Überraschungen

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Das verlinkte Lied stelle ich mir bei der letzten Szene im letzten Absatz vor☺️


~5 Jahre zuvor~

"Gar nichts ist gut! Heute ist mein Abiball, das Ende meiner Schulzeit und der Typ, mit dem ich dorthin gehen wollte, hat mich vor zwei Minuten versetzt!", rufe ich theatralisch, obwohl ich eigentlich nur genervt bin. Na ja, und vielleicht ein bisschen verletzt, weil ich wirklich gedacht habe, dass Paul mich mag und nicht nur mit mir zum Abiball geht, weil ich seine zweite Wahl bin, nachdem er von Melanie versetzt worden ist. Tja, und jetzt hat Melanie ihm kurzerhand doch zugesagt und er hat mich versetzt.

Verzweifelt hebe ich die Hände, um mir die Haare zu raufen, werde aber gerade noch rechtzeitig von meiner Mutter aufgehalten. "Nicht, Chérie! Wenn du jetzt deine Frisur zerstörst, hast du völlig umsonst mit den Lockenwicklern im Haar geschlafen!" Sofort lasse ich die Hände sinken und seufze. Maman zuliebe habe ich eingewilligt, mich für den Abiball tatsächlich ganz besonders hübsch zu machen und dafür sogar mit diesen schrecklichen Lockenwicklern im Haar geschlafen.

Frustriert lasse ich mich auf mein Bett sinken und greife nach meinem Handy, um nachzuschauen, ob Max mir geschrieben hat. Er ist gerade in Österreich beim Grand Prix, der am Wochenende stattfinden wird. Enttäuscht stelle ich fest, dass er mir nicht geschrieben hat, obwohl er mir das eigentlich versprochen hat.

Meine Mutter scheint genau zu wissen, was mich jetzt bedrückt und sieht mich mitfühlend an. "Hat Max dir noch nicht geschrieben?" Trotzig schüttle ich den Kopf und Maman lässt sich leise seufzend neben mich aufs Bett fallen. "Er meldet sich bestimmt noch. Und dass Paul nicht mit dir zum Abiball geht, ist doch kein Weltuntergang. Du wirst trotzdem viel Spaß haben und dein großer Bruder tanzt bestimmt gerne mit dir."

Mit einem traurigen Lächeln sehe ich meine Mutter an. "Arthur tanzt furchtbar und das weißt du." Meine Worte entlocken Maman ein kurzes Lachen und sie nickt. "Na gut, da hast du wohl Recht. Aber du solltest dir deine Laune heute trotzdem nicht verderben lassen. Das ist das Ende deiner Schulzeit, etwas ganz besonderes. In wenigen Monaten wirst du studieren und komplett neu anfangen, das wird unglaublich spannend, Chérie. Aber dafür braucht es jetzt einen gebührenden Abschied."

Aufmunternd lächelt sie mich an und ich raffe mich auf und nicke. "Also schön, dann sollte ich jetzt wohl mal mein Kleid anziehen und mich schminken, stimmt's?"

~~~

Eine Dreiviertelstunde später betrachte ich mich zufrieden im Spiegel. Das roséfarbene Kleid schmiegt sich an meinen Oberkörper und fällt ab der Taille locker bis knapp über den Boden und die hohen Schuhe, die ich trage, sind überraschend bequem. Ein stolzes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, als mir klar wird, das heute wirklich mein Abschied von der Schule ansteht.

Es klopft an der Tür und meine Mutter kommt herein. Lächelnd mustert sie mich und nickt zufrieden. "Du siehst großartig aus, Chérie."

Das Klingeln der Haustür lässt mich zusammenzucken und ich sehe meine Mutter verwirrt an. "Wer ist das?" "Keine Ahnung, wir erwarten eigentlich niemanden. Am ehesten findest du es heraus, wenn du auf machen gehst." Schulterzuckend laufe ich die Treppe nach unten, öffne die Haustür und erstarre.

„Max. Du bist hier." "Natürlich bin ich hier. Hast du wirklich gedacht, ich lasse mir deinen Abiball entgehen?" Er zieht seine Fliege zurecht und grinst mich an, während ich langsam realisiere, dass mein bester Freund tatsächlich als Überraschung nach Belgien gekommen ist, um heute Abend bei mir zu sein.

Ein breites Lächeln bildet sich auf meinen Lippen, dann beginne ich glücklich zu lachen und falle Max um den Hals. "Du bist wirklich hier. Ich kann gar nicht glauben, dass du tatsächlich hier bist."





Wahrheit oder Pflicht (Max Verstappen FF)Where stories live. Discover now