15) Aegroto, dum anima est, spes est.

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Für den Kranken besteht Hoffnung, solange er atmet                                                                                           ~Cicero

POV: Ava Shaw

Seit sich der Unfall bei dem Quidditchspiel ereignet hatte, waren nun schon mehrere Tage vergangen und Ashley war immer noch nicht aufgewacht. Madame Pomfrey hatte mir mehrmals versichert, dass sie alles in ihrer Macht stehende tun würde und wir Ash einfach ein bisschen Zeit geben müssten. Jeden Tag vor und nach dem Unterricht ging ich in den Krankenflügen und setzten mich neben ihr Bett. Ich redete mit ihr obwohl sie mir nicht antworten konnte. Irgendwie kam ich mir dabei schon ein wenig komisch vor, da wir uns erst seit wenigen Wochen kannten und eigentlich auch gar nicht zusammen waren, oder?

Ich gab mir selbst die Schuld für den Unfall. Hätte ich sie nicht abgelenkt und mit ihr in der Pause gesprochen, wäre sie wahrscheinlich nie vom Besen gefallen.

Die Stimmung in Hogwarts wurde immer schlechter. Es war nun Anfang Dezember und einige freuten sich schon auf das Weihnachtsfest mit der Familie, doch niemand hatte vergessen was in den letzten Monaten geschehen war. Vor einem Monat der Tod der Potters und nun der Angriff in Hogwarts. Wir hatten alle das Gefühl, dass diese beiden Ereignisse miteinander zu tun hatten. Und wenn wir richtig lagen würde das heißen, dass es noch lange nicht vorbei. Seit dem Quiddichspiel hatte ich das Gefühl, dass mich mein Haus langsam akzeptierten und auch Olivia uns Davie hatten mich gut aufgenommen. Die meiste Zeit verbrachte ich allerdings im Krankenflügel. So wie jetzt gerade.

Es war schon spät in der Nacht und eigentlich durfte ich nicht hier sein. Ich wollte ursprünglich auf den Astronomieturm, doch alles dort erinnerte mich an sie. Wir waren uns endlich näher gekommen und jetzt war sie so weit weg.

Ich saß neben ihrem Bett und hielt ihre Hand. Im gesamten Krankenflügel lag nur ein weiteres Mädchen. Sie hatten anscheinend einen Unfall in Snapes Zuabertrankunterricht gehabt, aber schlief tief und fest.

„Weißt du, Ash, in Amerika erzählen uns unsere Eltern immer Zauberermärchen. Habt ihr solche auch? Wenn du aufwachst musst du mir unbedingt von euren erzählen. Manche von unseren sollen sogar wahr sein. In einer geht es sogar um einen Zauberer aus Hogwarts, der in New York sämtliche Tierwesen verliert und in der Welt der No-Majs für riesiges Chaos sorgt. Ich glaube, dass sie wahr ist. Hast du schon einmal von ihr gehört? Jedenfalls beginnt die Geschichte so, dass er eigentlich nur nach Amerika geht um..."

Ich spürte einen leichten Druck auf meiner Hand.

„Ash, kannst du mich hören?"

Wieder ein leichter Händedruck.

Ich schaute zu ihr und sah, wie sie langsam versuchte die Augen zu öffnen.

„Heiliger Hippogreif, du bist wach!"

Sie gab nur ein unverständliches Murmeln von sich, doch ich fühlte mich gerade wie der glücklichste Mensch auf Erden.

„Die...die Geschichte ist war. Ich kenne sie auch", flüsterte sie ganz langsam.

Ich sprang auf und wollte sie umarmen doch als ich das tat entwich ihr nur ein schmerzerfüllter Laut

„Seit wann kannst du mich hören?", fragte ich sie.

„Die ganze Zeit. Ich habe all deine Geschichten und Erzählungen gehört, jedes deiner Worte".

"Ich bin so unfassbar froh, dass du wach bist!", rief ich und musste mit den Tränen kämpfen, doch es blieb nicht viel Zeit zur Freude denn plötzlich hörte ich Dumbledores Stimme. Er stand allerdings nicht hinter uns, sondern seine Stimme hallte durch den gesamten Raum und vermutlich durch das gesamte Gebäude:

„Alle Schüler und Lehrer begeben sich bitte umgehend in die große Halle. Vorher bitte ich die Vertrauensschüler darum zu überprüfen, ob jedes Haus vollständig ist. Bleiben Sie ruhig, doch sein Sie vorsichtig!"

„Ava was ist los? Was ist in der Zeit passiert in der ich ohnmächtig war? Ist jemand gestorben? Bitte sag mir, dass es allen gut geht", sie klang geradezu panisch und versuchte aufzustehen obwohl sie doch kaum sprechen konnte.

„Ash, beruhige dich. Alles ist in Ordnung und ich bleibe bei dir. Ich gehe nicht in die große Halle."

„Aber dann denken doch wieder alle du hättest was zu verbergen"

„Na und, dann ist es so. Wir wissen aber nicht was passiert ist und in diesem Zustand werde ich dich ganz bestimmt nicht alleine lassen", versicherte ich ihr. Doch das beruhigte sie überhaupt nicht.

„Jetzt sag mir doch endlich was passiert ist. Gab es wieder einen Angriff? Ist jemand gestorben?", ihre Stimme wurde noch brüchiger und sie hatte bereits Tränen in den Augen.

„Alles ist gut. Es gab keinen Angriff und es ist auch niemand gestorben. Ich verspreche es dir".

Erst mehrere Stunden später fand ich heraus, dass das eine Lüge war.

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No One Can Wear A Mask For Very Long || girlxgirlWhere stories live. Discover now