𝘗𝘳𝘰𝘭𝘰𝘨

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»Du weißt, dass ich dich niemals anlügen würde...«, beginne ich aufgelöst und sehe ihm dabei fest in die Augen. Doch er erwidert meinen Blick nur für ein paar Sekunden und sieht dann zu Boden, als könnte er mich nicht einmal mehr ansehen. »Das weißt du, oder?«, wiederhole ich mit bebender Stimme und fühle mich, als würde ich mit jeder stillen Sekunde, die verstreicht, einwenig mehr von innen zerreißen.

»Bis vor einpaar Wochen hätte ich noch mit ja geantwortet, aber...«, entgegnet er leise und bricht ab, was mein Herz dazu bringt, sich auf eine überraschend schmerzhafte Weise zusammenzuziehen.

Für einige Sekunden fühle ich mich, als könnte ich nicht mehr richtig atmen. Denn es tut weh. Verdammt weh.

Ich schnappe nach Luft. »Aber... was

»Aber heute ist alles anders. Ich vertraue dir nicht mehr, Madison.« Seine Stimme ist kalt und so emotionslos, dass mir ein Schauer den Rücken entlangläuft. Ich erkenne ihn einfach nicht wieder. Die Art und Weise, wie er meinen Namen ausspricht, brennt sich tief in meinen Verstand und ich merke noch einmal aufs Neue, dass er es vollkommen ernst meint.

Er glaubt mir nicht.

Er denkt, ich wäre eine Lügnerin...

Nein, dass kann nicht sein.

Was ist nur passiert?

Ich schlucke schwer, als ich versuche, meine Stimme wiederzufinden und nicht zu gebrochen zu klingen, als ich das nächsten Mal zum Reden ansetzte. »Bitte ... gib mir eine Chance, dir zu beweisen, dass ich die Wahrheit sage ... Ich ... ich habe nie, und ich meine wirklich niemals etwas in die Richtung gesagt oder getan. Bitte ... Ich brauche deine Hilfe! Ich lüge nicht, dass musst du mir glauben!«

Meine Stimme überschlägt sich zum Ende hin und alle Versuche, nicht zu verzweifelt zu klingen, scheitern. Doch anscheinend hat es eine Wirkung, denn er sieht zum ersten Mal wieder auf und als seine Augen auf meine treffen, halte ich wie von selbst den Atem an.

Doch er erwidert nichts.

Die ersten Sekunden denke ich mir nichts dabei und rede mir ein, dass er Zeit zum Nachdenken braucht, doch als er eine Minute später noch immer nicht antwortet, lasse ich enttäuscht und tief verletzt die Schultern sinken. »Ich ... ich hätte dir geglaubt. Selbst wenn jeder gegen dich stehen würde.... Ich hätte dir dennoch vertraut«, wispere ich mit Tränen in den Augen. Doch er sieht mich weiterhin nur an. Mit diesem unglaublich leeren Blick, der mir eine Gänsehaut auf dem Herzen beschert...

»Okay, ich hab's verstanden«, flüstere ich nur noch und kämpfe mit allem was noch in mir übrig geblieben ist gegen die Tränen an, die einfach nur raus wollen und wie Gift in meinen Augen brennen.

Ein letztes Mal atme ich tief durch, ehe ich mich umdrehe und zum gehen ansetzte. Ich will einfach nur weg, ganz weit weg von hier. Doch ich komme nicht weit, als ich aus dem nichts spüre, wie sich eine starke Hand um mein Handgelenk schließt und mich zum erstarren bringt.

»Gut... ich helfe dir.«

Mein Herz stolpert in meiner Brust und ich kann meinen eigenen Ohren nicht glauben, als ich mich schweratmend zu ihm zurückdrehe. »I-Ich... Danke. Das wirst du nicht bereuen, dass verspreche ich dir.«

Ich erwarte, dass sich etwas an seinem Blick ändert. Doch als ich ihn mustere, erkenne ich noch immer dieselbe Kälte.

»Ich will aber, dass eine Sache klar ist«, raunt er plötzlich, als er mich am Arm noch näher zu sich zieht und mir nicht nur in die Augen, sondern auch mitten ins Herz sieht. »Das ich dir helfen werde, heißt nichts. Denn in meinen Augen bist du gestorben, Madison.«


A/N:

Ich freue mich so unglaublich auf die Geschichte, weil sie ganz anders wird als alle, die ich bisher geschrieben habe

Was sagt ihr zum Prolog? (Bin iwi mit der Spannung nicht ganz zufrieden, deshalb könnte es sein, dass ich ihn irgendwann bisschen überarbeite, aber im Endeffekt wird er vom Sinn her gleich bleiben, also keine Sorge❤️)

Das erste Kapitel folgt bald und ich stelle mich jetzt schon auf eine coole Reise mit euch ein 🤝💯

xx

Taste of RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt