Wahrheit oder Pflicht (Max Verstappen FF)

Wahrheit oder Pflicht

Wenn das Kapitel denselben Titel wie das Buch hat, ist das nie ein gutes Zeichen...🙈

~6 Jahre zuvor~

Gespannt beobachte ich die sich drehende Flasche, bis sie stehen bleibt und der Deckel auf meinen besten Freund zeigt. Ivo, der Kumpel, der uns schon shipt seit er uns kennt, beginnt sofort zu grinsen und ich sehe Max warnend an. "Nimm bloß nicht Pflicht. Du weißt, was dann kommt."

"Wäre ja nicht das erste Mal", murmelt Max, sagt dann aber tatsächlich: "Wahrheit." "Was liebst du an Zoé am meisten?" "Oh wow, wo soll ich da anfangen? Sie ist klug, witzig, wunderschön, hilfsbereit und einfach der liebenswürdigste Mensch, den ich kenne. Sie motiviert mich, immer wieder über mich hinauszuwachsen und ohne sie bin ich nicht komplett. Sie ist das Beste, was mir je passiert ist."

Gerührt sehe ich meinen besten Freund an und auch die anderen in der Runde sind sprachlos von Max' Worten. Sanft lächelt er mich an, dann räuspert er sich, kratzt sich verlegen an der Schläfe und dreht die Flasche, während ich mir vornehme, seine Worte niemals zu vergessen.

~Gegenwart~

Die Zeit mit Max in Monaco war wunderschön gewesen und ich hatte jede einzelne Sekunde mit meinem besten Freund genossen. Unser Abend im Restaurant und das nächtliche Schwimmen im Meer hatten sich fest in mein Gehirn eingebrannt und noch immer begann ich unweigerlich zu lächeln, wenn ich daran dachte.

Sich nähernde Schritte rissen mich aus meinen Gedanken und ich schaute zur Seite, wo Max jetzt den Balkon betrat und mich angrinste. "Scheinbar hast du einen neuen Lieblingsort gefunden", stellte er fest und ich sah ihn verschmitzt an. "War das nicht dein Ziel, als du mir diese Schaukel gekauft hast?" "War es, du hast Recht."

Mit einem leisen Ächzen ließ er sich neben mich fallen und legte seinen Arm um meine Schultern, um mich näher zu sich zu ziehen. Ich lehnte mich gegen ihn, während wir sanft vor und zurück schwangen und die Morgensonne auf uns herab schien. "Es ist schade, dass wir heute schon wieder weg müssen. Die eineinhalb Wochen vergingen viel zu schnell", murmelte ich wehmütig und mein bester Freund nickte.

"Ja, ich wünschte auch wir hätten noch mehr Zeit, aber zum Glück fliegen wir ja gemeinsam nach England und können weiterhin Zeit miteinander verbringen. Nur halt nicht mehr in Monaco auf dieser Schaukel." "Oder am Hafen oder am Strand." "Spätestens wenn die Saison vorbei ist, kommst du nochmal richtig lange mit nach Monaco", schlug Max vor, woraufhin ich ihn mit schiefgelegtem Kopf ansah.

"Du weißt schon, dass ich dann einen Job habe?" "Ach, ich kenne deine Chefs ganz gut, da kann ich bestimmt ein paar zusätzliche Urlaubstage für dich rausschlagen", sagte er mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lippen und ich musterte ihn bloß kopfschüttelnd, dann ertönte ein leises Piepen, das von meinem Handy kam. Ich seufzte tief. "Das war der Wecker. Wir müssen los." "Na dann, auf ins regnerische England", erwiderte Max sarkastisch und ich stimmte ihm innerlich zu.

Nach den warmen, sonnigen Tagen in Monaco freute ich mich wirklich nicht auf England, wo für die nächsten Woche ausschließlich Regen vorhergesagt war. Aber das war nunmal Teil des Jobs. Max musste dorthin reisen, wo das Rennen stattfand.

Innerhalb kürzester Zeit hatten wir unsere bereits gepackten Sachen ins Auto gebracht und fuhren zum Flughafen, von wo aus wir in den Nordwesten aufbrechen würden. Überrascht sah ich auf meinen Oberschenkel, auf den Max seine offene Hand gelegt hatte, dann begann ich zu lächeln und legte meine Hand in seine. Völlig egal, wohin wir mussten, Hauptsache wir flogen gemeinsam.

~~~

Angewidert verzog ich das Gesicht. Ja, ich mochte den Winter, ich mochte es kalt und ich mochte Schnee. Aber hier hatte ich nichts davon. Es war Sommer, im Vergleich zu Monaco glaubte ich erfrieren zu müssen und statt schönen weißen Flocken wie zu Weihnachten, prasselte der Regen unermüdlich gegen die Fensterscheibe unseres Hotelzimmers.