Kapitel 1

7.2K 155 15
                                    

• • •

Endlich waren die Sommerferien vorbei. Die heißen Tage sind vorüber und der Schultag besteht nicht mehr aus schwitzen und sich Luft zufächeln. Man sieht seine Freunde wieder, welche man vielleicht nicht in den Ferien sehen konnte und es gab wieder ne Menge neue Schüler.

Ich ging gerade die Treppen der High School hoch und schon wurde ich von meiner Besten Freundin Alison in eine Umarmung gezogen. Sie kam rasch um die Ecke, sodass ich sie anfangs garnicht sah.

"Hey Julie." Julie ist mein Spitzname, so nennen mich aber nur Alison und meine Familie. "Na wie waren die Ferien?" In den Sommerferien hatte ich Ali in den ganzen sechs Wochen nicht gesehen, da sie bei ihrem Vater in New York war. "Sie waren ziemlich langweilig ohne dich. Ich bin so froh, dass du wieder da bist." Sagte ich lächelnd.

Ich verbrachte viel Zeit mit Alison. Wir kannten uns schon als kleine Kinder und verbrachten fast jeden zweiten Tag zusammen. Wenn es ein Mensch gibt, der alles über mich weiß, dann ist es definitiv Ali.

Wir gingen in die Schule rein und es war alles so wie gewohnt. Die Streber saßen vor den Klassenzimmern auf der Bank und lernen für was weiß ich was. Ich meine, das Schuljahr hat gerade erst begonnen, für was lernen die?

Die beliebten Mädchen versuchten sich schon die neuen Schüler klarzumachen. Sie haben immer einen anderen oder gleich mehrere Typen am Start. Das ist also kein Wunder, dass die neuen ihre nächsten Opfer werden.

Die Jungs, die Fußball spielen oder eine andere Sportart betätigen, standen locker an ihren Spinden angelehnt und unterhielten sich. Meistens erkannte man sie daran, dass sie eine Sporttasche bei sich tragen oder sogar Sportsachen anhatten.

Es gab auch durchschnittliche Leute hier, so wie zum Beispiel mich. Diese Art von Schülern hielten sich eher im Hintergrund, da sie nicht so viele Kontakte hatten. Ich finde meine Position ganz in Ordnung. Ich mag es sowieso nicht im Mittelpunkt zu stehen. Zwar hat man dann viele Freunde, aber das lässt auch nicht die Lästereien aus und dass man mit der Angst leben muss, dass neue Gerüchte verbreitet werden.

• • •

Ich ging mit Ali in unsere neue Klasse. Zum Glück waren wir in diesem Jahr zusammen in einen Stammkurs gefallen. Ich war nun mit meinen 16 Jahren stolze 11. Klässlerin. Ich setzte mich mit Ali an eine freie Bank etwas weiter hinten. Es gab immer zweier Bänke, so konnten wir nebeneinander sitzen.

Unser Stammkurslehrer betrat das Zimmer. Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen, was wohl bedeutet, dass er neu an der Schule sein muss. Oder ich bin einfach blind durch die Gegend gelaufen. Er war schätzungsweise in den dreißiger Jahren und hatte einen Bart.

"So Leute. Guten Morgen, ich bin Mr Smith euer neuer Stammkursleiter. Ich gehe gerade mal schnell die Anwesenheitsliste durch damit ich eure Namen lerne und auch jeder sicher ist, dass er seinen richtigen Kurs gefunden hat." Mr Smith holte einen Zettel heraus und las den ersten Namen vor.

"Bieber Justin."

Gerade in diesem Moment ging die Tür auf und ein Junge betrat den Saal. Ich hatte auch ihn noch nie zuvor gesehen. "Hier." Murmelte er mit einer rauen, tiefen Stimme. Er nahm seine Kaputze von seinem Kopf die an seiner Weste befestigt war. Ich konnte sein Gesicht nur schwer erkennen, weil er noch eine Snapback aufhatte.

"Mr Bieber sie sind etwas zu spät, aber da heute der erste Tag ist und wir sowieso noch nicht so viel machen, drücke ich nochmal ein Auge zu. Bitte versuchen sie ab jetzt pünktlich zu kommen." Sagte Mr Smith in einem gelassenen Ton und begann die nächsten Namen aufzurufen. Er scheint ein lockerer Typ zu sein.

Ich folgte Justin mit meinem Blick. Er setzte sich nach hinten in die letzte Bank ganz alleine, da alle anderen schon einen Sitzpartner hatten. Er kannte sowieso niemanden hier, also hätte er wahrscheinlich auch so alleine gesessen.

Ich konnte ihn perfekt aus meinem Augenwinkel sehen, wenn ich meinen Kopf zu Alison drehe, da wir in der rechten Reihe saßen und er in der linken Reihe am Fenster. Er nahm endlich seine Snapback ab und man konnte in sein Gesicht sehen. Er sah perfekt aus.

Ich glaube das habe ich noch nie von einem Jungen behauptet. Ich konnte keine Makel sehen, was vielleicht auch daran lag, dass er ein paar Meter weiter weg saß. Er hatte braune Augen und eine süße gerade Nase. Seine Lippen waren voll und rosa und bestimmt zart. Er hatte verwuschelte blonde Haare, die anscheinend gefärbt waren, da man einen leichten Ansatz erkennen konnte. Er war hübsch. Wenn man das mal so sagen konnte.

"Newton Juliette." Ich wurde aus meiner Starre gerissen als ich meinen Namen hörte. Ich hob schnell meine Hand und murmelte 'hier', bevor er meinen Namen nochmal wiederholt. Ich konnte Justins Blicke auf mir spüren, aber ich traute mich nicht ihn nochmal anzusehen.

Bizzle  • jb [DISCONTINUED]Where stories live. Discover now