𝟘𝟙

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"Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag!", damit hatte ich auch den letzten Kunden verabschiedet. Der kleine Fotoladen in Berlin war gut besucht, weswegen ich froh war, wenn ich zeitig zu machen konnte. Um Feierabend zumachen.

Ich ging, nachdem ich den Laden abgeschlosen hatte, nach oben in das kleine Studio und holte meine Sachen. Als ich den Laden verließ war es schon 19:00 Uhr, weswegen ich mich beeilte nach Hause zu kommen.

Mit meinem Fahrrad fuhr ich ungefähr 10 Minuten, bis ich an der Wohnung meiner Familie ankam. Ich selbst wohnte zwar nicht mehr zuhause, jedoch aß ich jeden Abend mit meiner Familie.

Meine Familie bestand aus meinen beiden Eltern, meinem großen Bruder Samuel und meinen beiden kleinen Schwestern Carla und Sara. Die beiden sind Zwillinge, sind dennoch Grund auf verschieden.

"Lucy!", Sara kam freudig auf mich zu gerannt als ich die Wohnung betrat. "Hey, na du? Wo sind denn die anderen?", fragte ich sie, nachdem ich sie einmal umarmt hatte.

Sara und Carla waren 12 Jahre alt. Sie nahm meine Hand und schleifte mich ins Esszimmer, wo meine Eltern schon waren.

Ich begrüßte die beiden und wir sprachen kurz über meinen Fotoladen. "Ich geh mal gucken wo Carla und Samuel sind, ihr könnt schon mal den Tisch decken.". meinte meine Mutter und verschwand in Richtung des Zimmers von Carla.

"Samuel ist auch da?", fragte ich meinen Vater interessiert. Samuel wohnte mit seiner Verlobten in einer Wohnung und aß nie mit uns zu Abend.

"Ja, er hat sich mit Isla gestritten und wollte ihr Zeit zum Nachdenken geben. Keine Ahnung worüber die sich gestritten haben", meinte mein Vater und fuhr sich über seine Glatze.

Ich nickte und holte weiter Gläser aus dem Regal. Isla und Samuel stritten sich fast nie und wenn dann heftig. Bis jetzt war das ein- oder zweimal vorgekommen.

Die beiden kennen sich schon seit dem sie klein sind und sind mit 16 ein Paar geworden. "Na kleine Schwester!", riss Samuel mich aus den Gedanken.

Ich drehte mich zu ihm hin und umarmte ihn. Er lachte aber umarmte mich zurück. "Wir reden später darüber.", meinte ich noch zu ihm und wand mich dann zu Carla. "Hey, na wie geht es dir?", Carla war schon immer schüchterner als Sara.

Nach ein bisschen Smalltalk mit meiner Familie setzten wir uns an den Esstisch und fingen an zu essen. Mein Vater hatte Kartoffelsuppe gekocht.

Beim Essen sprachen wir über das Restaurant meiner Eltern, über meinen Fotoladen, über die Schule von Carla und Sara und Samuel erzählte ein bisschen über seine Abeit in der Kanzlei, da er Anwalt war.

Nach dem Essen verabschiedeten Samuel und ich uns, weil ich beschlossen hatte er würde bei mir schlafen.

"Lucy! Warte mal!", hielt mein Vater mich noch schnell auf. "Ja?" "Du weißt doch, dass Carla und Sara morgen mit uns in den Freizeitpark gehen wollten?", fragte er mich.

"Ja, klar sie haben mir gerade eben davon erzählt, warum?" "Deine Mutter und ich müssen morgen doch im Restaurant bleiben, weil jemand krank geworden ist. Kannst du mit den beiden gehen?", bittend schaute er mich an.

Eigentlich musste ich morgen  meinen Fotoshop öffnen, da Samstag war und außerdem wollte ich an ein paar Bildern arbeiten. Aber da ich nicht wollte, dass meine Schwestern traurig waren sagte ich zu.

Ich seufzte, dann machte ich das eben am Sonntag. "Ja, kann ich machen. Aber dann brauch ich euer Auto.", mein Vater besprach dann mit mir den Rest für den Besuch im Freizeitpark.

Danach schloss ich mein Fahrrad auf und lief neben Samuel die Straße zu meiner Wohnung lang.

"Warum hast du Streit mit Isla?", fragte ich Samuel einfach geradeaus. Er seufzte und fuhr sich durch seine braunen Haare. "Es ist kompliziert.", meinte er dann.

"Ich habe Zeit.", meinte ich nur. Er zuckte mit den Schultern. "Es hat damit angefangen, dass sie eifersüchtig auf eine Kollegin bei mir in der Kanzlei wurde, weil ich mit ihr noch ein Geschäftsessen hatte. Aber ich liebe sie und da muss sie sich auch keine Sorgen machen...", meinte er und schaute dann auf den Boden.

Ich nickte ihm zu, als Zeichen er solle weitersprechen. "Sie meinte zu mir ich verbringe zu viel Zeit auf der Arbeit und habe kaum noch Zeit für sie... was auch stimmt. Aber Ich weiß einfach nicht nicht wie ich meine Arbeitzeit verringern kann...", er schaute mich ratlos an.

"Vielleicht hat sie Angst, dass du sie ersetzen würdest. Ich glaube sie will einfach mehr Zeit mit dir verbringen.", grübelnd schaute ich nach vorne. "Aber warum ist sie dann eifersüchtig auf meine Kollegin? Sie könnte es mir doch einfach so sagen.", gestresst fuhr er sich durch das Gesicht.

"Frauen sind kompliziert Brüderchen!", meinte ich leicht lachend. "Ich würde einfach noch einmal mit ihr in Ruhe über alles reden. Ihr findet bestimmt eine Lösung ",meinte ich aufmunternd zu ihm. Er nickte und sah ein bisschen positiver gestimmt aus. "Ich glaube du hast recht.", meinte er dann.

"Kann ich trotzdem bei dir schlafen?" "Ja, klar. Aber ich muss morgen früher aufstehen", meinte ich dann lachend stupste ihn mit der Schulter an woraufhin er mich lächelnd anblickte.

Life is a roller coasterWhere stories live. Discover now