig? Gestern haben wir uns doch noch geküsst... aber... es ist eben immernoch Sherlock. Dann fing er an, zu sprechen. "Gestern habe ich mir meinen Mut angetrunken, das gestern zu machen."  "Glaubst du, dass war das einzige, was passiert ist?" Frage ich. Sherlock sieht mich an. "Das kann doch nicht der einzigste Grund sein, Sherlock!" Die Drogen mussten Sherlock zugestzt haben. Er hat seine kompletten Erinnerungen an gestern wohl verloren. Dachte er, ich hätte seine Gefühle nicht erwiedert? Aber selbst das währe für ihn kein Grund. "Du warst die erste Person, für die ich Gefühle hatte. Jemals. Dieses Gefühl war neu für mich. Und ich wollte es behalten." Meine Augen wurden wässrig.
Ich glaubte ihm irgendwie nicht. Ich war mir sicher, ob ihm nicht einfach langweilig war und er einfachmal wieder einen kick brauchte.
Endlich kletterte Sherlock über das Geländer. Ich konnte seinen Blick nicht deuten. Schnell schlang ich meine Arme um den Größeren. Zu meinem Verwundern erwiederte er diese aber nicht. Sein Kopf war von mir abgewandt und er blickte starr und ziellos in die Ferne. "Mach das... Nie wieder!" Schluchzte ich in seinen Mantel. Als er seine großen Hände sanft auf meinen Rücken legte, beruhigte ich mich und mein Herzschlag kehrte zu normalem Rhythmus zurück. Ich lößte mich aus der Umarmung und sah ihn an. "Lass uns lieber gehen." Sagte Sherlock leise und ohne jegliche Gefühle. Ich wollte seine Hand nehmen, aber er schien es nicht zu bemerken. Also harkte ich mich unter seinem Arm ein und wir liefen los. Wir nahmen kein Taxi oder eine U-Bahn, sondern liefen den langen Weg durch London bis zur Bakerstreet zurück.

Sherlock x ReaderWhere stories live. Discover now