❦ Kapitel 7

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Nach der Schule nehme ich mir tatsächlich vor, mit Adam zu sprechen. Ich weiß noch nicht genau, wie ich ihn dazu bringen soll, Kilian zu verzeihen, doch ich weiß, dass ich keine andere Wahl habe, als es zu versuchen. Denn so wie ich Kilian kenne, hat er seine Worte ernst gemeint, was heißt, dass er mir nicht verzeihen wird, ehe ich Adam davon überzeuge, ihm zu vergeben.

Und das verstehe ich auch. Es ist schließlich immer noch meine Schuld, dass die beiden nun keine Freunde mehr sind. Klar war es auch Kilians Fehler, dass Adam nun so wütend auf ihn ist, aber trotzdem stecke ich da mit drin.

»Da bist du ja endlich, meine kleine Streberin«, raunt mir jemand von hinten zu und ich werde keine Sekunde später an eine warme, muskulöse Brust gezogen und halte für einen Moment erschrocken die Luft an.

»Wie oft muss ich dir sagen, dass ich keine Streberin und schon garnicht-«, beginne ich, während ich mich in Adam's Umarmung drehe, um ihm in die Augen schauen zu können, komme jedoch nicht zum weitersprechen, da er selbst meinen Satz amüsiert beendet.

»Schon garnicht klein bin... - jaja, ich hab's verstanden«, schmunzelt Adam und beugt sich keine Sekunde später zu mir hinunter, um mir einen sanften Kuss auf die Lippen zu drücken.

Mit einem Kribbeln im Bauch betrachte ich ihn, als er von mir ablässt und mein Herz schlägt automatisch schneller, als er meinen Blick erwidert und mir ein Lächeln schenkt. Für einen Moment genieße ich noch diese Innigkeit, ehe ich dann wieder an mein Vorhaben denke und zögerlich, beinahe schon widerwillig, das Wort ergreife. »Adam... ich... wir müssen reden.«

»Okay. Aber bitte lass uns das bei dir tun, ich habe keine Lust mehr, in dieser Highschool zu stehen. Das zieht meine Laune irgendwie runter.«

Ich nicke auf seine Worte hin nur und folge ihm nach draußen zu seinem Auto, welches gelegen auf dem Parkplatz steht. Einige Außenstehende - in diesem Fall die Mädchen, werfen mir sobald sie mich zusammen mit Adam erblicken, teils neidische, teils interessierte Blicke zu, und obwohl ich es eigentlich schon gewohnt sein sollte, ist es immer wieder aufs Neue unangenehm.

Einen Nachteil hat es eben schon, wenn man mit dem beliebtesten Typen der Schule zusammen ist.

»Willst du nicht einsteigen?«

Ich schrecke aus meiner Starre und blicke zu Adam, der amüsiert mit einem Kopfnicken auf den Beifahrersitz deutet, ehe er die Autotür aufreißt und sich hinters Steuer setzt.

Seufzend tue ich es ihm nach und steige ein. Meinen Kopf lehne ich aus reiner Gewohnheit gegen die Fensterscheibe und versuche, angestrengt einen Weg zu finden, wie ich dieses Problem lösen könnte. Ich muss Adam einfach dazu überzeugen, mindestens mit Kilian zu reden. Allein das wäre schon der erste große Schritt in Richtung einer Versöhnung.

»Adam?«

Der Genannte sieht kurz zu mir, ehe er seinen Blick wieder der Straße zuwendet. »Ja?«

Ich hole tief Luft und versuche, mich dadurch innerlich zu beruhigen. »Ich wollte dich etwas fragen. Es... es geht um Kilian...«, beginne ich und werde zum Ende hin etwas unsicherer. »Ich möchte einfach nur, dass du weißt, dass er wirklich nicht-«

»Stopp«, entgegnet Adam prompt und wirkt mit einem Mal wieder verspannt. »Ich möchte nicht, dass du seinen Namen in den Mund nimmst«, fährt er fort und ich höre nun auch in seiner Stimme heraus, dass er alles andere als erfreut ist. Seine Hände umklammern das Lenkrad fester.

»Ich bitte dich, hör mir mindestens kurz zu«, versuche ich es erneut, doch halte inne, als er schwer seufzt.

»Bitte, Madison. Hör auf ihn verteidigen zu wollen. Das hat er nicht verdient, nachdem was er getan hat«, kommt es nach einigen bedrückenden Sekunden der Stille von Adam.

Taste of RevengeWhere stories live. Discover now