Kapitel 35

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Die Idee, welche sich in meinem Kopf zusammengebraut hatte, schien mir die einzige Möglichkeit zu sein, um dem Vogel zu helfen. Cronos und ich hatten uns einmal unterhalten, dass ich meine Kraft in verletzte oder kranke Körper leiten könne, um diese zu heilen. Leider hatte er mir nicht erzählt, wie das Ganze funktionierte. Etwas hilflos sah ich nochmal auf den Kleinen in meinen Händen hinunter. Hoffnungsvoll schloss ich meine Augen und rief meine Kraft hervor. Langsam leitete ich sie zu dem Vogel in meinen Händen, welche leicht zu gribbeln begannen. Blinzelnd öffnete ich meine Augen und blickte auf meine Hände hinab. Dort erblickte ich das kleine Tier, um welches einzelne Funken flogen. Die Farbe seine Federn schien sich zu verstärken. Es dauerte nicht lange bis sie ein kräftiges Rot angenommen hatten. Vorsichtig setzte ich ihn auf den Boden, wo er sich zu regen anfing. Glücklich atmete ich ein. Doch plötzlich fing er an, zu leuchten. Ich wollte ihn schützend in die Hände nehmen, aber ich kam nicht weit, weil das Licht so grell wurde, dass ich meine Augen schließen musste.
Nach ein paar Sekunden ertönte ein lautes Kreischen neben mir. Erschrocken riss ich die Augen auf und wich ein paar Schritte zurück. Was ich erblickte raubte mir den Atem. Der Käfig war verschwunden, genauso der kleine Vogel. An seiner Stelle thronte nun ein mächtiger Phönix. Er strahlte eine endlose Macht aus, welche mich stürmisch erreichte. Sein Kopf neigte sich zu mir und ich erblickte rote Augen, in denen das Feuer selbst loderte. Dankend neigte er den Kopf, bevor er sich mit seinen kräftigen blutroten Schingen in die Luft und davon flog. Er drehte sich noch einmal zu mir um und dann verschwand er. An der Stelle, an welcher er verschwand, tauchte ein Licht aus. Ich fühlte mich befreit und hätte schreien können vor Freude.
Es dauerte nicht lange bis ich dem Phönix gefolgt war ins Licht.

Ich spürte, wie mich eine tiefe Ruhe durchfuhr und eine angenehme Wärme in mir breit machte. Blinzelnd öffnete ich meine Augen und blickte auf eine zufrieden blickende Moonlight. ,,Du hast es geschafft!", sagte sie erfreut. Ich merkte, wie sich ein breites Grinsen auf meinen Lippen breit machte. Ich hatte es wirklich geschafft. ,,Und wie wunderschön du ausschaust!", freute sich Moonlight. Ihr Augen strahlten mich an, während ich sie nur verwundert ansah. Langsam ließ ich meinen Blick an mir nach unten schweifen. Ich hatte eine schwarze Rüstung an, welche mit roten Mustern verziert war. Auf meiner Brust prangte als Symbol ein Feuer, über welchem ein eindrucksvoller Phönix flog. Als ich meine ñeue Ausrüstung genauer betrachtete....merkte ich auch die Waffen, welche an meiner Seite hangen. Ein Schwert war an einem Gürtel an meiner linken Seite befestigt, genauso wie zwei Dolche. Respektvoll sah ich einen Dolch an. Am Ende des Griffs war ein roter Rubin angebracht. Die Klingen waren aus einem nachtschwarzen Metal, welches jedes Licht in sich aufzusaugen schien. Vorsichtig berührte ich mit meinem Finger die scharf geschliffene Klinge. Plötzlich spürte ich einen brennenden Schmerz und sah auf. An meinem Finger sammelte sich an einem kleinen Schnitt das Blut.
Ich hatte mich geschnitten! Um mich nicht nochmal zu schneiden, ließ ich den Dolch wieder in meinem Gürtel verschwinden. Fragend blickte ich zu Moonlight auf, welche mich die ganze Zeit über beobachtet hatte. ,,Wieso habe ich diese Rüstung an? Und woher kommt die überhaupt?", fragte ich ungeduldig und zog eine Augenbraue nach oben. ,,Die Rüstung kannst du je nach Belieben rufen.....sage bloß <ostende te>. Das bedeutet so viel wie <zeige dich>. Und wenn sie verschwinden soll, musst du nur daran denken.", erklärte sie mir fröhlich. ,,Und du hast sie an, weil du die Auserwählte bist. Du bist der Phönix!", offenbarte sie mir. Schockiert riss ich die Augen auf und sah sie zweifelnd an. Doch tief in meinem Innersten spürte ich, dass sie Recht hatte. Ich spürte diese unfassbar große Macht, welche aus mir raus wollte. Ich spürte sie auf meiner Haut, in meinem Herzen und in jeder Ader meines Körpers. Als ich schon an dieses Internat kam, war ich mächtiger als jeder andere.....doch jetzt..... Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Ich hatte auch große Angst davor, was das alles für mich bedeutete. Was würde wohl alles auf mich zukommen?
,,Ich weiß, du hast überhaupt keine Ahnung, wie du damit umgehen sollst. Deshalb wurde ich zu dir geschickt. Damit ich dir helfen kann, deine Kräfte zu entdecken und zu trainieren. Ich weiß, dass das alles bestimmt ein großer Schock sein muss. Doch ich bin mir sicher, dass du die Richtige bist und diese Welt retten wirst.", beruhigte sie mich. Immer noch etwas panisch nickte ich, damit sie verstand, dass ich ihr glaubte. ,,Ich glaube, du solltest langsam wieder zurück. Wir treffen uns morgen Abend wieder. Dann werde ich dir alles zeigen. Es war schön dich kennen zu lernen, Auserwählte.", flüsterte sie. Langsam fing sie an vor meinen Augen zu verlassen bis nichts mehr von ihr zu sehen war.

Ich ließ meine Rüstung verschwinden, so wie es Moonlight gesagt hatte. So schnell ich konnte,machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer. Dorten angekommen, schmiss ich mich sofort auf mein Bett. Ich spürte, wie mir meine Augen zu fielen. Doch bevor ich ins Land der Träume glitt, hörte ich noch einen Satz.

Rette uns alle, Phönix!

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So die Bombe ist geplatzt.....das war aber auch langsam Zeit;)

Legende des Phönix - Wiedergeboren (Bd. 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt