Kapitel 9 - Der Morgen nach dem Abend

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- kurz nach Sonnenaufgang -

Sakura POV
Ich wurde langsam wach durch die Sonnenstrahlen, die mich durch das Fenster hinweg erreichten. Es fühlte sich so an, als ob mir jemand gegen den Kopf schlug. 'Mann, brummt mir vielleicht der Schädel. Was ist gestern eigentlich passiert?' Ich konnte die Augen noch nicht ganz öffnen, da das Licht so grell war. Jedoch spürte ich aber einen Unterschied zu sonst. Ich blinzelte und versuchte meine Augen an das Licht zu gewöhnen. 'Wo war ich? Und was sind das für Sachen?!' Panisch schaute ich mich um. 'Sa-sasuke? Er liegt neben mir?! Was zur Hölle ist gestern bitte passiert?!' In dem Moment wurde mir so schlecht, wahrscheinlich hatte ich noch Restalkohol im Körper und rannte schnell zum Bad, was direkt nebenan war. Zum Glück stand die Tür offen, sodass ich es als solches erkennen konnte. Ich rannte schnell und schaffte es gerade noch rechtzeitig den Toilettendeckel nach oben zu klappen.

Sasuke POV
Ich würde von einem eigenartigen Geräusch wach, dass mich sofort daran erinnerte, was gestern Abend passiert war. Sakura saß neben der Toilette im Bad. Das konnte ich deutlich sehen, da die Tür dazu offen stand. "Sakura.", rieb ich mir die Augen. "Geht es dir gut?", stand ich auf und stellte mich in den Türrahmen. "Schau mich bitte nicht an. Ich sehe grässlich aus.", seufzte sie und übergab sich wieder.
'Nein. Du nicht grässlich aus, nur leider ganz bleich.' Ich machte mir wieder Sorgen um sie. "Ich hol dir etwas Wasser.", sagte ich und verschwand nach unten in die Küche.

Sakura POV
'Wieso bin ich bei ihm zu Hause und wieso haben wir in einem Bett geschlafen? Hatten wir etwa? Oh nein. Ich hoffe nicht.' Nachdem es mir wieder etwas besser ging, richtete ich mich auf, so gut es ging und betrachtete mich im Spiegel. 'Nanu? Wo-wo sind denn meine Sachen?'
"Hier bitte.", kam Sasuke mit einem Glas Wasser wieder. "W-was ist gestern passiert? Haben-haben wir etwa...?", nahm ich das Glas stotternd entgegen und wurde schon wieder rot. Ich hoffte so sehr, dass er wusste, was ich meinte. Wäre das peinlich gewesen, wenn ich die Dinge noch beim Namen hätte nennen müssen.
"Nein, haben wir nicht.", beantwortete er mir nur eine meiner Fragen. Jedoch wünschte ich mir insgeheim das genaue Gegenteil.
'Er trägt ja gar kein Oberteil. Wow, sieht er gut aus.' Ich spürte, wie meine Gefühle für ihn wieder mit mir durchgingen. Er war so unglaublich stark und sah so verdammt gut aus. Bei diesem Anblick färbte sich mein Gesicht wieder in der Farbe einer Tomate.

Sasuke POV
Sollte ich ihr wirklich erzählen, was gestern Abend passiert ist? "Sakura, du solltest weniger trinken.", sagte ich wieder in einem strengen Ton. "Ich weiß...", antwortete sie mir beschämt und wusch sich das Gesicht. "Wo-wo sind meine-meine Sachen?", fragte sie zögerlich. 'Jetzt muss ich es ihr wohl erzählen. Wahrscheinlich haut sie mir gleich eine herunter.'
"Ich-Ich...", fing auch ich an ein wenig zu stottern, "Ino sagte mir, dass ich dich nach Hause bringen sollte. Nur... wusste ich nicht, wo du wohnst und du warst im betrunkenen Zustand auch keine sonderlich große Hilfe. Deshalb... hab ich dich mit zu mir genommen." Kurz wurde es still zwischen uns.

Sakura POV
Seine Wangen färbten sich rot und er starrte stumm auf den Boden. 'Heißt das also... er hat mich... ausgezogen?!' Eigentlich hätte ich wütend sein müssen, aber ich glaubte, dass diese Situation für ihn weitaus unangenehmer war. 'Er ist ja allgemein kein Mensch, der es auf auf sowas abgesehen hat - mit mir erst Recht nicht.' Sein Pullover roch so gut nach ihm, sodass ich schon wieder im siebten Himmel schwebte. Aber ich wusste, dass ich ihn nicht behalten konnte, so gern ich das auch wollte.

Sasuke POV
"Ich habe dir etwas von meinen Sachen gegeben.", murmelte ich leise. Die Sache war wirklich unangenehm. 'Ich bekomme garantiert jeden Moment ihre Hand ins Gesicht.'
Stattdessen kam nur ein leises:"Danke."
"Du-du bist nicht sauer?", fragte ich nochmal nach und bereute im selben Moment diese Frage. 'Vielleicht überlegt sie es sich ja doch nochmal anders.'
"Nein, wieso denn?", seufzte sie, "Es tut mir eher Leid, dass ich dir zur Last gefallen bin..." Sie senkte ihren Kopf und schaute beschämt auf den Boden.
'Du bist keine Last für mich, aber wie mache ich das dir am besten klar?'

Sakura POV
Mir tat es so unheimlich Leid, ihm das alles zugemutet zu haben. Plötzlich sah ich seine Hand vor meinen Augen, die meinen Kopf wieder aufrichtete. "Du bist keine Last für mich.", tippte er mir mit zwei Fingern auf die Stirn. Das tat er damals schon gemacht, als er das Dorf verlassen hatte. Es fühlte sich unheimlich gut an. Ein Gefühl, was ich einfach nicht in Worte fassen konnte, so sehr ich mich auch darum bemühte. 'Aber... wieso macht er das?'
"Wieso machst du das eigentlich immer?", entschloss ich mich doch ihn danach zu fragen und berührte gleichzeitig mit meiner Hand die Stelle an meiner Stirn.

Sasuke POV
'Mein Bruder machte das immer, um mir zu zeigen, dass ich ihm wichtig bin.' Jedoch brachte ich das nicht über die Lippen. Insgeheim hoffte ich einfach nur, dass sie es wusste.
'Ich werde trotzdem niemals der Mensch sein, den du dir wünschst, Sakura.'
'Ich habe jetzt so lang gebraucht, um zu realisieren, was ich für dich empfinde. Doch jetzt spielt das alles keine Rolle mehr.'

Sakura POV
Er lächelte. Wieso tat er das? "Einfach so.", sagte er. "Ach-so", sagte ich für ihn wahrscheinlich kaum hörbar und senkte meinen Kopf wieder. Plötzlich ertönte ein lautes Klingeln. "Erwartest du Besuch?", fragte ich ihn. "Eigentlich nicht.", schaute er ganz verwundert, "Ich habe nie Besuch."

Sakura x Sasuke - Geheime KraftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt