Offenkundig

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John hatte schweigsam auf dem Sessel gesessen. Sein Blick lag auf der Wand auf der Suche nach den richtigen Worten.

,,Ich denke ich werde mich ein wenig frisch machen." riss Elena den Blonden aus den Gedanken, ehe sie sich räuspernd erhob. Sherlock und John sahen zu wie sie in das Bad verschwand.

,,Äußerst Interessant." Der Ältere schnaubte als er die Freude in den Worten des Detektivs vernahm. ,,Ist das alles was du dazu zu sagen hast?" zischte er leise da ihm bewusst waren wie hellhörig die Wände waren. ,,Oh John, es gibt vieles was ich dazu sagen könnte. Zum einen ist die Sucht nach Morphin eine-"

,,Verdammt, Sherlock! Sollte es dich nicht beunruhigen das sie ebenfalls...nun ja..." Die Tatsache das sein Gegenüber bei seinen Worten druckste störte ihn.

,,Sie ebenfalls dem Drogenkonsum verfallen ist, wie ich?" eine simple Feststellung welche John erschlaffen ließ. ,,Es ist abwegig das gerade du sie dafür verurteilst." empört blickte der Arzt auf. ,,Ich verurteile sie nicht! Ich-Ich habe lediglich Bedenken was euren Umgang angeht." Sherlock schnaubte amüsiert und setzte sich in Bewegung.

,, John, du solltest wissen das jeder der-"

,,Mit meinem Bruder verkehrt einer strengen Überprüfung unterzogen wird

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,,Mit meinem Bruder verkehrt einer strengen Überprüfung unterzogen wird. Wenn die Gefahr bestünde, das Mrs. Clarke einen eventuellen Rückfall erleiden oder verursachen könnte hätte ich mich ihrer bereits entledigt." Der ehemalige Militärarzt richtete sich alarmiert auf, sobald der Regenschirm in sein Sichtfeld trat.

Und auch der Lockenkopf hielt inne als er den Anzugträger erblickte.

,, Nett." Eine Hand löste sich von dem ständigen Begleiter des älteren Holmes und strich über das, was dem Mann noch von seinen Haaren geblieben war. Die Braunhaarige trat in den Raum ihre nassen Haare tränkten das blaue Kleid und hinterließen einen Makel auf dem samtigen Stoff. Man konnte noch immer die bleiche Haut erkennen, doch das Zittern hatte aufgehört.

,,Kollateralschäden sind unumgänglich." zitierte sie die Worte welche Mycroft einmal gesagt hatte. Ein amüsiertes Lächeln zierte die kalten Züge des älteren Holmes. ,,Wie wahr, meine Liebe." Mycroft entledigte sich seines Mantels und trat ungebeten an Sherlock vorbei, ehe er sich auf einem der Sessel niederließ.

,,Was führt dich her, Bruder?" wandte sich der Jüngere an den Gast, während er die Augen genervt verdrehte.

,,Ich möchte dich natürlich nicht bei der Lösung deines neuen Rätsels um deine Mitbewohnerin unterbrechen. Allerdings empfand ich es als meine Pflicht, euch, um die bisherigen Ergebnisse in Kenntnis zu setzen."

Zum ersten Mal fiel Elenas Blick auf das glänzende Stück Gold an Mycrofts Finger. Ein weiteres Detail des Schirmträgers welches sie in Gedanken ablegte.

,,Mary.." hauchte Watson.

,,Irrsinn." der Dunkelhaarige ließ sich missmutig auf seinen Platz fallen.

,,Wie meinen?" die gepflegte Augenbraue seines Bruders erhob sich kaum merklich.

,,Du würdest dir nicht die Mühe machen John und mich in Kenntnis zu setzten, es sei denn du versprichst Dir etwas davon." nachdem die Braunhaarige, das ihr von Sherlock bekannte zucken der Mundwinkel entdeckte sah ihr Arbeitgeber gespielt empört zu seinem Bruder.

,,Du enttäuschst mich, Sherlock." seine Züge erhärteten sich. ,,Ich habe bereits was ich wollte." ein ungutes Gefühl beschlich die Latina und kroch durch Mark und Bein. John hingegen sah aufbrausend zu dem Schirmträger.

,,Sagen Sie uns nun endlich, weshalb sie hergekommen sind, Mycroft?!" der ehemalige Soldat schien in seiner Wut ungebremst was die beiden Holmes' ebenfalls erkannten.

,,Nun, Dr.Watson. Ihre Frau hat sich in ihrer Laufbahn viele Feinde gemacht. Jedoch stehen alle die nach ihrem Leben trachten könnten bereits unter meiner Beobachtung oder haben ihr Leben gelassen."

Erschlagen ließ sich der Blonde in die Polster sinken. Seine Knöchel umgriffen die Lehnen des Sessels und traten bereits weiß hervor. ,,Das bedeutet?" mischte sich nun Elena ein und trat, die Hände um sich geschlungen in die Männerrunde.

Mycroft lehnte sich auf seinen Schirm und funkelte die Braunhaarige missmutig an. Sherlock indes hatte die Hände unterm Kinn gefalten und schien tief in Gedanken versunken zu sein. John vergrub erschöpft sein Gesicht in den Händen.

,,Das wir am Anfang stehen." stellte er klar und wich dem Blick der Amerikanerin aus. ,,Sie täuschen sich Dr.Watson."

,,Sie wissen wer es ist?" verwirrt blickten die Grünen Augen in die erstarrten Züge des Anzugträgers.

,,Offenkundig." die blasse Hand des Lockenkopfs strich sich über sein kantiges Kinn, ehe er an seiner Schläfe innehielt. ,,Ach ja?" presste John hervor seine Aversion gegen dieses Wort deutlich machend. Gespannt ließ sich die Künstlerin auf der Armlehne Mycrofts nieder, welcher die ungewohnte Nähe deutlich missbilligte. Die stechenden Blicke ignorierend wandte sie sich an Sherlock. ,,Weihen sie uns ein?" auch an Mycroft wandte sie ihren Blick voller Neugierde.

Perplex betrachtete er den Tropfen, der sich aus ihren bereits klammen Haaren löste und in den teuren Stoff seines geschneiderten Anzugs sickerte.

Er räusperte sich.

,, Wie Mrs. Watson bereits kundtat war es eine Spezialanfertigung, die sie in ihrer Zeit einer Sondereinheit nutzte. Diese Sondereinheit wurde mit Ausnahme von Ihrer Frau, Doktor bei ihrem letzten Einsatz ausgeschaltet."

,,So die Annahme." ergänzte der Jüngere. ,,Wollen Sie sagen ein Mitglied dieser Einheit hat überlebt?"

,,Offenk-" Sherlock stockte als der ehemalige Offizier ihm einen warnenden Blick zuwarf.

,,Warum können Tote nicht einmal Tod bleiben?" seufzte John und bereute es bereits, bevor sie seine Lippen verließen. Selbst Mycrofts Miene entgleiste. Doch entgegen ihrer Erwartung brummte Sherlock bloß zustimmend. Elena betrachtete wie die blauen Augen ihre verkrampften Finger fixierten. Sein Blick war starr seine Miene monoton.

,,Sherlock ich..." John unterbrach sich auf der Suche nach den richtigen Worten. ,,Verdächtige?" unbekümmert wandte sich der Detektiv an den Politiker. Der ältere Holmes zögerte, ehe er verneinte. John presste die Lippen aufeinander und strich sich betroffen über die Stirn.

,,Folglich sollten wir hoffen, dass er uns eine weitere Nachricht zukommen lässt. Unbeachtet dessen welche es sein mag." stellte Elena fest. Das unbehagliche Gefühl in ihrer Magengegend ließ sie erschaudern. Da keiner der Männer etwas darauf erwiderte schloss sie, dass sie richtig lag. ,,Und was ist mit Mary?" Die Frage spukte schon seit Beginn unausgesprochen in den vier Wänden um sie herum.

Mycroft erhob sich. Sein Arm strich dabei über die winzige Erscheinung an seiner Seite und ließ diese ein weiteres Mal erschaudern. Er hatte ausgeblendet wie nah die Braunhaarige ihm gewesen war und es irritierte ihn.

,,Könntest du?" der Schirmträger schenkte dem Blonden ein Nicken. ,,Selbstverständlich, werde ich mich um den Schutz aller Beteiligten bemühen." wie der Geschäftsmann der er nun mal war ergriff er seinen Mantel. ,,Über alles weitere werde ich unterrichtet." stellte der ältere klar und Elena blieb nicht unbemerkt, wie sein Blick zu ihr schweifte.

Sie lauschte den dreifachen Aufschlägen auf den Dielen, ehe die Tür ins Schloss fiel.

Sherlock BBCWhere stories live. Discover now