Die Wahrheit

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Es dämmerte bereits, als sie sich überwand ihre schützenden Wände zu verlassen. Geschlagene Stunden hatte sie an die Decke gestarrt. Noch bevor sie den Raum gänzlich betrat, streckte sich der Blonde Schopf durch den Rahmen.

„Haben sie Hunger?" fragte der Mediziner hastig. Sie warf ihn einen kurzen Blick zu und lehnte ab.

„Sherlock möchte ihnen etwas mitteilen." mit diesen Worten schob er den widerwilligen Detektiv in den Wohnraum. Zischelnde Diskussionen legten sich an ihre Ohren und sie wandte den Blick ab.

„Ich hatte keine Wahl, John!" wehrte sich der dunkle Bariton gegen die leisen Aufforderung. „Weshalb? " erhob sich ihre Stimme und die Männer sahen erschrocken zu der zierlichen Frau. Sherlock räusperte sich und richtete sein Jackett.

„Sie irritieren, sind ein Störfaktor. Ich musste herausfinden was dahinter steckt."

Stumm blickte sie in das ernste Gesicht des Lockenschopfes. Ein schwaches Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Wortlos glitt sie an ihm vorbei und griff den Mantel. Sie hielt inne, blickte zurück.

„Und sie kamen nicht auf die Idee mich einfach zu fragen? " Erstaunen bedeckte die Züge des Holmes und John schüttelte den Kopf. Mit hektischen Schritten brachte sie die Stufen hinter sich und stürzte in die kalte Frischluft.

Sie steckte die Hände in die Taschen. Schlenderte durch die raren Straßen ihrer Nachbarschaft. Weit genug entfernt von der Bakerstreet hob sie den Blick. Sie wusste er konnte sie sehen.

Wusste er würde erkennen, worum sie ihn bat.

Ihre Schritte wurden langsamer. Abwartend. Es dauerte nicht lange, da hörte sie das vertraute Brummen und der schwarze Wagen stoppte.

Sie öffnete die Tür und sprang hinein. Der bittere Blick des Eismannes jagte ihr diesmal keinen Schauer über den Rücken.

„Sie sind ungelegen. " presste der Holmes missgelaunt hervor.

„Besteht ihr Angebot des Exils noch immer?" hakte die Amerikanerin unberührt nach. Die Miene ihres Gegenübers veränderte sich. „Woher der Sinneswandel?"

„Ihr Bruder." Mycroft seufzte seine Finger tippen gelangweilt gegen den Griff seines Schirms. „Meine Liebe... Mein werter Bruder kann den Verstand eines Menschen greifen. Jedoch ist es keineswegs erforderlich das Exil vorzuziehen. " Sie legte eines ihrer Beine über das andere und ihr Körper sank in das blasse Leder der Limousine.

Es war ungewohnt die Blonde nicht im Inneren des Wagens zu sehen.

„Aus welchem Grund haben sie mich gewählt, um Sherlock im Auge zu behalten?" Die Züge des Holmes wirkten belustigt und er rückte etwas vor.

„Damit sie ihre Schuld begleichen."

Sie sah aus dem Fenster. Einzelne Bürger gingen ihrer täglichen Pflichten nach. „Sie haben sicher außergewöhnlich viele Menschen, die in ihrer Schuld stehen. Es sollte ihnen ein leichtes sein, jemand anderes zu finden."

Mycroft rutschte zurück umgriff das Accessoire fester. „Was zwingt sie solche Annahmen zu stellen? Verlangt es ihnen nach dem Exil?" Die gezupfte Braue hob sich fordernd. „Mycroft, dank den Spielen ihres Bruders griff ich John mit einem Bleistift an."

Die Hand des Älteren hob sich und ruckartig kam der Wagen zum Stehen.

„Sie versprachen mir die Vergangenheit würde ruhen. Ich vertraute ihnen, aber sie gaben mir keinen Anlass ihnen zu vertrauen."

„Dr. Watson ist ein Soldat, er weiß sich zu wehren. " gepresst verließen ihn diese Worte. „Mr. Holmes. Sie fragten mich, ob ich das Exil ihrem Bruder vorziehen würde. Die Antwort ist, nein. Ich würde das Exil der Vergangenheit vorziehen. Ich denke nicht, dass Sherlock ruhen wird, bis er herausfindet was uns verbindet. "

Eisern glitt das Grau über die Brünette. „Handeln Sie zum Wohle Sherlocks? Oder Ihres?" Sie atmete tief ein und presste die Lippen aufeinander.

„Ich werde meine Abreise ankündigen, Mycroft. Ich denke um alles weitere kümmern sie sich. "

Mit den Flingern am Griff wappnete Sie sich auf ihre nächste Begegnung mit dem Jüngeren Holmes.

„Dr. Watson wird die Bakerstreet verlassen. Er erwartet ein Kind. Es wird seinen Tribut fordern. Moriarty treibt seine Spiele mit meinem Bruder und ein Attentäter plant die Ermordung sämtlicher Menschen, die mit Mary Watson verkehren. Also sagen sie mir. Sind sie in der Lage Sherlock zurückzulassen? " Sie stockte und die bleichen Knöchel hoben sich deutlich von der gebräunten Haut ab.

„Erinnern Sie sich, weshalb ich sie herbringen ließ? Was glauben Sie war der Grund? Das sie einst ebenso dem Konsum verfallen waren? Dass sie nicht auffielen? Keine Erfahrung hatten? Ich wählte sie, weil sie ebenso alles tun würden, um ihre Geschwister zu beschützen. "

Sie sah auf. Begegnete dem Blick, welcher nicht so recht zu dem eiskalten Bürokraten passen wollte.

„Glauben Sie ich maßregelte Sie, um meine Dominanz zu unterstreichen?" schnaubend fuhr er über sein Lichtes Haar. „Ich bitte Sie. Wir beide wissen genau, weshalb ich sie unter Kontrolle halte. Weshalb ich sie ebenso bewache wie ich es bei meinem eigenen Bruder tue."

Sie schwieg. Sprachlos blickte sie auf den Schirm der achtlos zwischen ihren beider Füßen verweilte.

„Eine Schuld zu begleichen? Ein simpler Vorwand. Wie sonst hätte ich dem Führungsstab erklären sollen, weshalb ich eine vermutliche Schwerverbrecherin aus dem Gefängnis hole um meinen Bruder zu observieren?"

 Wie sonst hätte ich dem Führungsstab erklären sollen, weshalb ich eine vermutliche Schwerverbrecherin aus dem Gefängnis hole um meinen Bruder zu observieren?"

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