Details

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,,Störe ich?"

Sherlock musste sich fassen als der graue Haarschopf sie peinlich berührt unterbrach. Er hatte Lestrade überhört weil diese Frau ihn aus der Fassung gebracht hatte. In seinem Kopf herrschte Unruhe und er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Als die Braunhaarige ihren Griff löste und sich entfernte klärte sich der Nebel ein wenig.

,,Ich mache Tee." murmelte seine Mitbewohnerin leise und ergriff die halbvolle Kanne und ihre Tassen, ehe sie flüchtete.

Der Inspektor räusperte sich und trat zögernd ein. Sein Blick fiel dabei auf die sporadische Plane, welche die mangelnde Außen Fassade kaschierte.

,,Noch immer Sichtbar, wie ich sehe." bemerkte Greg und Sherlock bemühte sich keine bissige Bemerkung zu machen.

,,Es hat sich noch kein Handwerker gefunden." witzelte Elena welche ihre Unterhaltung mit angehört hatte. Sie entlockte dem Beamten ein kleines Lachen, ehe dieser ernst wurde. Nervös nestelte er an dem Saum seines Jacketts und sein Blick flog dabei zu seiner Dienstmarke.

,, Rücken sie schon raus mit der Sprache." entnervt warf sich Sherlock zurück und den Sessel. Er besaß nicht die Geduld, um abzuwarten weshalb Lestrade herumdruckste. ,, Es geht hier mehr um eine persönliche Angelegenheit." ein Seitenblick des DI richtete sich auf die Latina.

,, Verstehe. Ich hatte sowieso vor einige Besorgungen zu erledigen." dankbar nickte Greg der Braunhaarigen zu. ,, Benötigen sie etwas Sherlock?" blau richtete sich auf sie.

,,Nein."

Sie war dankbar. Seine Wünsche waren oftmals unmöglich zu erfüllen. Einmal hatte er sogar verlangt, dass sie ihm Vogelspeichel besorgte.

Wofür er diesen brauchte, wagte sie nicht mal zu erraten.

Sobald sie die Bakerstreet verließ, fröstelte sie unter der Winterkälte und schlang den Mantel enger um sich. Simpel gesagt, hatte sie keine Besorgungen zu erledigen und hatte aus reinem Respekt vor dem Inspektor die Räumlichkeiten verlassen.

Dennoch erschien es ihr eine gute Idee sich die Beine zu vertreten. Mit einem leisen seufzen flog ihr Blick auf die goldenen Zahlen auf dem dunklen Holz der Tür, bevor sie sich in Bewegung setzte.

Die Gebäude in London waren kunstvoller, geschwungener als sie es in ihrer Heimat waren. Sie wirkten gleich und doch unterschiedlich.

Sie griff nach dem Kragen und richtete ihn auf als ein Windstoß ihre Haut erfasste. Wenn Mycroft sich nicht bald um die Fassade kümmerte, würde sie in den nächsten Nächten erfrieren.

Nachdenklich schürzte sie die Lippen und rümpfte die rötliche Nase. ,,Ein Tee wäre nicht schlecht." murmelte sie zu sich selbst und ihre Beine trugen sie durch die Straßen.

Sie belächelte sich selbst, wie britisch sie sich bereits vorkam.

Sie war Müde. Spürte die Nachwehen des Morphins. Die Schmerzen in ihrem Körper wurden allmählich wieder bewusster und spürbar.

Ein Stoß an der Schulter riss sie unsanft zu Boden.

Ächzend fing sie sich Rücklings ab, während der Aufprall ihren lädierten Körper schädigte. Ihre Sicht verschwamm und ihre Glieder durchzog ein dumpfes Kribbeln.

,,Alles in Ordnung?" eine besorgte Miene drängte sich in ihr wiederkehrendes Blickfeld. Zaghaft nickte sie. Eine Hand streckte sich ihr entgegen. Der Mann trug einen Kapuzenpulli. Darunter erhaschte sie geschorene Haare und ein ungepflegter Bart zierte seine harten Züge. Die ungewöhnliche Narbe unter an seiner Wange stach ihr ins Auge.

Innerlich konnte sie Sherlock spotten hören.

Achten sie auf Details.

Details? Er wirkte klein für einen Mann jedoch schien er trainiert, so wie sich der Pullover über seinen Körper spannte. Die Haut war gebräunt etwas dunkler als ihre. Seine Augenbrauen waren etwas breiter, die Züge markanter und seine Iriden dunkel, beinahe schwarz.

Sie lächelte seicht. Nichts was ihr helfen würde.

,,Die Kunst der Deduktion, huh?" sie schüttelte den Kopf und schallte sich selbst als der Mann vor ihr den Kopf schief legte und sie fragend ansah.

,,E-Entschuldigen sie. Ich war in Gedanken." verlegen senkte sie den Kopf, eine andeutende Verbeugung.

Ihr Gegenüber zog eine weitere seiner Hände aus den Taschen und wank in der Luft. ,,Ich habe selbst nicht darauf geachtet, wo ich hinlaufe."

Der Anflug eines Lächelns legte sich über sein Gesicht. So schnell es da war, verschwand es.

Die Hände des Fremden waren mit Schwielen übersehen, sie konnte kleinere Brand-& Schnittnarben erkennen. Sie wirkten spröde und abgenutzt.

Fixiert von ihrem Grün wanderten sie zu seiner Kapuze und zogen sie etwas weiter ins Gesicht. Mit einem scharfen Blick nach oben wandte er sich etwas nach rechts.

Interessant.

Sherlock schien selbst in ihren Gedanken immer das letzte Wort zu haben. Sie seufzte erneut und schlug ergeben die Augen nieder.

Sie war kein Detektiv, sie musste nicht immer die dunklen Seiten der anderen sehen und erkennen. Das war nicht ihr Job. Auch wenn ihr Job nicht einfacher war.

,,Wissen Sie zufällig ein Café in der Nähe? Ich bin erst vor kurzen hergezogen." Der Mann, der gerade an ihr vorbeizog hielt inne.

Sie biss sich auf die Zunge.

,,Verzeihen sie. Manchmal ist mein Mund schneller als mein-"

,,Folgen Sie mir." unbekümmert ließ er sie hinter sich und setzte seinen Weg fort.

Unsicher ließ sie ihre Sicht durch die Straßen schweifen. Nur wenige Menschen hatten sich an dem bewölkten Morgen aus den Häusern gewagt. Eine ältere Frau zog ein kleinen Wagen hinter sich aus dem ihr Wocheneinkauf ragte. Die Räder quietschten und eierten auf dem brüchigen Asphalt. Ein Pärchen hatte sich eng aneinandergeschmiegt und drängte sich durch eine Gruppe Jugendlicher die aufgeregt durcheinander schrien.

London war nicht so belebt wie sie es sich vorgestellt hatte.

In einer Großstadt hätte nun trotz der Wetterlage jemand die Bar verlassen und eine wilde Nacht beendet. Die Jugendlichen hätten sich mit einer anderen Gruppe angelegt und die Bewohner hätten sich lautstark über deren Leichtsinn beschwert. Die Straßen wären voll von unbesonnen Menschen gewesen.

Sie lächelte leicht. Vielleicht vermisste sie es ein wenig selbst unbesonnen zu sein.

Schnellen Schrittes holte sie den Mann ein, der sie keines Blickes würdigte.

,,Elena." sie steckte die Hand unter das Sichtfeld der Kapuze. Ihre Hand schlug gegen den nachtblauen Stoff als er seine Schritte beschleunigte. Der Reißverschluss bohrte sich in ihren Handrücken.

Gerade als sie entschloss sie zurückzuziehen umgriff seine die ihre. Sie waren nicht warm und sie fühlten sich so rau an, wie sie aussahen.

Ihr Magen sank in die Tiefe als das dunkle Braun sie durchbohrte.



,,Ajay."


—————————————Was soll ich sagen

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Was soll ich sagen...

Ich hoffe jeder der Leser kann sich denken welchen Mann sie gerade zum Kaffee überredet hat.

Was denkt ihr geschieht als nächstes ?

Sherlock BBCWhere stories live. Discover now