Moriarty

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,,James Moriarty..." flüsterte sie leise für sich.

Dieser Name trug Gewicht, das spürte sie ob dem Stimmungsumschwung. Und natürlich hatte sie bereits von ihm gehört, schließlich kam es überall in den Nachrichten und sie lebte ja nicht hinterm Mond.

Doch was hatte er mit Sherlock zu tun?

,,Ein Mann mit mehr Einfluss als man es sich wünschen kann." Ließ der ältere Holmes verlauten, während sie ihre Schritte beschleunigten.

,,Was Mycroft damit sagen vermag ist, dass Moriarty beinahe mehr Einfluss genießt als er selbst. Und ich bin in der Lage zu sagen, dass dieser Mann uns auch Intellektuell ebenbürtig ist." Sagte Sherlock als die schweren Türen eines Gebäudes geöffnet wurden.

Es war modern, eine Art Lagerhalle. metallene Wände kleine abgeklebte Fenster und Totenstille umgaben sie.

,,Was führt uns in den Unterschlupf der größten Strategen des Militärs? " Fragte Sherlock und ließ seinen Blick fast ehrfürchtig durch den Raum schweifen, den sie nun betraten.

Es glich nichts, was sie je gesehen hatte. Sie standen auf einer Art Podest und sahen hinunter auf das Herz der Halle in denen gefühlte tausend Menschen an Computern saßen.

,,Man könnte sagen, ich wäre heute zu einer Lagebesprechung eingeladen worden."

,,Man könnte sagen?" Hakte sie nach. ,,Es entspricht dem Hauch einer Wahrheit." Ergänzte Mycroft und stoppte, sein Schirm presste sich dabei in die Fugen des harten Linoleum Bodens.

,,Das bedeutet, dass wir nicht der Freigabestufe entsprechen als das er uns verraten könnte was tatsächlich hier geplant war. Du müsstest wissen, dass ich es bereits selbst herausgefunden habe."

Der jüngere Bruder tippte gelangweilt auf seinem Handy herum und sah nicht einmal auf als er sprach.

,,Da dies aber nicht von Belang in unserer Angelegenheit ist, ist es nicht von Interesse für dich."

,,Und wenn es nicht hiermit zu tun hat wieso sind wir dann hier?" Fragte sie und erntete einen Blick, als ob er zu sagen vermochte- ist das nicht offensichtlich.

,,Na schön, was habe ich übersehen?" Seufzte sie.

,,Nichts das für das bloße Auge erkennbar wäre. Machen Sie sich keine Vorwürfe, selbst John hätte es nicht erkannt. Vielleicht Lehre ich Ihnen einmal die Kunst der Deduktion." Sie überging seine Bemerkung und wandte sich an Mycroft der sie in einen Sicherheitstrackt führte.

,,Niemand, nicht einmal Anthea wusste von meinem Besuch hier. Eine Art Besprechungsraum würde ausschließlich für mich bereitgestellt und durfte nicht ohne mich betreten werden. Es könnte sein... dass dieser Besuch aus persönlichen Interesse bestand und somit nicht einmal meine engsten Verbündeten Kenntnis hatten. Umso unmöglicher war es, dass ausgerechnet heute in diesem Raum, das hier gefunden wurde."

Er öffnete eine Tür die er mithilfe von Netzhautscan, sowie Spracherkennung öffnen musste.

Darin war nichts außer einem Tisch. Keine Stühle keine Fenster kein Lüftungsschacht.

Doch was für Sherlock von äußerstem Interesse war, war die Nachricht, die jemand darin platziert hatte.

Abgelenkt drückte er, Elena sein Handy in die Hand und stürmte auf die Ecke des Raumes zu.

Als sie sich nähern wollte wurde ihr vom älteren Holmes der Weg versperrt.

,,Sie sollten sich ihm in einem Moment der Konzentration nicht nähern. Vor allem nicht in einem Fall wie diesen." Mycroft warf ihr wieder diesen eisigen Blick zu und sie stellte erneut fest wie unberechenbar ihr Arbeitgeber war.

In der Ecke des Raumes befand sich eine Waffe.

,,Es ist-"

,,Exakt dieselbe mit der Moriarty sich getötet haben soll."Unterbrach der Schirmträger.

,,Das ist-"

,,Unmöglich, wahrhaftig wertester Bruder. Dennoch..." Mycroft stockte. Sherlock selbst, strich ehrfürchtig jeden Millimeter der Waffe entlang. ,,Ohne Zweifel." der jüngere Bruder ließ einen Laut der Freude aus und ein angsteinflößendes Lächeln flog über sein Gesicht.

,,Du scheinst es zu genießen." bemerkte der ältere wenig erfreut. ,,Das ist wunderbar! Grandios! Einfach fantastisch!" Elena betrachtete den Consulting Detektive skeptisch. ,,Was genau ist daran so gut?" In ihrem Kopf wirbelte der Name des Mannes, dem diese Waffe gehörte.

,,Das Spiel! Es ist noch nicht zu Ende..." murmelte Sherlock.

Elena schreckte auf als Mycroft mit einem Ohrenbetäubenden Knall seinen Schirm auf den harten Boden schlug. Auch sein Bruder schien überrascht, von der impulsiven Handlung seines Gegenstücks.

,,Hast du vollkommen den Verstand verloren? Die letzten Jahre hast du damit verbracht das Spinnennetz dieses Kriminellen zu zerstören und deine..." diese Worte sprach Mycroft angewidert:

,,'Freunde' zu beschützen."

Für einen Moment wanderten ihre Gedanken zu John und Mrs. Hudson.

,,Und nun wo dieser Abschaum wohlmöglich zurück ist und alles von vorne anfangen wird, genießt du das ganze?" Mycroft war sichtlich wütend. Elena würde lügen, würde sie sagen es wäre nicht das schrecklichste, das sie je gesehen hatte.

,,Das ist es doch, Bruder. Diesmal beende ich es, und zwar endgültig."

Mit diesen Worten und der Waffe verließ Sherlock Holmes den Raum und ließ die beiden mit wehendem Mantel zurück.

Sherlock BBCWhere stories live. Discover now