Der spontane Ausflug

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Ich starrte aus dem Fenster und nagte nervös an meiner Unterlippe - was tat ich hier eigentlich? Nach der lautstarken Auseinandersetzung mit Tony, war ich tatsächlich gewillt gewesen einige Arbeiten in meinem Büro zu erledigen. Doch als ich im Fahrstuhl stand, zückte ich wie in Trance mein Telefon, um Happy anzurufen. Ohne auch nur zu zögern, stimmte Dieser meiner Bitte zu und holte mich schon wenige Minuten später vor dem Eingang des Hauptquartieres ab, um mich zum Wagen zu bringen.
Nach einem kurzen Plausch mit Rhodey, der gerade angekommen war, hangelte ich mich ungelenkt auf den Beifahrersitz und ließ mich von Happy zu dem Krankenhaus bringen, in dem mein größter Albtraum noch immer lag. Zwar war ich noch immer fest davon überzeugt, das Richtige zu tun, aber als ich jetzt in diesem Wagen saß, packte mich das schlechte Gewissen gegenüber Tony. Er hatte so viel für mich getan, gelitten und sich gesorgt und ich... ich fühlte mich gerade als würde ich ihn hintergehen.
"Alles in Ordnung? Wir können jederzeit umdrehen" ergriff Happy nach einer Weile das Wort. Ich sah zu ihm hinüber und lächelte "Es muss sein, oder?". Ich verzog das Gesicht und betrachtete Happys Profil. Bilder, wie er bewusstlos auf dem Boden saß, gefesselt und wehrlos, stiegen vor meinem Inneren Auge hoch und mir wurde bewusst, dass auch er wegen mir leiden musste.
"Es tut mir leid Happy..." ich seufzte und bemühte mich redlich, nicht wieder loszuheulen. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen als er mir einen schnellen Seitenblick zuwarf "Ach, dies ist nun wirklich kein Grund dafür". Guter, alter Happy - er machte keine große Sache daraus was er für andere tat und deshalb musste man ihn lieben! "Ich meinte, dass du das wegen mir durchmachen musstest..." stellte ich richtig und verzog das Gesicht. "Ich weiß was du meinst Mona... und dennoch gibt es keinen Grund dafür. Wegen Tony musste ich weitaus schlimmere Dinge mitmachen" er lachte auf. Nun musste auch ich lächeln "Ich möchte nur, dass du weißt... ich nehme es nicht für selbstverständlich, dass du mir auch jetzt wieder hilfst..." bemerkte ich und richtete meinen Blick nun ebenfalls auf die Straße vor uns.
Happy Hogan nickte und setzte zu einem Überholmanöver an "Ich weiß Mona... Du gehörst zur Familie und da ist man eben füreinander da" entgegnete er und grinste mich kurz an "Sag das bloß niemals Tony, der nutzt das sofort wieder aus!" scherzte er um die Stimmung aufzulockern. Lachend warf ich ihm einen Blick zu, bevor ich wieder ernst wurde "Tony weiß nichts hiervon..." gestand ich und seufzte. Er nickte langsam und so erzählte ich ihm von der Auseinandersetzung, die ich kurz zuvor mit Tony hatte.
"Mach dir nichts draus, Tony kommt drüber hinweg... Er macht sich nur Sorgen um dich und sobald er die Möglichkeit hatte darüber nachzudenken, wird er deine Gründe dafür auch verstehen" beruhigte er mich. Vermutlich hatte er recht, dennoch hatte ich ein schlechtes Gewissen wegen meines überstürzten Aufbruches.
"Er war wirklich wütend..." merkte ich an und die Bilder aus dem Wald schossen mir in den Kopf. Vielleicht war es besser, wenn Tony bei meinem Kampf mit Kyle nicht dabei wäre... Dennoch hätte ich mir seine Unterstützung in dieser Sache gewünscht.
"Mona, Tony vergöttert dich...Gib ihm etwas Zeit. Auch er muss diese Dinge erst verarbeiten..." Happy bog in eine Seitenstraße ab und schenkte mir einen kurzen Blick ehe er fortfuhr "Wir waren zwar unmittelbar vor Ort und du hast sicher das Meiste abbekommen, aber ich weiß wie sehr es ihn getroffen hat. Er fühlt sich verantwortlich und wärst du nicht in diesem Moment aufgetaucht, hätte er diesen Typen mit Sicherheit umgebracht. Eine Tatsache, die auch ein Tony Stark nicht allzu häufig erlebt und die auch er erstmal verkraften muss" erklärte Tony's bester Freund.
Obwohl ich mir dieser Tatsache bereits bewusst war, überraschten und schockierten mich Happys Worte etwas. Ich nickte stumm und ließ diese Ausführung auf mich wirken, während der Wagen sich seinen Weg durch den Verkehr bahnte und wir unserem Ziel immer näher kamen. Nicht mehr lange und ich würde meinen Ängsten im wahrsten Sinne des Wortes ins Gesicht sehen können um sie ein für alle Mal aus meinem Leben zu verbannen.

Stressfull Mister StarkDonde viven las historias. Descúbrelo ahora