Einsicht

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Als ich langsam wieder zu mir kam, blickte ich in eisblaue Augen die mir wie so oft, den Verstand raubten. Doch dann fiel mir alles wieder ein. Keine Sekunde wollte ich mehr bei ihm sein. Ich befreite mich aus seinen Armen & lief davon. So schnell ich konnte & meine Beine mich trugen, einfach nur weg von ihm.

Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Verstehen konnte ich das alles sowieso nicht. Es fühlte sich an wie ein Alptraum. Alles hatte so schön begonnen & endete so. Ich war verzweifelt & sah nicht wie ich genau auf jemanden zu rannte & gegen ihn lief. Es war Julian & in diesem Moment war mir egal, was zwischen uns war. Ich brauchte jemanden, der mich in den Arm nimmt & mir zuhört.

Zaghaft nahm er mich in seine Arme & fragt: „Bella, was ist los? Warum weinst du?“ Bis dahin, hatte ich nicht gemerkt wie sehr ich weinte. Schluchzend antwortete ich: „Bitte bring mich von hier weg! Bitte!“ Er sagte nichts weiter & führte mich im Arm, auf sein Zimmer. Dort reichte er mir ein Taschentuch & nahm mich wieder in den Arm.

„Ich war so dumm! Wie konnte ich auch nur im Geringsten denken, dass einmal alles perfekt in meinem Leben läuft?! Mit Damon ist Schluss. Er liebt mich nicht & hat mich nur belogen! Ich bin so …“, brach ich ab.

Mir fiel nichts Besseres ein, was ich hätte sagen können, da ich dieses absurde Wort nicht in den Mund nehmen wollte & es auch nicht hätte erzählen können.

„Kleine, du bist nicht dumm! Rede dir so etwas gar nicht erst ein! & mal ganz ehrlich, dass Damon dich nicht liebt, ist nicht wahr! Ich sehe es wie seine Augen leuchten, wenn er dich sieht oder deinen Namen hört. Er liebt dich mehr als alles andere! Das mit dem belügen, kann ich nicht beurteilen. Aber du solltest nochmal mit ihm reden. Er würde alles für dich machen, dich vor allem bösen auf dieser Welt beschützen & dir nie weh tun. Alles aufgeben nur um bei dir zu sein. Diese liebe die er für dich empfindet sieht man nicht sehr oft! Geh zu ihm! Sei nicht so dumm wie ich damals bei dir!“

Langsam zweifelte ich wirklich an mir & meiner Reaktion. Aber ich hatte Angst. Große Angst! Vielleicht hatte Julian recht? Ich war zu voreilig. Einfach nur egoistisch. Damon hatte so viel für mich getan, nur um mich glücklich zu sehen. & ich ermöglichte ihm nicht mal, mir alles in ruhe zu erklären! Jetzt fühlte ich mich wirklich dumm. Ich liebte ihn, egal was er war oder ist! Ich konnte mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen, denn Damon war mein Leben.

„Vielleicht hast du ja recht. Vielleicht sollte ich wirklich nochmal mit ihm reden.“ Julian nickte mir nur aufmunternd zu & ich umarmte ihn so wie schon lange nicht mehr. Für meinen Teil, war er immer noch mein bester Freund, dass wusste ich. Er war einfach immer da & hatte viel für mich getan. Wenn ich falsch handelte, erklärte er mir was ich falsch gemacht hatte & redete mir ins Gewissen. Dennoch musste ich noch ein klärendes Gespräch mit ihm führen. Allerdings musste dieses Gespräch noch warten. Damon war der wichtigere Part. Also gab ich Julian zum dank einen Kuss auf die Wange & verlies sein Zimmer.

Sofort rannte ich los & lief fast gegen Stefan, der mir schnellen Schrittes entgegen kam. „Damon … Wo ist er?“, schnaubte ich. „Damon ist vorhin irgendwohin gegangen. Er sah ziemlich fertig aus. Das zeigt Damon nicht gerne, also denke ich, er ist an einem Platz, wo ihn so schnell keiner findet.“ Ohne noch etwas zu sagen rannte ich weiter zum Stall. Ich wusste wo er war.

Zehn Minuten später hatte ich mein Pferd gesattelt & war schon unterwegs. Mir kam es vor wie eine Ewigkeit, dennoch konnte ich mein Pferd nicht noch schneller treiben, da es sehr heiß war.  & als hätte es gehört, was ich gerade gedacht hatte, lief es noch schneller.

An der Lichtung angekommen sprang ich im vollen Galopp ab, als ich ihn sah, wie er an dem Wasserfall saß.

Seinen Namen sagend, lief ich auf ihn zu. Ungläubig starrte er mich an & stand von seinem Stein auf. Als wir uns gegenüber standen, fasste er zaghaft meine Wangen an & ich konnte sehen wie seine Augen leuchteten. Jedoch waren seine wundervollen eisblauen Augen unheimlich glasig. Hatte er etwa geweint?

Damon wollte gerade etwas sagen, als ich ihn einfach küsste. Ich spürte die Sehnsucht, das Verlangen, die Freude & den Schmerz in diesem Kuss. Er brachte so viel Gefühl hinein, das meine Beine fast nachgaben. Er löste sich von mir, um mir ins Ohr zu flüstern „Ich liebe dich so sehr, meine Schönheit! Mein Leben! Meine Seele!“

Abermals verlor ich mich in seinen Augen, lächelte & küsste ihn erneut. Lange standen wir so da, bis mir einige Fragen in den Sinn kamen. Also war ich dieses Mal, diejenige, die sich aus dem Kuss befreite. „Bitte Erzähl mir, wie du zu dem wurdest, was du bist“, flehte ich ihn schon fast an.

Damon nickte nur & fing an.

Für immer dein (Vampire Diaries FF)Where stories live. Discover now