→𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟐𝟗←

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Es klingelte an der Tür.
Miss Parker drehte sich unruhig in ihrem Bett um und versuchte weiter zu schlafen.
Es klingelte erneut.
Stöhnend versuchte sie sich die Ohren mit ihrem Kissen zu zu halten.
Erst als es das dritte Mal klingelte, stand sie verschlafen, mit zerzausten Haaren auf, und öffnete leicht genervt die Tür.
Sie wusste nicht genau wie spät es war, aber definitiv zu spät.

,,Wer bist du denn bitte?" Fragte sie als sie das Mädchen vor ihrer Haustür sah.
Sie musterte sie von oben bis unten, und vor allem die dicke Tasche die sie bei sich trug.
,,Ist Parker da?" Das Mädchen schaute über die Schulter von Sallys Mutter, und kratzte sich am Kopf, wobei ihr beinah einer ihrer langen Nägel abgebrochen wäre.
Geschockt sah Miss Parker sie an bevor sie mit gespitzen Lippen fragte: ,,Bitte wer?"

,,Ach ja sie können es ja nicht wissen. Sally, ich meine natürlich Sally." Gab sie zurück.
Jetzt stand die Stirn der Frau komplett in Falten.
Mit einer schnellen Bewegung zog sie Katelyn ins Haus und schloss die Tür.
,,So und jetzt-"
,,Mama?" Sally starrte ihre Mutter fassungslos und mit offenem Mund an.
Angus sprang von ihrem Arm, und Sally wollte etwas sagen, doch Katelyn kam ihr zuvor.

,,Bitte Pa- ich meine Sally, könntest du deiner Mutter bitte sagen das ich es bin und das du mich kennst?" Verlangte Katelyn die sich langsam aus dem Griff der Frau befreien konnte.
,,Ähm ja, Mama, das ist Katelyn Mcneil." Sie schluckte.
,,Meine...Freundin."
,,Na schön. Dann will ich euch mal alleine lassen. Aber", sie zeigte auf Kate und schaute sie eindringlich an, ,,beim nächsten mal kündige dich bitte an, und nicht mehr so spät. Ja?"
Katelyn nickte.

Sally zeigte ihr den Weg in ihr Zimmer, wo sie direkt einmal Angus vom Bett scheuchte um für Kate Platz zu machen.
,,Was machst du hier?" Fragte sie und deutete auf Katelyns große Tasche.
,,Wenn du vorhast hier einzuziehen, muss ich dich leider enttäuschen. Das wird nicht klappen." Sie kicherte leicht.
,,Hatte ich auch nicht vor Parker, mach dir keine Sorgen." Meinte sie und lehnte sich nach hinten.
Sallys Bett war unheimlich weich, und als ihr Kopf auf das Kissen auf kam, fühlte sie sich für den Bruchteil einer Sekunde so, als würde sie durch den weichen Stoff in eine andere Dimension fallen.

,,Warum bist du hier?" Fragte Sally damit keine unangenehme Stille ausbrechen konnte.
,,Meine Erzeuger haben herausgefunden wo Jack, Liam und Chris wohnen. Also, wenn man nun eins und eins zusammenzählt, sie wissen wo ich wohne." Kates Stimme war gesenkt, und Sally war sich nicht sicher ob es von ihrem bequemen Kissen kam, oder doch nur, weil es Katelyn ganz und gar nicht gut ging.
,,Deine Erzeuger? So schlimm?" Wollte sie wissen, und musste an ihre eigenen Eltern denken.

Ja, manchmal kam sie sich außen vor vor, oder hielt die Streitereien der beiden kaum noch aus.
Aber so schrecklich das man sich vor den Eltern verstecken musste, nein, das war bei ihr nicht der Fall.
,,Den Titel 'Eltern' haben sie nicht verdient." Sagte Kate bloß.
,,Und jetzt bist du wieder abgehauen?" Sally legte sich nun neben Katelyn und betrachtete ihr Seitenprofil.
,,Wieder? Ich haue ohne stopp ab, Sally, ich habe nie aufgehört." Darauf fand Sally keine Antwort, aber das musste sie auch nicht, denn Katelyn redete gleich weiter.

,,Sie haben mich mitgeschleppt und in mein Zimmer eingesperrt. Meine sogenannte Mutter meinte, dass ich mich endlich daran gewöhnen sollte nach ihren Regeln zu leben." Sie schnaufte.
,,Einen scheiß werd ich tun." Hing sie bloß hintendran, und schaute Sally tief in die Augen.
Diese war wie gefangen vom nahen Blickkontakt mit dem Mädchen.
Katelyn hatte diesen Sturm in den Augen, von dem man nicht wusste was er bedeuten sollte, doch nun war dort gar nichts.
Klare braune Augen blickten in die ihren.
Kein Sturm und keine unbekannte Unruhe.

,,Ich werde nie aufhören wegzulaufen, Sally." Flüsterte Katelyn.
Sally, ging es ihr durch den Kopf.
Sie hatte ihren Namen gesagt, ohne das es sich anhörte wie ein ausgelutschtes Bonbon oder gar abwertend.
Es klang nett.
,,Ich weiß." Sagte sie bloß, obwohl Sally eigentlich keine Ahnung hatte was sie da sprach.
Kate drehte sich weg.
,,Ich sollte gehen." Schoss es auf Katelyn heraus, und sie wollte gerade nach ihrer Tasche greifen, doch Sally packte sie am Arm.

Ruckartig drehte sich Kate zurück zu ihr um.
,,Du kannst hier schlafen wenn du willst. Mein Bett ist wie du siehst groß genug." Katelyn nickte.
Sie legte sich neben Sally, die das Licht ausschaltete, und schloss die Augen.
Erst als sie hörte wie Sally gleichmäßig atmete öffnete sie sie wieder.
Leise griff sie nach ihrer Tasche und schlich zu Sallys Fenster.
Sie schaute herunter, und sollte Glück behalten, denn es war nicht sonderlich hoch.

Kurz blickte Kate zurück zu Sally und musste ein wenig lächeln.
Sie öffnete das Fenster und sprang hinaus.
Landen tat sie zwar etwas unbequem, aber immerhin hatte sie sich nichts gebrochen.
Es war Sommer und von daher nicht sonderlich kalt.
Katelyn lief durch die Straßen und wollte gerade schon in die Straße zu Liam, Chris, und Jack abbiegen, doch sie hielt inne.

Wenn sie das nun tat würden ihre 'Eltern' Morgen eh wiederkommen und sie zurückholen.
Kate schluckte und entschloss sich dazu noch sieben Straßen weiter zu laufen um zu ihrem eigentlichen Haus zu kommen.
Sie kletterte so leise sie konnte auf die Regentonne die dort dummerweise stand, und war zurück in ihrem Zimmer.
Vorsichtig knipste sie das Licht an, und warf ihre Tasche auf ihr riesiges Bett.

Katelyn Mcneil hatte ein Zimmer von den viele Mädchen in Derry nur träumen konnten.
Es war riesengroß, hatte tolle Wände, und sogar einen begehbaren Kleiderschrank.
Doch das alles war wertlos in Kates Augen.
Sie sah sich um.
Es war das erste mal seit Ewigkeiten das sie alles unter die Lupe nahm.
Vorhin wurde sie zwar hier eingesperrt aber dennoch hatte sie alles um sich herum ausgeblendet und sich die Zeit damit vertrieben einen Plan zu schmieden, wie sie hier wieder rauskam.

Gefühle über Gefühle überkamen sie währenddessen ihr Blick durch den Raum strich.
Nichts hatte sich verändert.
Das Zimmer war wunderschön, keine Frage, aber es strömte eine unfassbare Kälte aus, weswegen es trotzdem unbehaglich war.
Dort war ihr Schreibtisch.
Mit langsamen Schritten ging sie auf ihn zu.
Ihr Herz begann laut zu Hämmern, und ihre Beine zitterten leicht.

Zwei Bilder standen auf dem Schreibtisch.
Eines, auf dem ein kleines Mädchen mit einem genauso kleinen Afro abgebildet war, was von einem lachenden Ehepaar umringt war, und eines wo das selbe, glückliche Mädchen einen Hund im Arm hielt.
Es war ein kleiner Welpe, der dabei war ihr Gesicht abzulecken.
Katelyn konnte sich noch genau an diese Momente erinnern.
Es war der Urlaub in Ghana gewesen auf dem das erste Bild aufgenommen wurde.

Da, wo die Welt noch in Ordnung war.
Sie griff nach dem Bild mit dem Hund, und brachte beinah den Bilderrahmen zum zerbrechen, so fest umklammerte sie es.
Erst jetzt war ihr das Tagebuch aufgefallen was ganz rechts auf dem Tisch lag.
Das schloss war offen.
Katelyn legte das Schloss beiseite und klappte das Buch mit zittrigen Händen auf.
Ein paar schlechte Zeichnungen kamen ihr entgegen, und dann standen auch noch wenige Einträge im Buch.

Liebes Tagebuch.
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, weil ich gerade das Gefühl habe die Welt hasst mich. Ich habe mich mit Mama und Papa gestritten, und jetzt muss ich mir auch noch überlegen wo ich Rocky begraben möchte. Ich wollte ihn vor einigen Tagen nur einmal in den Garten lassen, als ich wiederkam habe ich gesehen wie ein Junge-

Katelyn warf das Buch auf den Boden, wo es unter ihr Bett rutschte.
Sie wollte nicht weiter lesen.
Es tat einfach zu sehr weh.
Gerade als sie unter ihr Bett gucken wollte um das Buch zurück zu holen, schlitterte es ihr entgegen.
Katelyn erschrak fürchterlich und wich zurück.
Was um alles in der Welt war das?

1324 Wörter
Überarbeitet✅

└ᴅᴀʀᴋ sɪᴅᴇ┘{ES Fan-Fiction}Where stories live. Discover now