Who needs an Alpha, when i'm here?!

10.1| Beleidigt

Blind taste ich in der Dusche nach dem Handtuch, bis ich es finde. Ich nehme es an mich und trockne mich ehe ich ihn locker um meine Hüfte schlinge. Dann steige ich aus Wanne. Vor der Tür bleibe ich stehen. Während ich mich gewaschen habe, hatte ich etwas Zeit runter zukommen und meine Gedanken wenigstens etwas zu ordnen. Ira und ich haben in der Zwischenzeit kein einziges Wort miteinander gewechselt. Wir beide haben unseren eignen Gedanken hinter her gehangen. 

Ich lege meine Hand auf die Klinke. Mir wäre es lieber, wenn ich bekleidet rein gehen könnte, doch meine Kleidung stinkt sehr nach Omega. Dekus Kleidung werde ich zu meinem Übel anziehen müssen. "Bakugou? Ist alles in Ordnung dadrinnen?", ertönt Smashs Stimme gedämpft. Zur Antwort öffne ich die Tür und verlasse das Bad. Nur habe ich nicht erwartet, dass Smash direkt vor der Tür steht. Ich laufe gegen ihn und wäre fast runtergefallen, hätte er mich nicht im letzten Moment festgehalten. 

Ohne mich bei ihm zu bedanken, schüttle ich seine Hand von mir ab und gehe zu deren Kleiderschrank. Im Schrank befindet sich, wie ich es mir gedacht habe, zum größtenteils Merch von All MIght. Das werde ich ganz bestimmt nicht anziehen. Sonst weiß jeder, dass ich bei Deku war. Ich wühle im Schrank nach normalen Kleidung. Nach paar Minuten werde ich endlich fündig. Ein schwarzes Shirt und ein graue Jogginghose. Jedoch sind sie viel zu groß, wie ich es nachdem ich sie aus dem Schrank raus gezogen habe, bemerke. 

Deku und ich haben auf jeden Fall die gleichen Kleidergrößen. Ihm würden sie also auch zu groß sein. Smash nimmt meine Verwirrung wahr und sagt nur dazu: "Durch mich wird Midoriya noch wachsen. Damit wir vorbereitet sind haben wir Kleidung auch in große Größen." Noch größer wird er?! Wieso bekommt er alles geschenkt?! Als erstens ein Alpha-Wolf, dann einen guten Trainer und jetzt das? Ohne meine Verärgerung zu zeigen, widme ich mich den Kleidern wieder.

Die Hose kann ich nicht anziehen. Sie würde mir nur runter rutschen. Im Gegensatz zum T-Shirt, weshalb ihn ihn an ziehe, obwohl es mir fast bis zu den Knien reicht. Die Lust jetzt noch nach einem neunen Oberteil zu suchen fehlt mir.

Wenig später bin ich komplett angezogen. Gerade packe ich meine muffelnde Kleidung in eine Tüte, damit ich es ohne Probleme in meinen Zimmer transportieren kann. "Bakugou, warte!", ruft Smash als ich zur Tür gehen wollte. "Du kannst uns nicht verlassen ohne uns zur Wort kommen zu lassen." Er zieht mich zu sich. "Es steht fest, dass einer unserer Klasse der Verräter sein muss, verstehst du? Wir haben jeden einzelnen geprüft bis auf dich. Keiner konnte was vorzeigen, weshalb wir annahmen, dass du es sein musste."

Ich schüttele mich, um mich zu befreien, aber sein Griff ist viel zu stark. "Komm schon, Bakugou. Kannst du unsere Beweggründe nicht ein wenig verstehen?" Dieser Satz löst bei Ira einen Kurzschluss aus, denn daraufhin verdrängt sie mich im Hintergrund und befreit sich mithilfe ihrer Wolfstärke aus Smashs Griff. Dann umschließt unserer Hand deren Hals. In ihren Augen spiegeln sich unsere Augen, die grell rot leuchten. Sie will wohl zeigen, dass nicht ich, sondern sie gerade spricht. Sonst hätte sie es unterdrückt.

"Hört zu ihr verdammten Bastarde: Es ist nicht eure Aufgabe den Verräter zu finden, sondern die der Profis! Sie haben nicht umsonst eine lange Ausbildung gehabt. Wie wollt ausgerechnet ihr, ein früherer Wolfsloser und ein Wolf mit großen Ego, der trotz seines langes Leben sich immer noch wie ein Kleinkind benimmt, den Verräter schnappen? Wir sind euch gar nichts verpflichtet. Wir müssen uns weder eure Erklärungen anhören noch eure Entschuldigung annehmen. Das einzige was ihr tun könnt, ist uns nicht auf den Sack zu gehen, nicht mehr anzusprechen und eure Klappe über diesen Vorfall haltet. Wag ihr es einer dieser Punkte nur zu missachten ..."

Ira zieht sie unvorbereitet mit einem Ruck zu sich. " ... Dann glaubt mir, dass das euer letzter Fehler ist", knurrt sie anschießend, ehe wir einen sprachlosen Smash hinter uns lassen.

* * *

Es ist für mich eine große Erleichterung statt in Smashs und Dekus Zimmer in meinem eignen Zimmer zu sein. Endlich habe ich meine Ruhe und kann mich ein wenig ausruhen ehe ich mich mit den Problemen, die wir Smash und Deku zu verdanken haben, auseinandersetze. 

Nicht nur mir ergeht es so. Ira auch. Sie hat sogar mir die Kontrolle freiwillig überlassen, nachdem sie den beiden ihren Standpunkt verdeutlicht hat. Wahrscheinlich wird sie paar Tage brauchen, damit wir uns wieder normal unterhalten können und sie auch wieder Lust hat die Kontrolle zu übernehmen. 

Im Augenwinkel sehe ich wie die Sonne untergeht. Ich muss schon seit vielen Stunden im Bett liegen. Komisch, dass niemand nach mir geschaut hat. Ehrlich gesagt hätte ich damit gerechnet, dass Herr Aizawa nachdem Unterricht sofort zu mir kommen wird und mich zusammen scheißen wird und Kirishima und Pikachu mich davor warnen würden. 

Anscheinend bin ich den anderen egal, was mir nicht aus macht, weil sie mir auch egal sind!

Genau und darum starrst du nicht die ganze Zeit auf deinem Handy, in der Hoffnung jemand schickt dir eine Nachricht, meint Ira ironisch. 

Ertappt lege ich mein Handy auf meinen Nachtisch und drehe mich auf meinen Bett in die andere Seite Richtung Wand, um nicht in Versuchung zu geraten, dass Handy zu nehmen. Doch nach paar Minuten konnte ich nicht anders als das Handy wieder an mich zu nehmen. 

War ja klar. Prinzessin braucht mal wieder Aufmerksamkeit. Wenn du mit jemanden reden willst, dann schreib die Person an.

Ich gehe nicht erst auf ihren Kommentar ein, sondern erst Mal auf die Messenger App. Niemand ist online, selbst Kaminari nicht. Soll ich sie wirklich anschreiben? Nervös kaue ich auf meine Lippen. Was wenn ich sie nur nerve oder sie sauer auf mich sind? Ira seufzt laut und fügt nicht mehr was hinzu. 

Als ich merke, dass ich keine Nachricht bekomme, schließe ich die App. 

Hör auf jetzt beleidigt zu sein. Sie werden später zu dir kommen, wenn sie Zeit haben.

Ich bin nicht beleidigt, erwidere ich sauer.