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"Komm' schon, komm' schon, komm' schon.", drängte Tsunade mich. "Jetzt komm' schon raus und zeig' dich!" Ich atmete tief durch, ehe ich die Tür öffnete und in meinem Kimono hinaus trat. Mit großen Augen musterte sie mich und ihr fielen fast ihre Augen raus. "Willst du dich nicht auch umziehen?", wollte ich wissen, da ich mich unwohl fühlte, von ihr so gemustert zu werden. "Äh, was? Achso, ja.", murmelte sie benommen und verschwand dann in ihrem Zimmer. Ich stellte mich in den Flur und wartete auf sie, während ich mich im Spiegel anschaute. Der nachtblaue Stoff lag angenehm kühl auf meiner Haut. Sanftrote Blumen prangten auf dem Stoff. Ein lilafarbener Stoff schlang sich um meine Hüfte und endete in einer großen Schleife auf meinem Rücken. Meine Haare flossen in sanften Wellen bis zu dem Ende meiner Schleife. Zwei kleine Strähnen meines Haares hatte ich mit einem roten Band verflochten. Nach fünf Minuten trat auch Tsunade aus dem Zimmer. "Muss ich dir sagen, dass du fabelhaft aussiehst? Das weißt du doch, oder?", grinste ich sie an. Sie nickte lachend und hakte sich bei mir unter. "Na, komm'. Gehen wir zu den Jungs." Ich nickte lachend und wir liefen im Schein der Laternen die Straßen entlang, bis wir auf den Rest unseres Teams trafen. "Wow, ihr seht gut aus!", staunte Jiraiya. Wir bedankten uns und gaben das Kompliment zurück. Dann liefen wir los und stürzten uns ins Getümmel. Die Wunde an meinem Bauch brannte noch etwas, jedoch ignorierte ich es. "Tsunade,", begann ich, "Heute wird nicht viel bis gar nicht gesoffen. Hast du mich verstanden?" Sie blickte mich schmollend an, ehe sie sich geschlagen gab und nickte. "Und untersteh' dich, später noch einmal herzukommen. Ich merke das." Sie seufzte tief, ehe sie wieder nickte. Orochimaru bot mir seinen Arm an, damit wir uns in der Menge nicht verloren, welchen ich dankend annahm. Sein Ellbogen stieß gegen mein Katana und er warf mir einen fragenden Blick zu. Ich blickte unschuldig zu ihm hoch und zog meine Augenbraue hoch, als meine Bauchwunde zu brannen begann, sodass ich zischend meine Zähne zusammen biss. "Ach, verdammter Reis. Nicht heute, nicht jetzt. Ich will den Tag mit Freunden verbringen und nicht wieder ins Krankenhaus geschleppt werden.", meckerte ich und presste meine Hand auf meinen Bauch. "Geht's?", fragte Tsunade, welche sich neben mich stellte. "Ja, gleich wieder vorbei.", murmelte ich leise. Und tatsächlich ließen die Schmerzen allmählich nach. "Ich habe Hunger!", meinte ich und zog mein Team hinter mir her Richtung Essensstand. Alle drei mussten über mich lachen, aber anscheinend waren sie auch froh, dass ich seit langer Zeit endlich freiwillig etwas zu mir nahm.

"Ich bin müde!", stellte ich fest, nachdem ich gähnte, und wischte mir eine Träne aus dem Augenwinkel. "Dann solltest du wohl bald ins Bett gehen.", meinte Jiraiya grinsend. "Wow, Jiraiya, ich habe fast vergessen, wie lustig du bist.", murrte ich und stieß ihm in die Seite. "Wenn ich so witzig bin, warum schaust du dann aus wie drei Tage Regenwetter?" Ich blickte ihn genervt an. "Weil das nicht lustig war, Jiraiya." Ich funkelte ihn leicht wütend an. "Warum denn so gereizt?", fragte er und piekte mir in die Seite. "Hm, scheint so, als wäre ich an ihrer Gereiztheit schuld!", meinte eine mir bekannte Stimme. Ich blieb ruckartig stehen und spannte mich an, ehe ich über meine Schulter schaute. "Scheint so, als hättest du deine Drohung wahr werden lassen, was?" - "Naja, ich habe noch eine Mission zu erfüllen." Ich griff unter mein Kimono und zog mein Katana hervor. "Dann tut es mir ja fast schon leid, aber so schnell lasse ich mich nicht umbringen." Ich stellte mich kampfbereit hin und blickte zu Tsunade. "Das ist der Idiot, von dem ich dir erzählt hatte." Ippan grinste mich siegessicher an, ehe er etwas aus seiner Tasche hervorholte. "Spielen Sie jetzt wirklich mit Puppen?", fragte ich ihn mit hochgezogener Augenbraue. "Oh nein, glaub' mir, das macht viel mehr Spaß." Er holte eine Nadel aus der Tasche und stach in die Puppe hinein. Ein Schmerz breitete sich in meinem Körper aus und ich sank keuchend auf die Knie. "Eine Voodoo-Puppe?" Ich spürte, wie das Blut über meinen Körper rann. "Wie hätte ich dir sonst die Wunden zufügen sollen?", fragte Ippan und grinste breit. Er nahm die Nadel aus der Puppe heraus und stach erneut zu. Als ich aufkeuchte und mir die Stelle hielt, in die er gestochen hatte, fiel mein Katana auf den Boden. Die Menschen um uns herum bildeten eine Traube. "Du hattest anscheinend bei deinem ersten Versuch zu wenig Publikum, was?", knurrte ich und zwang mich auf die Beine. "Du gibst nicht auf, nein?", fragte er fast schon enttäuscht. "Dann muss ich leider dies tun!" Er umfasste den Kopf der Puppe und begann, den Kopf vom Körper abzutrennen. "Nein, hören Sie auf.", flehte ich. Die Haut an meinem Hals wurde heiß und brannte. Er ließ die Puppe in Ruhe und meinte, "Komm' her und lass' dich von mir enthaupten, dann können die anderen in Ruhe weiter leben!" Ich blickte zu meinen Teamkameraden, welche entsetzt mit dem Kopf schüttelten. "Yumiko, tu' das nicht. Wir bekämpfen ihn.", flüsterte Jiraiya neben mir, jedoch schüttelte ich mit dem Kopf. "Ich will euch nicht unnötig in Gefahr bringen.", meinte ich und ließ mein Katana über den Boden schleifen, während ich zu Ippan ging. "Und du gehst wirklich, wenn du mich.. beseitigt hast?", fragte ich ihn. Er nickte. "Ich mag zwar böse sein, aber ich halte mich an meine Versprechen." - "Können wir ein Andenken an Yumiko haben, wenn sie tot ist? Immerhin kommt sie ja nicht aus dieser Zeit und ihre Sachen würden dann schwinden, die nicht hier hergestellt wurden!", meinte Orochimaru. Verwundert schaute ich zu ihm und erkannte, dass er einen Plan hatten. "Meinetwegen könnt ihr die Puppe haben." Er nahm mir mein Katana aus der Hand und grinste siegessicher. "Ich hatte zwar gehofft, dass ich dich in einem Kampf besiegen würde, aber das geht auch." Niedergschlagen ließ ich meinen Kopf und meine Schultern hängen. "Hier!", meinte Ippan, warf Orochimaru die Puppe zu und hob das Katana, welches schnell auf mich zu gerast kam. Ich schloss meine Augen und wartete auf den Schmerz.

Ich will in der Gegenwart leben!Where stories live. Discover now