Kapitel 25

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Kathys PoV
Als ich am nächsten Morgen erwachte war Markus schon weg. Stattdessen stand Bella vor meinem Bett. „Steh endlich auf! Narzissa will zu Snape und ihm vom Plan des dunklen Lords erzählen!" Innerhalb von einer Sekunde sprang ich auf. „Das wagt sie nicht!", schrie ich. „Das kann doch nicht ihr Ernst sein! Wo ist sie?" „Noch zu Hause", antwortete Bella „aber wenn du dich nicht beeilst wird sie über alle Berge sein! Ich war noch nie bei Snape, er ist ein elender Verräter." Das stimmte allerdings. Meiner Meinung nach konnte man ihm nicht vertrauen, egal was mein Herr dazu dachte. Natürlich machte der dunkle Lord keine Fehler und ihm würde ich mein Leben anvertrauen aber vielleicht machte er jetzt einen Fehler... Auf der anderen Seite musste er etwas wissen, wovon wir, Bella, ich und die anderen Todesser, nichts wussten. Ich brannte zwar darauf, es zu erfahren, aber irgendwo musste ich auch einsehen, dass ich nur seine Dienerin war. Wenn auch die Treuste und Demütigste!
Rasch nahm Bella meine Hand und apparierte mit mir zum Malfoy Manor, wo wir Narzissa gerade noch so erwischten. „Zissy! Warte sofort!", kreischte Bella. Narzissa drehte sich zu ihr um und erkannte uns. Innerhalb einer Sekunde sprang Bella nach vorne zu ihrem Arm, während Narzissa sich auf der Stelle drehte.
Wir landeten in Spinners End, ein Ort an dem ich noch nie zuvor war. Es war dunkel und für andere wäre es vielleicht gruselig und unbehaglich gewesen aber dies war meine Welt und hier fühlte ich Macht. Macht, die ich sofort ausnutze, als etwas im Gebüsch raschelte. Ich zog meinen Zauberstab und zielte mit ruhiger Hand auf das Gebüsch: „Avada Kedavra!" Ein grüner Lichtblitz erhellte kurz die dunkle Straße und sekundenspäter rollte ein Fuchs den Abhang hinab. „Ich dachte, es wäre vielleicht jemand, der uns belauscht.", sagte ich.
Währenddessen versuchte Bella Narzissa zu überreden: „Zissy das darfst du nicht tun! Du kannst Snape nicht vertrauen!" „Der dunkle Lord vertraut ihm, also kann ich das auch.", warf Narzissa ein und beeilte sich vorwärts zu kommen. „Man hat uns befohlen, mit niemandem über den Plan zu reden! Das wäre Hochverrat am dunklen Lord!", rief ich dazwischen. Doch sie kümmerte sich nicht darum und klopfte schließlich an einem schäbigen unscheinbaren Haus an.
„Hallo Narzissa", begrüßte Snape sie. Dann sah er Bella und mich spöttisch an. „Guten Tag Bellatrix und Kathy. Kommt herein." Wir setzten uns auf das Sofa und tranken den Elfenwein, den uns Wurmschwanz höchst widerwillig brachte. Ich sah mich um, während wir auf den dunklen Lord anstießen. Das Haus war nicht nur von außen, sondern auch von innen äußerst schäbig. Wie konnte man hier leben? Inmitten lauter Muggeln. Es widerte mich an. Und dann auch noch mit Wurmschwanz. Er war nichts als Ungeziefer. Hinterlistig. Ihm konnte man auf keinen Fall vertrauen. Das bewies er immer wieder, wie auch vorhin als er versucht hat an Snapes Tür zu lauschen. Und ich hasste ihn außerdem aus einem ganz bestimmten Grund: er war Schuld am Tod meiner Eltern. Natürlich hasste ich ihre Einstellung gegen den dunklen Lord, sie waren Mitglieder vom Orden des Phönix. Ich wüsste auch nicht, wie mein Leben mit Eltern aussehen würde, wahrscheinlich bestimmt nicht als Todesserin...daher war ich irgendwie dankbar, wie alles gekommen war, aber trotz allem waren es meine Eltern. Und niemals würde ich meine furchtbare Kindheit vergessen, die mich zu dem gemacht hat, was ich heute bin. Verbittert. Auf der Suche nach Gerechtigkeit. Menschen die leiden müssen um meinen Schmerz zu fühlen. Ich muss mich rächen, um ihn loszuwerden und als Todesserin wird mir diese Möglichkeit gegeben. Ich fühle mich manchmal so hin und hergerissen...zwischen Gut und Böse, aber das stimmt nicht. Es gibt nur Macht und jene, die zu schwach sind danach zu streben.
„Ich vertraue dir aus tausend Gründen nicht, Snape!", holte mich Bella aus meinen Gedanken „wo warst du beim Sturz des dunklen Lords? Warum hast du nie versucht ihn zu finden, als er verschwunden war? Warum hast du den Dunklen Lord daran gehindert sich den Stein der Weisen zu besorgen? Warum bist du nicht sofort zurückgekehrt, als der dunkle Lord wiedergeboren wurde? Wo warst du, als wir um die Prophezeiung kämpften? Und warum lebt Harry Potter immer noch, obwohl er dir 5 Jahre lang ausgeliefert war?!" Das waren genau die Fragen, die ich mir auch stellte. Ich grinste ihn spöttisch an, denn ich erwartete nicht, dass er darauf antworten könnte. Mir fiel nämlich keine plausible Antwort darauf ein.
Doch Snape öffnete seinen Mund: „Ich werde dir antworten Bella, und wenn ich Kathys Blick sehe, dann vertraut auch sie mir noch nicht aber beantwortet mir zuerst eine Frage ihr beiden: Denkt ihr, der dunkle Lord hätte mir nicht genau dieselben Fragen gestellt? Und denkt ihr, ich würde hier sitzen und mit euch reden, wenn ich ihm keine befriedigende Antworten hätte geben können?" Bella und ich sahen uns leicht verunsichert an, aber so schnell würde er mich nicht überzeugen können. „Beim Sturz des dunklen Lords war ich in Hogwarts. Dort, wo der dunkle Lord mich hinbefohlen hatte. Ich sollte Dumbledore ausspionieren.
Du fragst, warum ich nicht versucht habe ihn zu finden. Ehrlich gesagt aus dem selben Grund, wie viele andere auch: ich dachte er wäre erledigt. Darauf bin ich nicht stolz, aber so ist es nunmal. Im übrigen hätte der dunkle Lord fast keine Anhänger mehr, wenn er uns nicht verziehen hätte-" „Er hätte mich!", warf Bellatrix leidenschaftlich ein. „Ich bin viele Jahre für ihn in Askaban gesessen, während du es dir bei Dumbledore bequem gemacht hast!" „Oh ja, zweifellos eine edle Geste, doch ich konnte ihm Informationen über Dumbledore geben, die ich 16 Jahre lang gesammelt hatte. Ein wohl nützlicheres Wiedersehensgeschenk wie die endlosen Geschichten aus dem ungemütlichen Askaban. Trotz seinem Verschwinden bin ich in Hogwarts geblieben. Dumbledore Schutz bewahrte mich vor Askaban und das kam mir sehr gelegen.
Als nächstes wolltest du wissen, warum ich ihn davon abhielt den Stein der Weisen zu bekommen. Nun, das ist ganz einfach. Alles was ich sah, war wie der nichtsnutzige und gierige Quirrell versucht hat an den Stein zu kommen und das versuchte ich aus allen Kräften zu verhindern." Scheiße...irgendwie wollte ich ihm einfach nicht vertrauen, aber es machte alles Sinn und je länger ich ihm zuhörte, desto mehr wurde mir klar, dass er auch auf die übrigen Fragen eine plausible Antwort haben würde und dass ich falsch lag. Und das konnte ich mit meinem Ego fast nicht vereinbaren. „Du bist nicht gleich zurückgekehrt, als der dunkle Lord zurückkam! Selbst ich war dort, aber von dir keine Spur!", rief ich. Das konnte doch alles nicht wahr sein! „Ja, höchst bewundernswert", sagte Snape gelangweilt. „Ich kehrte zwei Stunden später auf Dumbledores Befehl hin zurück." „Was?!", riefen Bella und ich. Wir sahen uns an. Mir blieb buchstäblich die Spucke weg. Narzissa saß währenddessen leise weinend weiterhin auf dem Sofa. „Ich wartete zwei Stunden, um in Hogwarts weiterhin als Spion arbeiten zu können.  Dumbledore dachte, ich wäre weiterhin auf seiner Seite, doch nun konnte ich dem dunklen Lord alle Informationen geben und sein anfängliches Missfallen über meine Verspätung verschwand ganz und gar." „Aber ein Jahr später!", rief Bellatrix „ein Jahr später im Ministerium hast du wieder nichts gemacht! Du warst wieder nicht da, während wir uns in Gefahr begaben, als der halbe Phönixorden zu uns stieß!" Ich musste ihr Recht geben und ich verstand sie. Auch Bella schien sich an den letzten Strohhalm zu klammern, um Snape nicht vertrauen zu müssen. „Bella...du verstehst es nicht. Mein Befehl lautete im Hintergrund zu bleiben und wie hätte es für Dumbledore wohl ausgesehen, wenn ich seinen Lieblingsschüler angreife, abgesehen von den Phönixleuten, in dessen Orden ich mich auch befinde. Ich hätte dem dunklen Lord keine Informationen mehr übermitteln können. Nochmal: der dunkle Lord beschwert sich nicht darüber, also verstehe ich nicht warum du es tust! Deine letzte Frage erübrigt sicherheitshalber damit. Warum hätte ich Harry Potter umbringen sollen? Nur Dumbledores Schutz bewahrte mich von Askaban und Hogwarts zog ich eindeutig vor." Das wars. Wir waren geschlagen. Und ehe wir uns etwas neues einfallen lassen konnten, wandte Snape sich an Narzissa, welche ihm sofort sein Herz ausschüttete. „Der dunkle Lord hat mir verboten mit jemandem darüber zu sprechen-" „Dann solltest du es auch nicht tun.", sagte Snape. Ich riss die Augen auf. „Da hast du es!", sagte ich. „Wenn sogar Snape es sagt!", meinte Bella selbstgefällig. „Zufällig weiß ich von dem Plan.", ging Snape dazwischen. Das war ja nun wieder typisch. „Du weißt davon?", fragte Bella ungläubig. „Ja, ich weiß, dass Dumbledore von Draco umgebracht werden soll. Du kannst von Glück reden Narzissa, denn sonst hättest du dich in große Schwierigkeiten gebracht. Ich werde versuchen deinen Sohn zu unterstützen." „Unterstützen", ich lachte genervt auf. „Hör nur zu, er wird versuchen ihn zu unterstützen, aber erwarte nicht zu viel...es sind nur die üblichen leeren Worte! Wie immer drückt er sich vor dem Handeln!" Bella lachte hysterisch: „Oh ja, wie wäre es mit dem unbrechbaren Schwur?" Snapes Gesicht blieb glatt und dann nickte er. Ich war sprachlos. Bella starrte ihn an. Narzissa hörte auf zu weinen und sah ihn mit großen Augen von unten herauf an. „Ich werde den unbrechbaren Schwur ablegen. Vielleicht möchte deine Schwester unseren Bund besiegeln?" Bellatrix lief mit großen Schritten zu den beiden hinüber, die sich bereits die Hand gaben und legte die Spitze ihres Zauberstabs darauf. Narzissa fing an: „Wirst du Severus über meinen Sohn Draco wachen, wenn er versucht, die Wünsche des dunklen Lords zu erfüllen?" „Das werde ich.", antwortete Snape. Die erste Flamme schlang sich um ihre Hände. Ich sah atemlos zu. So etwas hatte selbst ich noch nie gesehen. „Wirst du ihn mit all deinen Kräften vor Gefahren schützen?", machte Narzissa weiter. Und wieder antwortete Snape mit: „Das werde ich." Die zweite Flamme kam aus dem Zauberstab und verband sich mit der ersten zu einer feinen glühenden Kette.
„Und sollte es sich als notwendig erweisen... wenn Draco zu scheitern droht... wirst du selbst die Tat ausführen, die der dunkle Lord Draco anbefohlen hat?", flüsterte Narzissa. Stille. Selbst Bellatrix lauschte mit aufgerissenen Augen. „Das werde ich.", antwortete Snape zum dritten Mal und die letzte Flamme wickelte sich dick um die verschränkten Hände...wie eine brennende Schlange.
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Platz 1 in „muggle" 🤩

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⏰ Last updated: Aug 03, 2020 ⏰

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Potter? Niemals!Where stories live. Discover now