Jealous?

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Das weiche Lippenpaar von Sherlock riss mich aus meinen Träumen. Oh ja, Sherlock. Der Mann meiner Träume. Ich öffnete die Augen und blickte in die von Sherlock. So intensiv Ozeanblau und beschützerisch. Ich erwiederte den Kuss und griff in seine Locken. "Guten Morgen, Detective Holmes." Sagte ich und lächelte. Er hatte einen Ausdruck, den ich nicht deuten konnte. Er lächelte nicht wirklich, sah aber amüsiert aus. Ich griff nach meinem Handy und sah auf die Uhr. Spät. Viel zu spät. 12:23. Oh je. "Bist du sonst nicht immer so früh auf den Beinen und suchst einen neuen Fall?" Ich küsste sanft seine Stirn. Sherlock seufzte. "Ich war schon längst wach, aber Lestrade hat keine interessanten Fälle. Langweilige Einbrecher, die noch vor Ort festgenommen werden konnten. Maximal eine 3, wenn nicht sogar weniger. Du weißt, erst ab 7 befasse ich mich damit." Sherlock gähnte. Er hatte recht. Er war schon wach. Er war schon angezogen, während ich... naja.
Und dann erinnerte ich mich an gestern. Diese Nacht war so atemberaubend, dass ich sogar vor Glück geweint habe. Ich hatte wahrscheinlich noch nie so guten Sex, obwohl Sherlock keinerlei Erfahrungen hatte.
Ich stand auf, zog mir etwas bequemes an und wollte gerade wieder zu Sherlock, als ich gelächter aus Johns Wohnung über uns hörte. Er hatte Besuch? Ich sah zu Sherlock. Sein Gesicht war auf einmal wieder so kalt und emotionslos wie sonst auch. Ich verließ Sherlocks Zimmer und sah gerade, wie John in Begleitung einer hübschen Dame mit langen, braunen Haaren die Treppe runter zu unserer Wohnung kam. "Oh, guten Morgen (d/N)!" Sagte John, lächelte und legte einen Arm um die Taille der Frau. "Äh- guten Morgen John und- äh..." "Samantha, Hi!" Sagte die Frau, grinste breit und streckte mir ihre Hand entgegen. Ich blieb regungslos stehen und musterte sie, bis ihr Lächeln ein wenig erlosch und sie ihre Hand zurück nahm. Samantha sah mir über die Schulter. Ich drehte mich um. Sherlock kam aus seinem Schlafzimmer und legte seinen Arm um meine Schultern. "Oh, Sherlock Holmes! John hat mir so viel über sie erzählt!" Sagte sie euphorisch. Sherlock beachtete sie nicht und sah mich mit seinem typischen: ichweißnicht,washierlosist- Blick an und ging dann in die Küche. "Wir können gern zusammen frühstücken." Sagte John.
"(d/N), willst du mir und Samantha Gesellschaft leisten?" Er lächelte. Sherlock ging aus der Küche. "Ich- ähm... in Ordnung." Ich verstand das alles nicht. Ich setzte mich an den Tisch. Ich wusste, ich könnte Sherlock nicht dazu bringen, aus Höflichkeit mit uns zu essen, also probierte ich es garnicht erst. John erzählte mir wie ein Wasserfall, alles über Samantha und das sie jetzt seit gestern ein Paar wären. Ich wäre gerne überall, nur nicht hier. Die bloße Anwesenheit dieser Frau machte mich skeptisch. Sie war so neugierig und euphorisch. "Und wie lange kennt ihr euch schon?" Fragte ich Samantha höflich. "Seit drei Tagen. Ich weiß, dass ist sehr schnell, aber John hat mich mit seiner Vergangenheit als Soldat so neugierig gemacht!" Sie schmiegte sich an den Arm von John. Mir war der Appetit schon vergangen. Dann ergriff Samantha wieder mal das Wort. "Ich möchte Sherlock und dir nicht zu nahe treten," "Das tust du bereits." Unterbrach ich sie. Ich verlor bei dieser Frau einfach meine Contenance. ",Aber ihr zwei wart gestern nicht zu überhören! Läuft das mit euch schon lange?" Sherlock sog im Nebenraum scharf die Luft ein, stand auf und verschwand in seinem Zimmer. Ich sehe ihm nach. Das war genug. Ich kannte Sherlock und er war immer der Meinung, Gefühle seien nur ein chemischer Defekt und diese Frau rieb es ihm unter die Nase. Auch ich hatte langsam genug von ihr. Ich erwiederte nichts auf ihre Frage und stand ebenfalls auf. Ich blickte kurz strafend zu John, ehe ich in Sherlocks Schlafzimmer ging. "Ich glaube nicht, dass John sie wirklich mag." Begann ich. "Erinnerst du dich, als John mich zu Tisch gebeten hat und sich zuerst nannte und dann Samantha? Würde sie ihm etwas bedeuten, wäre ihm dieser kleine Fehler wohl nicht passiert, ganz zu schweigen davon, dass sie sich erst seit drei Tagen kennen und eine feste Beziehung haben." Ich schnappte nach Luft. "Offensichtlich mag er sie nicht." Erwiederte Sherlock. "Deine Punkte waren gut beobachtet, bedenkt man aber seine Haltung und Blicke ihr gegenüber, bestärkt das die Tatsache, dass er keine Gefühle für sie hat." Sagt Sherlock kühl. "Und sie?" Frage ich. "Sie scheint wirklich etwas für ihn zu empfinden, was aber nicht ausschließt, was sie für ein Mensch ist, die jemanden nach drei Tagen an sich ran lässt." Er macht eine kurze Pause. "Aber John hat es schon mit dutzenden Frauen probiert, da wundert mich das nicht mehr. Aber keine ist lange an seiner Seite geblieben." Ich gluckste. "Was?" "Nunja, die meisten finden meine Persöhnlichkeit... einschüchternd. "
Ich kichere amüsiert.

Nachmittags fand ich John ausnahnsweise mal alleine ohne die Begleitschaft von Samantha auf. "Oh, hey (d/N)!" Er lächelte. "Hey John. Kann ich ...kurz mit dir reden?" Johns Augen leuchteten ein wenig auf. "Klar, für dich hab ich immer Zeit." Wir gingen in die Küche, wo sich gerade niemand aufhielt. John schaute mich erwartungsvoll an. "Was ist das mit dir und Samantha? Du kannst mir nicht erzählen, dass du mit ihr nach drei Tagen zusammen bist!" Sagte ich vorwurfsvoll. John biss sich auf die Unterlippe. "Nunja, das mit ihr ist noch ganz frisch und nichts ernstes, wenn du verstehst, aber du müsstest das doch am meisten verstehen: wo die Liebe hinfällt." "Was soll das heißen, John?" Ich stemmte die Hände in die Hüften. John schüttelte den Kopf und sah mich an. "Noch keine Person dieser Welt hat je Gefühle für ihn gehabt!" Rief er. "Molly?" "Molly!? Sie hat doch nur für ihn geschwärmt, weil er-" Er stockte. "Weil er was?" Fragte ich. "Weil er zugegebenermaßen ein recht attraktiver Mann ist, denke ich mal." Wo er recht hat, hat er recht...dachte ich mir. "Aber selbst sie hatte irgendwie Angst vor ihm... und du... du liebst ihn mit all seinen Zügen? Du weißt doch, wie er ist." Ich wurde ein wenig zornig. "Ja ich liebe ihn mit all seinen Seiten, egal wie schräg er ist oder ob er ein hochfunktioneller Soziopath ist! Ich liebe ihn sehr, verstanden!?" Schrie ich. Dann war da eine kurze Stille. "Du schläfst mit ihm?" Fragte John. "W-was-" Sagte ich. Das brachte mich aus dem Konzept. Ich wusste, dass Sherlock solche Dinge nicht gern zugab. "Was wir privat machen, g-geht dich nichts an und a-außerdem ist das garnicht das Thema! Es ging um Samantha." Stotterte ich und wurde rot.
John gluckste. "Ihr schlaft miteinander..." Sagte John belustigt und schüttelte den Kopf. Ich seufzte und verließ die Küche.

Sherlock x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt