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"Wenn du willst, können wir Kashi überreden, dass er dich auch trainiert. So als Crashkurs.", schlug Yui vor. "Nah, ich weiß nicht. Ich will ihm nicht zur Last fallen und eigentlich habe ich das nur vor mich hinerzählt.", meinte ich und zuckte mit den Schultern. "Aber warum denn nicht? Theoretisches Wissen hast du, die Praxis fehlt nur noch!", versuchte sie mich weiter zu überreden. Jedoch schüttelte ich stur den Kopf. "Holen wir noch was zu essen und gehen dann nach Hause?", richtete ich mein Wort an meinen liebreizenden Mitbewohner. "Können wir machen." Die Sonne stand schon etwas tiefer, als Jiraiya die Tür aufschloss und mir den Vortritt ließ. "Warum bin ich so müde?", fragte ich mich und musste gähnen. "Hast du denn letzte Nacht geschlafen?", fragte mich der Weißhaarige und ich nickte. "Ich glaube schon." Ich rieb mir die Stirn, als ich in der Tür stehen blieb und zusah, wie er das Essen verstaute. Als er merkte, dass ich ihn beobachtete, grinste er mich an. "Irgendwelche Sorgen?" Ich schüttelte den Kopf. "Du hast nichts zu tun?" Ich nickte. "Ich hätte da was, aber dann schlägst du mich.", meinte er. Ich seufzte und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. "Kann ich bitte etwas Sake oder andere alkoholischen Getränke haben? Oder einen normalen Mitbewohner?" Jiraiya lachte leise und strich mir über den Kopf, als er aus dem Raum ging. "Vielleicht wird dir eines davon erfüllt, wenn du volljährig bist!" - "Ey, ich bin 16!", rief ich empört aus. "Und immer noch zwei Jahre von der Volljährigkeit entfernt.", konterte er und holte einen Stapel Papier. "Du kannst etwas schreiben oder malen. Beschäftige dich irgendwie.", meinte er, während er mir Papier und Stifte in die Hand drückte und dann zu dem Tisch schob. Ich blickte ihn schmollend an, während er Teewasser ansetzt und Tassen herausholte. Er schaute zu mir und zog seine Augenbraue hoch. Ein Anstarr-Wettbewerb begann, den keiner zu gewinnen schien, jedoch stoppten wir, als das Wasser fertig war mit Aufkochen. Jiraiya goss uns Wasser ein und packte Teebeutel herein, danach kam er zum Tisch und setzte sich. Ich wog meinen Kopf wieder hin und her, als ich meine Wangen aufplusterte und nachdachte.

Momentan kann ich meine Geschichten nicht weiterschreiben. Mir sind die Ideen ausgegangen. Und zeichnen möchte ich vor ihm nicht. Ich bin zu untalentiert, als dass ich etwas könnte.

"Wie geht es mit deinen Geschichten voran?", fragte Jiraiya und pustet in seine Tasse. "Mehr schlecht als recht.", murmelte ich und ließ meinen Kopf auf die Tischplatte fallen. "Mach das nicht! Das tut dir doch weh!", meinte er erschrocken. "Das tut mir schon lange nicht mehr weh!", meinte ich lachend und schaute zu ihm rauf. Kritisch schaute er zu mir runter und packte seine Hand auf meinen Kopf. "Hör bitte auf damit. Ich will nicht, dass du dir wehtust.", bat er und strich geistesabwesend über mein Haupt. Ich atmete tief durch, ehe ich mich aufrappelte und einen Schluck meines Tees Trank, jedoch verbrannte ich mir meine Zunge und biss mir auf jene, um den Schmerz umzuleiten. "Ach Yumiko. Du kleiner Tollpatsch!", meinte Jiraiya belustigt, ehe er mir einen Becher mit kaltem Wasser gab. Ich schüttete mir die Flüssigkeit in meinen Mund und seufzte wohlig auf, als meine Zunge kühlte. "Danke.", meinte ich, als ich das Wasser runterschluckte. "Gerne.", meinte er wieder geistesabwesend und strich über den Rand seiner Tasse. "An was denkst du?", fragte ich neugierig und faltet meine Hände, auf die ich meinen Kopf legte. Er reagierte nicht, weshalb ich ihn anstupste. Er zuckte zusammen und blickte mich mit weit aufgerissenen Augen an. "An was denkst du?", wiederholte ich meine Frage. Er schüttelte den Kopf und meinte: "Ist nicht wichtig." - "Und an wen denkst du?" Ich zog meine Augenbraue hoch und grinste ihn an.

Warum interessiert es mich so sehr, an was oder wen er gedacht hatte? Bin ich komisch oder so? Also, ja, klar, bin ich, aber... Es geht um das Prinzip!

Er seufzte schwer und trank einen Schluck seines Tees. "An.. An eine Freundin.", meinte er und er wurde traurig. Schlagartig fühlte ich mich schlecht. Warum hatte ich ihn nur dazu gedrängt?, fragte ich mich und schlug mir innerlich gegen die Stirn. "Oh, tut mir leid, ich wollte nicht-" - "Nein, nein, alles gut.", unterbrach er mich. Ich biss mir auf meine Unterlippe und musste an den Traum denken. "Ehm, vor zwei Tagen, glaube ich, hatte ich ja den Traum, weshalb ich auch in der Nacht wach war.", begann ich zu erzählen. Jiraiya nickte und lauschte gespannt. "Ich weiß nicht, was genau passiert ist, aber ich hatte bunte Funken gesehen und eine Stimme hat nach mir gerufen. Sie.. Sie hatte Ähnlichkeit mit.. Mit deiner Stimme-", stotterte ich zum Schluss hin. "Hat das irgendwas zu bedeuten?", fragte ich ihn. Der San-Nin verschluckt sich an seinem Tee und starrte mich entgeistert an. "Du hast davon geträumt?", fragte er nicht minder entgeistert. "Sollte ich das nicht?", fragte ich erschrocken und schrumpfte auf meinem Platz zusammen. "Wenn das verboten war, dann musst du leider mein Gehirn bestrafen, nicht mich." Jiraiyas Blick wurde weich, als er sah, dass ich ihn mich zusammenfiel, und legte beruhigend seine Hand auf meine. "Es ist nicht verboten, nur ist es verwunderlich und unwahrscheinlich, dass du dich an den Tag erinnern kannst." Ich lauschte seinen Worten, während ich an meinem Tee nippte und ihn beobachtete. "An welchen Tag?" Ich blinzelte ihn neugierig durch meine Wimpern an. "Das erzähle ich dir später. Es ist noch zu früh und wir müssen dich sowohl mental stabilisieren als auch physisch trainieren." Verwirrt über diese Gefühlsänderung saß ich stumm da und blickte ihn einfach nur an, als ich über seine Worte nachdachte und mir auf die Unterlippe biss. Als ich seinen Blick sah, wurde mir bewusst, was ich tat, weshalb ich aufhörte und meine Hand zurück zog. "Du hattest vorhin so intensiv auf deinen Arm geschaut.", begann Jiraiya. "Kann.. Kann ich deinen Arm sehen?" Ich wandte meinen Blick ab und schüttelte mit dem Kopf. Ich hörte, wie er sich erhob und sich vor mir niederhockte. "Ich weiß, es scheint schwer zu sein, aber wenn wir dich trainieren wollen, dann müssen wir deine Probleme finden. Und das wäre ein Anfang."

Ich will in der Gegenwart leben!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt