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„Warte, was?!", drehst du deinem Kopf viel zu schnell in seine Richtung, sorgst dafür, dass die gesamten Bücher auf dem Boden landen und eines davon genau auf seinem Fuß.

„Fuck!", brüllt er, hält sich den Fuß und lässt sich auf den Boden fallen. Vor Schock hältst du dir die Hände vor den Mund, weißt nicht wie du reagieren sollst, immerhin hattest du Angst, dass er gleich ausrasten würde wie Jungkook.

„E-Es tut mir so leid!", kniest du dich zu ihm runter, genau dann als er aufstehen wollte, verpasst ihm somit eine Kopfnuss und lässt ihn erneut umfallen.

„Oh Gott!", schreist du, siehst Hoseok auf dem Boden liegen und sich den Kopf und den Fuß halten. Er zischt, rollt umher und versucht den Kopf anzuheben, was jedoch nicht klappt. Stattdessen schließt er seine Augen, muss die Situation ersteinmal verarbeiten.

Entschuldigend lehnst du dich über ihn, willst ihn wachrütteln, da du Angst hattest das er sein Bewusstsein komplett verliert.

„Was zur Hölle ist hier los?", wird plötzlich die Tür geöffnet. Jungkook sieht wie du über Hoseok lehnst, es so aussieht als würdest du ihn gleich erwürgen. Dabei wolltest du ihn bloß wieder zu vollständigem Bewusstsein holen

Plötzlich weitet Jungkook seine Augen, als er dich sieht, fasst die gesamte Situation total verkehrt auf. Er sprintet in deine Richtung, zieht dich von Hoseok's Körper und sieht dich wütend an. „Was tust du?"

„E-Es ist nicht so wie-"

„Es ist nicht so wie es aussieht? Spar dir das.", unterbricht er dich, lässt dir nicht einmal die Möglichkeit dich selbst zu erklären. Stattdessen zieht er sein Handy aus der Hosentasche und wählt eine Nummer während er dich noch immer genauestens im Blick hat.

„Hyung, komm in Raum D12..", sein Blick schwankt zu Hoseok, erneut zu dir und er zieht seine Augenbrauen zusammen. „..und bring einen Eisbeutel mit. Ich kümmere mich um Y/n."

Ohne weitere Worte legt er auf, hatte sich nicht einmal verabschiedet. In der Zeit, in der er telefonierte hattest du dir schon etliche Szenarien ausgemalt, was er jetzt wohl mit dir anstellen würde.

„Es war wirklich nicht meine Absicht!", versuchst du dich selbst zu verteidigen, aber ohne Erfolg. Die Tür zum Raum öffnet sich und Namjoon kommt rein.

„Wie zur Hölle konnte sie DEN Fox K.O. schlagen?", fragte Namjoon ungläubig, zieht eine Augenbraue hoch, kniete sich zu Hoseok runter und half ihm auf das Sofa hoch.

Jungkook jedoch brummte bloß, packte dich an deinem Arm und zog dich hinter sich her. Sein Griff wurde von Schritt zu Schritt gefühlt immer fester und sein Gang immer schneller.

„Wo bringst du mich hin?", seufzt du, willst dich endlich aus seinem Griff befreien, doch Jungkook hat ganz andere Gedanken. Er wusste nicht einmal weshalb er so wütend war, er war es einfach.

„Hör mal auf zu reden, Alter!", schimpft er, kann sich auf garnichts mehr konzentrieren. Er schubst dich in eines der Zimmer, wusste nicht einmal weshalb er dich in sein Zimmer geschubst hatte. Vermutlich hatten ihn seine Füße einfach nur blind geführt.

Jedoch stolperst du unglücklich, aufgrund der High Heels die dir Hoseok zuvor gegeben hatte, knickst um und fällst mit voller Wucht auf die Knie. Schmerzvoll stöhnst du auf als du bemerkst das deine Knie aufgeschürft sind.

Jungkook's Augen weiten sich, er bleibt geschockt stehen. Das wollte er doch garnicht. Plötzlich kommen ihm wieder unendliche Bilder seines Vaters in den Sinn. Wie er seine Mutter tagtäglich missbraucht, grün und blau geschlagen hatte.

Die täglichen Streitigkeiten, die sein betrunkener Vater hervorrief. Alles wiederholte sich plötzlich. Sein Blick schwank zu seinem Kleiderschrank an dem ein Spiegel befestigt war. Statt seines eigenen Spiegelbilds sah er plötzlich das seines Vaters.

Das war seine größte Angst, die Angst davor zu enden wie sein Vater. Die Angst davor niemals besser als er zu sein, Frauen ebenso zu missbrauchen.

Plötzlich sah er wieder das kleine zerbrechliche Kind in sich selbst, welches nicht in der Lage dazu war seiner Mutter zu helfen. Das Kind welches jeden Abend mit ansehen musste, wie seine Mutter von seinem betrunkenem Vater missbraucht wurde.

„Nein!", brüllt er plötzlich, lässt sich auf den Boden sinken und in die Ecke des Zimmers drängen. Er schlägt die Hände vors Gesicht, zieht seine Knie an seinen Körper und schließt die Augen. Er möchte all diese Gedanken loswerden, er möchte seine Vergangenheit vergessen.

Geschockt blickst du den Erwachsenen Mann an, der zusammengekauert in einer Ecke des Zimmers sitzt. Der Mann, der das letzte Mal ausgerastet ist, weil du ihm eine Ohrfeige gegeben hattest. Du weißt nicht, ob du ihn trösten solltest oder ihn überhaupt anfassen solltest.

Doch nachdem du siehst, wie er anfängt immer hysterischer zu werden, wie er sich benimmt wie ein kleiner Junge, entschließt du dich doch dazu zu ihm rüber zu krabbeln.

„Jungkook?", flüsterst du, legst deine Hand vorsichtig auf seine Schulter. Überlegst es dir davor noch einmal genau, ob du das auch wirklich tun solltest. Doch im Endeffekt tust du es dann doch, willst ihm zur Seite stehen, obwohl du ihn nicht kennst. Jedoch warst du schon immer eine Person gewesen, die ein gutes Herz hatte.

Er zuckt zusammen, als er deine Hand auf seiner Schulter spürt. All die Szeanieren von früher schießen ihm durch den Kopf, wie kleine Filme. In der Hoffnung diese nicht mehr zu sehen, schließt er die Augen, verspürt dann jedoch alles noch intensiver als zuvor.

„Jungkook!", rüttelst du an ihm, er antwortet dir jedoch nicht, möchte alles abschalten, alles um sich herum ausblenden.

Du richtest dich auf, siehst keinen Ausweg mehr, weshalb du ihn in den Arm nimmst und fest an deinen Körper drückst. Beruhigend streichelst du ihm über den Rücken, dann über seine Haare und über seine Wange.

Es dauert eine Weile, bevor auch er seine Arme um dich legt und anfängt zu schluchzen. „Es tut mir so leid!," weint er immer wieder, kann es nicht glauben, dass er einer Frau wehgetan hatte. Er hatte es sich doch versprochen, er hatte es sich versprochen niemals so zu enden wie er.

„Es ist alles gut, beruhige dich.", streichst du ein paar einzelne Strähnen aus seinem Gesicht, wodurch er sich wirklich beruhigt. Er beruhigt sich sogar so sehr, dass er einschläft.

Du sitzt auf dem Boden, mit dem Rücken an die Wand gelehnt und Jungkook's Kopf liegt auf deinem Schoß. Friedlich schläft er, sein Gesicht noch immer ganz angeschwollen von dem ganzen Weinen.

Plötzlich siehst du Jimin, welcher am Türrahmen steht und euch beide schon von Anfang an beobachtet hatte. Er wusste, dass du kein schlechts Herz hattest und auch wusste er, dass du gut mit der Situation klar kommen würdest.

Er wusste von Jungkook's Panikattacken und Aggressionsproblemen. Normalerweise war er es, der ihn beruhigte. Doch zu sehen wie auch du es geschafft hattest ihn zu beruhigen, ließ ihn lächeln.

„Gut gemacht.", flüsterte er, nickte dir zu und verschwand mit einem Lächeln ihm Gesicht. Ließ dich ebenso mit einem Lächeln zurück.

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𝘉𝘢𝘯𝘨𝘵𝘢𝘯𝘴 𝘉𝘢𝘣𝘺𝘨𝘪𝘳𝘭Where stories live. Discover now