Fabian Klos x Lisa

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Für Lisa4x ✨

5 Jahre sind es nun her, dass ich München das erste Mal betreten habe. Ich habe mich sofort in diese Stadt verliebt und das, obwohl ich nur ein paar Mal zuvor die Millionenstadt besucht habe.

Eigentlich komme ich ja aus Bielefeld, aber als angehende Sportpsychologin sagst du nicht nein, wenn der FC Bayern dich probeweise mal einstellt.

Diese wunderschöne Stadt hat mich sofort verzaubert, ebenso wie der Mann, den ich in München kennengelernt habe. Joshua ist ein Traum von Mann und meine erste große Liebe. Dementsprechend war es für mich klar, dass ich ganz nach München ziehen würde.

Einige Erfolge und Meisterschaften später, sieht die Anfangs so rosige Welt nicht mehr so schön aus. Meine rosarote Brille habe ich schon lange abgesetzt.

Ständig streiten Joshua und ich uns, auch wegen ganz banalen Sachen. Genauso wie jetzt in diesem Moment. Während mein Freund im Wohnzimmer aufgebracht rumtigert, sitze ich auf dem Sofa und bin das ganze mal wieder mehr als nur leid.

„So kann das nicht weitergehen Joshua." Langsam hebe ich meinen Kopf, bevor ich den Fußballer anschaue. Dieser stützt seine Arme auf dem Fenstersims ab, während er aus dem Fenster schaut.

„Sehe ich ähnlich." Murmelt er leise. „Ich denke ich werde ein paar Tage nach Bielefeld zu meinen Eltern fahren. Dann hat jeder mal wieder Zeit für sich. Das wird uns wahrscheinlich beiden mal guttun."

Joshua hält mich nicht auf, als ich ins Schlafzimmer gehe, meine Tasche packe und dann durch die Haustüre gehe. Noch einmal atme ich ein, dann schließe ich die Türe hinter mir und laufe zu meinem Auto. Ein letztes Mal schaue ich hoch und sehe Joshua mich vom Fenster aus beobachten. Irgendwie fühlt sich das Ganze wie ein Abschied an.

Da es wirklich kalt ist, steige ich schnell ein und fahre, ohne einen Blick nochmal zurück zu werfen, in Richtung Autobahn.

Wirklich weinen kann ich nicht, obwohl mir ehrlich danach zu Mute ist. Zu oft und zu viel habe ich meine Tränen in letzter Zeit vergossen. An einer roten Ampel wähle ich zuerst die Nummer meiner Eltern, um diesen Bescheid zu geben, dass ich für ein paar Tage zu Ihnen kommen werde.

Wirklich wundern tun sich die beiden nicht. Sie wissen von Joshuas und meinen inzwischen alttäglichen Auseinandersetzungen. „Fahr vorsichtig mein Schatz." Höre ich meine Mutter noch sagen, bevor sie auflegt.

Kurz danach wähle ich die Nummer meines besten Freundes und weiterer wunder Punkt in meiner Beziehung. Fabi kenne ich schon etwas länger, aber der Kontakt zu ihm hat sich erst vor gut 2 Jahren wieder richtig entwickelt.

„Lisa." Sofort legt sich ein Lächeln auf meine Lippen, während ich mich automatisch etwas beruhige. „Hast du die Tage Zeit für mich? Ich bin gerade auf dem Weg zu meinen Eltern und werde dort ein paar Tage verbringen."

„Schon wieder gestritten?" Auch Fabi weiß von meiner unglücklichen Beziehung mit Joshua. Allzu oft darf ich mir von dem Fußballer anhören, dass Fabi auf mich steht. Dass der Bielefelder viel zu offensichtlich wäre.

„Sag einfach nichts." Seufze ich und fahre auf die Autobahn. Eine gut 6 stündige Fahrt liegt nun vor mir und Erleichterung macht sich in mir breit, je weiter ich mich von München entferne.

Wenn ich ehrlich bin, hält mich nichts mehr wirklich in München. Natürlich liebe ich meinen Job, aber den kann auch irgendwo anders ausführen. „Komm einfach wann du willst. Du bist bei mir immer willkommen." Höre ich die Stimme des Fußballers, was mich lächeln lässt. „Du bist ein Schatz Fabi." Ich höre sein Lachen durch die Freisprechanlage. „Für dich doch immer."

****

Mit einer Tasse Tee sitze ich gegenüber von Fabi an seinem Küchentisch.

„Ich weiß nicht, wie lange das noch gut geht. Ich meine wir streiten uns nun jeden Tag, wenn nicht sogar 2-mal am Tag. Im Grunde schläft Joshua nur noch im Gästezimmer und Zärtlichkeiten werden auch nicht mehr ausgetauscht. Ich habe die Kraft für das alles nicht mehr. Ich will das auch gar nicht mehr." Fange ich einfach an zu reden.

„Alles ist ein möglicher Zündstoff für einen weiteren Streit und so langsam kann ich das auch gar nicht mehr mitmachen. Das einzige was mich jetzt noch hält, ist mein Job, aber wie soll das werden, wenn ich nicht mehr mit Joshua zusammen bin, was nicht mehr lang dauern wird. Ich will ihm nicht jeden Tag begegnen und seinen vorwurfsvollen Blick auf mir spüren. Das schaffe ich nicht." Erstaunlicherweise schaffen es doch ein paar Tränen aus meinen Augen, welche ich unwirsch wegstreiche.

„Ach Lisa." Der Fußballer kommt zu mir und zieht mich in seine Arme. Schluchzend klammere ich mich an meinen besten Freund, welcher mich sanft hin und her wiegt.

Irgendwann schaffe ich es mich wieder zu beruhigen, doch trotzdem möchte ich mich von Fabi lösen. Es tut einfach zu gut mal wieder etwas Geborgenheit und Sicherheit zu spüren.

„Du musst das tun, was du für richtig hältst. An deiner Stelle würde ich kündigen. München macht dich nicht mehr glücklich und lässt dich vor allem nicht mehr strahlen. Und ich hasse es meine beste Freundin nicht mehr lächeln zu sehen." Automatisch lehne ich mich mehr gegen den Bielefelder. „Ach Fabi." Ist alles was ich sage.

****

Eine Woche später schließe ich die Haustüre auf. Normalerweise freut man sich doch, wenn man wieder zurück nach Hause kommt, doch ich fühle nichts. Nur Trauer, dass ich aus Bielefeld wieder weggefahren bin.

Joshua sitze ich in der Küche sitzen. Ein benutzter Teller steht auf dem Tisch, vor ihm sein Tablett, auf dem er sich irgendeinen Film anschaut.

Kurz hebt er seinen Blick, dann schaut er wieder auf den Bildschirm.

„Wir sollten reden." Sage ich und lasse mich auf einen der Stühle nieder. Erstaunlicherweise nickt Joshua, bevor er sein Tablett beiseitelegt und mich fragend anschaut.

Kurz ist es still zwischen uns, dann fange ich an zu reden. „Du merkst ja selber, dass unsere Beziehung schon lange nicht mehr so ist, wie sie mal war. Ich will und kann das nicht mehr mitmachen. Ich werde morgen kündigen, meine Sachen packen und dann zurück nach Bielefeld ziehen. Es hält mich hier nichts mehr. Diese 5 Jahre waren wirklich schön aber irgendwann ist es manchmal vorbei. Und das ist eben bei uns der Fall." Es fühlt sich an, als ob ein riesiger Stein von meinem Herzen fällt.

Eine Weile ist es still zwischen uns, dann nickt Joshua. „Es ist wohl besser für uns beide." Murmelt er. Ich nicke ebenfalls, bevor ich aufstehe. „Ich gehe mal nach oben, meine Sachen packen."

Joshua hält mich nicht auf und das erste Mal seit langem habe ich das Gefühl, in dem Haus wieder atmen zu können. Ein wenig traurig schaue ich mich um. Natürlich tut eine Trennung weh, denn immerhin waren wir fast 5 Jahre zusammen und so viele Erinnerungen kommen gerade wieder hoch.

Trotzdem ist es besser für uns beide. Ich kann wieder mit einem leichten Lächeln in die Zukunft blicken und freu mich auf alles, was da jetzt so kommen wird. Aber das schönste ist, dass ich meinen besten Freund an meiner Seite habe, der mir so schnell wohl nicht von der Seite weichen wird. Aber ich glaube das will ich auch gar nicht. Dieses Gefühl von Geborgenheit und Liebe ist einfach schön und etwas so Befreiendes. Vielleicht irre ich mich, aber ich denke der Bielefelder wird nicht nur als bester Freund eine wichtige Rolle für mich in meiner Zukunft spielen. Aber um ehrlich zu sein, habe ich dagegen gar nichts.

Hello🧸

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sunflowerhaz_

Sport-Os 💗Where stories live. Discover now