Folge 29: Aschenputtel war jetzt nicht so mein Traumberuf

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Val's POV

„Ah! Ich kenne dein Gesicht von irgendwoher, komm mit und hilf mir!"

Eine wirklich bemerkenswert kleine Frau schnappte sich meinen Arm und zog mich durch die Menschentraube, die sich am Set bereits eingefunden hatte.

Das Taxi hatte Hoseok und mich an einer alten Lagerhalle abgesetzt, irgendwo im nirgendwo. Nachdem wir schließlich den Eingang gefunden hatten, hatte Hobi es allerdings auf einmal ungewöhnlich eilig gehabt mit einer mir unbekannten Person zu sprechen und sich mit den Worten „Viel Glück!" aus dem Staub gemacht.

Viel Glück. Ja, das könnte ich jetzt tatsächlich gebrauchen. Wer weiß, wofür diese Frau meine Hilfe benötigen würde. Ich denke aber, er hatte das ursprünglich mit Bezug auf Yoongi gesagt.

Ob er schon da war?

Etwas hilflos tapste ich auf Zehenspitzen hinter der Frau her und reckte den Hals. Aber Yoongi war nirgendwo in Sicht.

Dafür aber ein Gang mit mehreren Räumen, auf deren Türen Namen standen. Wenn das mal keine äußerst praktische Fügung war, dann wusste ich auch nicht.

Ein Grinsen wollte sich schon auf mein Gesicht schleichen, verging aber augenblicklich, als sie mich nicht durch die Tür auf der 'SUGA' stand schob, sondern die rechts daneben.

Es war eine Abstellkammer.

Meine Miene fiel in sich zusammen. So viel dazu.

Die Frau drückte mir rasch, ohne mir überhaupt die Gelegenheit zu lassen, mich zu beschweren, einen Eimer und Wischmob in die Hand und stemmte dann ihre Hände in die Hüften.

„Hinten, wo die Aufnahmen gemacht werden sollen, ist einem Tänzer sein Getränk ausgelaufen. Nachdem du das weggemacht hast, solltest du beim Büffet vorbeigehen, da wird eigentlich immer irgendwas verschüttet. Und wenn du damit fertig bist, bring alles hier her zurück. Kapiert? Gut."

Perplex öffnete ich den Mund.

„Aber...warten Sie mal!"

Doch da war sie schon um die Ecke geeilt, auf und davon. Na toll. Trug ich heute zufällig ein Schild auf dem stand: 'beschert mir bitte den furchtbarsten Tag des Jahres'?

Seufzend nahm ich das Putzzeug in eine Hand und stieß mit der anderen schwungvoll die Tür der Abstellkammer zu.

Was anderes, als einfach zu tun, was sie mir sagte, blieb mir auch nicht übrig.

Mehr oder weniger (eher weniger) enthusiastisch wollte ich nun ebenfalls um die Ecke biegen, wäre dabei aber fast mit einer Person zusammen gestoßen.

„Oh, tut mir leid, ich hab dich nicht..."

Als ich erkannte, wer es war, biss ich mir schnell auf die Zunge.

„Ist schon gut.", entgegnete er und musterte verwirrt meine Ausrüstung. „Was machst du mit einem Wischmob?"

Oh man. Was für ein mieses Timing konnte das Leben bitte haben? Tief durchatmen.

„Wischen. Yoongi—", setzte ich an, doch er unterbrach mich.

„Jetzt nicht, Val. Bin gerade nicht in der Stimmung runtergeputzt zu werden."
[Das Wortspiel war nicht absichtlich, uups 👀😂]

Er schob sich an mir vorbei und verschwand in seiner Umkleide.

Was war heute nur los? War das etwa Karma dafür, dass ich mich früher immer geweigert hatte, die Entschuldigungen meines Bruders anzunehmen, wollte Yoongi deswegen nicht mit mir reden?

Taxi thief -yoongi x oc On viuen les histories. Descobreix ara