17) Etiam tacere est respondere

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Schweigen ist auch eine Antwort                                                                                                                                     ~unbekannt

POV: Ashley Laurens

Vorsichtig öffnete ich die Augen. Ich musste blinzeln und es war plötzlich unfassbar hell. Mein Kopf pochte und ich befand mich wieder in dem Krankenbett. Vor mir stand Madame Pomfrey, doch sie war nicht alleine. Neben ihr standen auch Olivia, Flitwick und Dumbledore. Olivias Augen waren rot und ihr Gesicht geschwollen. Sie weinte und sah aus, als hätte sie dies auch schon die letzten Stunden getan. Keine Spur von Ava.

„Was ist los?" fragte ich, doch ich erhielt keine Antwort. „Was ist passiert? Kann mir bitte einer erzählen was geschehen ist?!", rief ich nun lauter. Meine Stimme brach und ich musste schlucken. Madame Pomfrey kam näher und versuchte mich davon abzuhalten aufzustehen. Sie drückte mich förmlich in mein Bett und ich versuchte gegen sie anzukämpfen, doch hatte einfach nicht genug Kraft. „Ich will wissen was passiert ich!", schrie ich nun und spürte die Tränen auf meinen Wangen. Es war etwas passiert und es hatte mit Ava zutun, ich wusste es einfach.

„Wichtig ist, dass du uns erst einmal zuhörst, Ashley", sprach Dumbledore ruhig und stellte sich neben Madame Pomfrey. Er benutze nie die Vornamen seiner Schüler. Was war also los?

„Ashley, haben sie in den letzten Stunden Ava Shaw gesehen?"

„Was ist mit ihr? Was ist geschehen?", die Tränen strömten immer noch über mein Gesicht und ich versuchte immer noch aufzustehen, doch Madame Pomfrey ließ mich nicht los.

„Bitte beantworte einfach die Frage. Hast du sie heute gesehen?"

Ich schluckte und begann zu erzählen. Ich erzählte, dass sie heute Nacht bei mir gewesen war und dann zum Frühstück gehen wollte.

„Also hast du sie in den letzten vier Stunden nicht gesehen?"

Ein Blick zur Uhr verriet mir, dass es bereit 12:07 Uhr war. Also schüttelte ich den Kopf. Dumbledore warf Flittwick einen Blick zu, woraufhin mein Hauslehrer schweigend den Raum verließ.

„Kann mir endlich jemand erzählen was passiert ist?!", schluchzte ich und die Verzweiflung dominierte nun meine Stimme. Ich sah Olivia an, die immer noch weinte.

Dumbledore ergriff das Wort: „Es ist nur so, dass niemand Ava in den letzten Szunden gesehen hat. Sie ist nicht im Gemeinschaftsraum und nicht in der großen Halle gesehen worden. Wir hatten gehofft, dass sie bei dir wäre, da ihr beide euch ja recht...nahe steht."

Ava war verschwunden. Eine meiner Fragen war also beantwortet worden, doch so viele neue waren gleichzeitig entstanden. Wo war sie? Ich versuchte mich davon zu überzeugen, dass es ihr gut ginge.

„Ich habe ihr geraten sich etwas auszuruhen und Zeit für sich zu nehmen. Bestimmt ist alles gut und sie ist nur ein wenig spazieren"

Dumbledore sah mich traurig an und setzte sich neben mich: „Davon würden wir normalerweise ausgehen, aber es darf niemand mehr aus dem Schloss heraus oder in das Schloss herein."

Ich war verwirrt: „Was..? Waru...? W..."

„Ashley, es hat einen weiteren Angriff gegeben"

Die Durchsage. Es war wohl etwas schlimmes passiert. Wusste Ava davon? War sie deshalb verschwunden? Hatte sie doch etwas damit zu tun?

Doch niemand war in der Nacht in den Krankenflügel gebracht worden. Es konnte also niemand verletzt geworden sein. Außer...

Mein Herz blieb für einen Moment stehen.

Ich sah Olivia an, die nun lauter zu schluchzen begann und schließlich stotterte:

„Es ist Davie"

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No One Can Wear A Mask For Very Long || girlxgirlWhere stories live. Discover now