Kapitel 54 - viel Weinerei

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>>Auge um Auge und die ganze Welt wird blind sein. <<

-Gandhi-

Ich heulte den ganzen restlichen Tag über. Ab und zu schaffte ich es, mich zu beruhigen und hicksend meiner Mom mein Herz auszuschütten.

Eigentlich wollte ich nicht, dass sie alles erfuhr, weil ich wusste was sie sagen würde; „Ich habe es dir ja gesagt". Aber in diesem Moment war ich so zerbrochen. Mein Herz lag auf dem Boden, in tausend Teile verstreut und ich brauchte einfach jemanden zum Reden.

Ich fing an, bei unserem ersten richtigen Gespräch bei ihm zu Hause. Wie er Oberkörperfrei und mit diesem typischen Grinsen auf dem Gesicht vor mir gestanden hatte. Es war unglaublich wie sehr ich ihn zu dem Zeitpunkt noch gehasst hatte. Ich ging über zu dem Beginn unserer scheinbaren Freundschaft und erklärte, wie ich mich zu der Fake Beziehung bereiterklärt hatte, wenn Kyle mir im Gegenzug dabei half, bei Carter besser anzukommen. Ich erzählte auch von unsren kleinen Momenten, die mir doch im Nachhinein so viel bedeuteten. Der Abend auf dem Garagen Dach. Wie Kyle mich immer beschützt und auf mich aufgepasst hatte.

Und schließlich beichtete ich, wie sehr ich mich in Kyle verliebt hatte. Wie schlimm ich Carter damit verletzt hatte und wie mir beide Jungen (,aber besonders Kyle) am Ende das Herz gebrochen hatten, jeder auf seine eigene Art und Weise.

Meine Mutter hörte die ganze Zeit zu, strich mir über die Haare und drückte mich an den entscheidenden Stellen ganz feste. Als ich nach stundenlangem weinen und erzählen, schließlich nur noch schluchzend und zitternd in ihren Armen lag, drückte sie mir einen sanften Kuss auf den Scheitel.

„Schatz. Es tut mir leid." Flüsterte sie in mein Haar.

Ich schüttelte den Kopf „Nein, sag das nicht." Ich schniefte „Es ist nicht deine Schuld. Ich hätte einfach nicht so naiv sein sollen. Ich kann nicht glauben, dass ich so blind sein konnte!"

ich fing wieder an zu weinen. Unwillkürlich fragte ich mich, ob Kyle ebenfalls am Boden zerstört war. Ich wollte einfach nicht glauben, dass es ihn wirklich so vollkommen kalt ließ, was er mir angetan hatte.

Noch eine ganze Weile hielt mich meine Mutter im Arm, bis ich mir irgendwann beruhigte und mich mit Hausaufgaben entschuldigte. Ich hatte noch einiges für meine Klausuren zu tun und auch wenn ich wusste, dass ich mich nicht auf die Schule würde konzentrieren können, versuchte ich es, um mich abzulenken.

Es gelang mir zwar nur so semi-gut, aber es erschien mir eine bessere Lösung zu sein, als im Bett rumzuliegen und Trübsal zu blasen.

Am Abend aß ich nicht mit meiner Familie, und schottete mich stattdessen mit meinem Handy ab. Ich startete eine Telefonkonferenz mit Andrew und Landon und erklärte ihnen (erneut unter Tränen) was geschehen war. Ich hörte den beiden an, wie sehr sie diese Nachrichten überraschten, aber von dem Weinen war ich so müde, dass ich kaum die Konzentration hatte, zu hören was sie sagten und schließlich schlief ich einfach am Hörer ein.

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