Kapitel 51

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Etwas unwohl betrachtete ich das weite Shirt von Dyan und knabberte an meiner Unterlippe. Ich könnte es ja einfach liegen lassen und doch in meinen Sachen schlafen...?

Aber er hatte schon recht, das würde eine unbequeme Nacht werden. Außerdem war ihm sicherlich aufgefallen, wie ich gegafft hatte, als man ein Stück seines Sixpacks gesehen hatte. Da musste ich ihn doch nicht noch mehr darin bestätigen, dass er eine Wirkung auf mich hatte, indem ich mich weigerte das anzuziehen. Naja ok, wenn man darüber nachdachte, ich hatte auch schon eine Jogginghose von ihm. Vielleicht wirkte das ja so, als würde ich seine Kleider horten?

Oh Gott, zieh dich einfach um und leg dich schlafen.

Ja, ok. Ich machte mir einfach zu viele Gedanken. Und aus diesen Hosen rauszukommen und sich schlafen zu legen hörte sich wirklich sehr verführerisch an. Nachdem ich die letzten Stunden in dieser verdammten Hose herumgestöckelt war, fühlten sich meine Oberschenkel so langsam an, als würde ich mir die Wunden wieder aufreiben und das war alles andere als ein angenehmes Gefühl.

Mit einen heimlichen Blick in den Raum, um zu überprüfen, dass ich wirklich alleine war, schlüpfte ich ganz schnell aus meinem Oberteil und in Dyans Shirt rein. Doch sobald ich von seinem Duft umfangen war stockte ich. Oh mein Gott, war das herrlich. Ohne es beeinflussen zu können, schnappten sich meine Hände den Saum des Shirts und hielten ihn an meine Nase, sodass dieser betörende Duft mich vollkommen einlullte. Heillige Mutter Gottes, ich glaubte ich fing wirklich noch an Dyans Kleidung zu horten und bastelte mir dann ein Nest daraus, indem ich mich für alle Ewigkeit verkriechen konnte.

Erst einige Minuten später, in denen ich nichts weiter tat als seinen Duft zu inhalieren, bemerkte ich, wie vollkommen hirnkrank ich mich im Moment benahm. Verdammt! Ich ROCH NICHT EHRLICH GERADE AN DYANS SHIRT?!

Alles klar, mir ist wohl der ganze Alkoholdunst, den ich den ganzen Abend eingeatmet hatte, zu Kopf gestiegen. Und das Shirt roch auch nur wegen dem Weichspüler so gut und nicht wegen seinem Träger. Gut das wir das geklärt hätten, bevor ich so etwas dummes getan hätte, wie wirklich zu Dyan ins Bett zu kriechen und wie so ein Hund an ihm zu schnüffeln.

Ich gab mir selbst eine Ohrfeige, als mir dieser Gedanke auch noch zu gefallen anfing. Ok, ich musste dringend etwas tun, das mich ablenkte, sonst würde ich entweder den letzten Rest meines gesunden Menschenverstandes verlieren oder zu Dyan hocheilen... obwohl wenn ich so überlegte, kam beides auf das selbse hinaus.

Aber nein! Ich würde mich jetzt zusammenreisen und schlafen gehen! Und vor allem würde ich mich endlich aus dieser Hose herauspellen!

Frustriert seufzte ich und streifte langsam die Hosenbeine ab, darauf bedacht vor allem bei den Verbrennungen vorsichtig zu sein. Als ich das ohne Missgeschicke geschafft hatte faltete ich meine Kleidung für morgen ordentlich zusammen und legte sie neben das Sofa, welches wohl heute als mein Bett fungieren würde.

Außer natürlich du nimmst Dyans Angebot an, wisperte eine leise Stimme in meinem Kopf, die ich sofort in die hinterste Ecke meines Bewusstseins wegsperrte. Nein, die Couch genügte vollkommen! Ich schaute einmal an mir hinunter und musste wenigstens feststellen, dass das Shirt groß genug war um fast den gesamten Verband an meinen Oberschänkeln zu verdecken. Damit war es länger als so manches Kleid, das ich auf der Party gesehen hatte.

Ich entschied mich vor dem Schlafen noch kurz frisch zu machen oder besser gesagt, da ich ja keinen meiner Toilettenartikel dabei hatte, mir etwas Wasser ins Gesicht zu spritzen und den Mund einmal auszuspülen.

Das ich mir dabei zweimal den Fuß und einmal den Kopf irgendwo anstieß, weil ich das Licht nicht anmachen wollte, war dann einfach mal wieder typisch Ich.

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