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• Taehyung PoV •
Nach dem Frühstück stiegen wir alle in den Reisebus, um zum Hollywood Boulevard zu fahren, welches ein Stückchen von uns entfernt war. Auch an Tag zwei war die Stimmung der Hammer! Alle schienen total begeistert und aufgeregt zu sein, so wie ich. Ich spürte ebenso Jungkooks Neugier, sobald seine großen, hellen Augen durch das Fenster nach draußen schauten.

Ich hatte das Glück den ganzen Tag nun mit ihm verbringen zu dürfen, weshalb ich neben ihm saß und ihn in aller Ruhe beobachten konnte. Er war wirklich eine friedliche Seele. Jemand, mit dem man ungestört seine Zeit verbringen konnte. Ein angenehmer Mensch, der dich in sekundenschnelle aufmuntern konnte.

Angekommen stiegen wir alle aus und hörten uns noch die typischen Regeln von unseren Lehrer*Innen an. Halt sowas wie sEiD pÜnKtliCh dA oder bRinGt uNs kEiNen sTresS miT. Ich bezweifelte das irgendwer richtig zuhörte, denn all unsere Köpfe waren nach rechts, links, oben oder neben uns gewandt. Schließlich standen wir mitten im Boulevard, wo es vor neuen Sachen, -die danach schrien, entdeckt zu werden- regnete!

Als wir schlussendlich entlassen wurden, griff Jungkook direkt wieder nach meiner Hand und zog mich zufällig in irgendeine Richtung, wo wir unsere kleine Reise zusammen begannen. Ich hatte mich wirklich darüber gefreut, dass er mich gefragt hatte, ob wir den Tag zusammen verbringen wollten. Es war wie eine Chance ihn von einen neuen Winkel kennenzulernen.

„Hast du mich absichtlich zu den musikalischen Bereichen gezogen?",fragte ich ihn lachend, als ich überall ganz viele bunte aneinander gereihten Geschäften sah. Auch hier herrschte eine wahnsinns Stimmung zur jetzigen Tageszeit.
„Natürlich! Seitdem ich weiß, dass du Gitarre spielst, will ich noch mehr darüber wissen. Du hast es mir nie erzählt...",kam es lächelnd von dem Jüngeren, der meine Hand vorsichtig zu drückte.

Schmunzelnd schaute ich um mich und hielt Jungkook dicht bei mir, aufgrund der ganzen Menschenmasse, die sich hier befand.
„Stimmt. Ich rede nicht viel über meine musikalischen Begabungen. Aber ich kann dir gerne davon erzählen.",erwiderte ich aufmerksam, woraufhin er hastig nickte, weshalb ich anfing zu grinsen.

„Also, ich spiele Gitarre und Klavier seit meiner Kindheit. Ich habe das damals gemacht, da ich eigentlich im Bereich „Musik" hinaufarbeiten wollte. Als dies jedoch nicht klappte, wandt ich mich dem Basketballspielen zu."
„Wow. Du spielst also auch Klavier? Du bist echt talentiert. Respekt.",sagte Jungkook fasziniert, während er mich interessiert anschaute.

„Dankeschön! Das habe ich damals von meinem Großvater beigebracht bekommen. Auf unserem Dorf war das eben üblich, dass jeder ein Instrument spielen konnte.",sprach ich entspannt zu ihm, wobei mich ein guttuender Schuss der Nostalgie überkam.

„Awww, du bist ein Dorfkind? Aus welcher Stadt kommst du?",fragte Jungkook aufgeregt und legte seine freie Hand auf meinem Oberarm. Schmunzelnd schaute ich ihm in die Augen, als mir seine unfassbare Neugier und Niedlichkeit auffiel.
„Aus einem kleinen Dorf in Daegu, und du?"

„Ich komme aus Busan. Bin aber das totale Stadtkind.",gab er in einen gewohnten, zarten Ton von sich, wobei er unsere Finger tatsächlich miteinander verschränkte. Überrascht fing ich an breiter zu lächeln, was er schüchtern erwiderte, bis sein Blick wieder dem schönen Boulevard galt.

Auch ich verschwand in meiner eigenen Welt, sobald ich den Blick über unsere ungewohnten Umgebung schweifen ließ. Alles war so bunt, trendy, neu und wirkte so einladend. Klar, Südkorea war auch ein tolles Land, jedoch nicht vergleichbar mit Amerika.

„O-Oh mein Gott, Taehyung.",kam es plötzlich von Jungkook, der wie wild am Ärmel meines braunen Shirts zupfte. Direkt wieder aufmerksam schaute ich zu ihm und legte den Kopf fragend schief.
„Alles okay?"
„J-Ja! A-Aber guck dir die Spitzenschuhe (Pointeschuhe) dort drüben an! D-Die in dem zarten rosa!"

Ohne, dass ich etwas erwidern oder erblicken konnte, zerrte er mich an der Hand durch die Menschenmasse zum Laden und schaute wie verliebt auf die sogenannten Spitzenschuhe.

Konnte er mich bitte auch so verliebt anschauen? Danke.

„I-Ich möchte die mir kaufen.",kam es anschließend zappelig von ihm, weshalb ich ihn einfach amüsiert anlächelte.
„110$?...",wisperte er enttäuscht bei dem teuren Preis, als er sich die Schuhe genauer anschaute. Selbst dabei sah er elegant aus, so, wie er die Schuhe festhielt und den Stoff mit seinen schlanken Fingern abtastete.

„Excuse me, I would like to buy those pointe shoes!",sprach ich entspannt zu dem netten Herr, der hinter dem Tresen des teuerausstehenden Geschäfts stand. Er hatte eine Kippe zwischen den Lippen und setzte sich seine Cap auf, bevor er zu uns kam und die Schuhe zu sich nahm.

„Of course! It costs 110$!",sagte er freundlich, als er uns beide anlächelte und bereits das Etikett entfernte. Während ich das Geld bereits rausholte, packte der gutgelaunte Herr die Schuhe ordentlich ein.

„Thank you so much."
„My pleasure."

„B-Bist du verrückt? Du hast doch nicht allerernstes 110$ nur für mich ausgegeben?",stotterte Jungkook unbeholfen, sobald ich ihm den Karton hinhielt und er diesen festhielt. Er schaute mich überfordert an, woraufhin ich nur grinsend mein Portmonnaie wegsteckte.

„Für mich bist du nicht „nur" irgendwer. Wenn ich eine Chance habe, dich glücklich zu sehen, dann nehme ich sie mir. Denn das ist es mir mehr als nur wert, Kleines.",antwortete ich ihm ehrlich und schenkte ihm ein liebes Lächeln.
Er hingegen war noch leicht unter Schock, weshalb er impulsiv seine Arme um mich legte.

Direkt strömte eine pure Freude und Aufregung durch mein ganzen Körper, sobald ich ihn so dicht an mich spürte. Natürlich erwiderte ich die Umarmung und drückte seinen zierlichen Körper behutsam an mich.

„Danke, Hyung. Ich bin dir so dankbar. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.",murmelte er leise gegen meine Brust, ohne seinen Griff um mich zu lösen. Es freute mich, dass ich ihn zum ersten Mal umarmen konnte. Es fühlte sich mehr als nur wundervoll an. Es war schöner als in meinen Vorstellungen.

„Ich sehe dir deine Dankbarkeit an deinem Lächeln und deiner Reaktion an. Mehr muss du mir auch nicht zeigen.",sprach ich schmunzelnd zu ihm, während ich ihm vorsichtig über  den Rücken strich.

„Trotzdem danke. Ich kann es kaum abwarten auf denen zu tanzen."
Aufgeregt schaute er zu mir hoch, weshalb ich ihm die Haarspitzen von den Augen strich.
„Ich kann es kaum abwarten dich darauf tanzen zu sehen!"
Kichernd wandt er seinen Blick von mir ab und griff langsam wieder nach meiner Hand.

„Na, komm. Lass uns weiter."
„Klar doch, Chef!",erwiderte ich lachend und führte ihn nun durch den Rest des Boulevards.

вαʟʟεт ʟσνε : тαεκσσκ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt