Kapitel - 4

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POV: Mexi
Zu Hause angekommen, verspürte ich den Drang zu weinen. Ich war mir so unsicher, nicht nur über die Situation an sich, sondern auch über meine vorhandenen oder nicht vorhandenen Gefühle für Furdis. Die Tränen strömten mir in ungewissen Mengen über die Wangen und nach einiger Zeit, war ich mir sicher, dass ich definitiv nicht ganz straight war. Als eine geraume Zeit vergangen war, ging ich duschen und anschliessend aß ich mit meiner Familie zu Abend. Wie immer war ich relativ still, denn meine kleine Schwester Jessy hatte immer viel zu erzählen. Sie ging erst in die vierte Klasse und war damit noch nicht auf meiner Schule, worüber ich mich nur glücklich schätzen konnte. Wenn sie wüsste, wie es dort zuginge, würde sie es sofort meinen Eltern erzählen und die würden wiederum zum Direktor gehen und das wollte ich auf keinen Fall. Ich drehte meine Spaghetti auf dem Löffel umher, doch richtigen Hunger verspürte ich keinen. Gelangweilt wartete ich auf etwas, das mich von diesem Tisch erlösen würde, und tatsächlich bekam ich in diesem Moment einen Anruf von Maurice. Bittend blickte ich meine Mutter an und sie gab mir mit einem knappen Nicken ihres Kopfes die Einverständis das Telephonat anzunehmen. "Hay Maurice, danke du hast mich grade echt gerettet" begrüßte ich meinen besten Freund, erleichtert vom Tisch weggekommen zu sein. "Hi Maxi, ich wollte nur Bescheid sagen, das ich jetzt wieder zu Hause bin, du kannst rüberkommen wenn du magst" bot er mir großzügig an. Bedauernd lehnte ich ab und berichtete: "Ich war vorhin schon einmal bei dir, aber es war niemand da und auf dem Rü.." "Ja sorry, meine Mutter hat mich mit zum einkaufen geschleppt" wurde ich da schon von Maurice unterbrochen. Typisch Maurice, ich schmunzelte in mich hinein, startete aber gar nicht erst einen zweiten Versuch ihm zu erzählen was passiert war. So wichtig war es ja auch nicht. Stattdessen verabredete ich mich später mit ihm zum zocken und fuhr nachdem ich den Anruf beendet hatte meinen PC hoch. Ich jointe dem dc und schon hörte ich Maurice's verstellte Stimme. "Willkommen zuuuuuu Scribble.io zusaammmeeenn mit Maxi!" rief er dann. Er nahm immer alles auf, und hoffte YouTube Videos draus machen zu können, aber seine Eltern verboten es ihm hartnäckig und so taten wir einfach immer so, als würden wir mit den Zuschauern reden. Nachdem wir eine weile gespielt hatten, wurde Maurice (bzw Maudado wie er in seinen Aufnahmen genannt werden wollte) still. "Dado, alles okay?" fragte ich besorgt, und Maurice antwortete mit einem schüchternem: "duu Maxi, ich muss dir was sagen... I-ich bin schwul" erklärte er dann leise, und ich erstarrte für einen Moment. Dann sagte ich: "Aber Maurice, hast du dir darüber in der Schule sorgen gemacht? Warst du deswegen so still? Du hättest es mir sagen können! Ich hab nichts dagegen!" Immernoch leise murmelte er dann: " Jaa ich weiß, aber ich hatte Angst davor, dass es eben einmal raus ist, dann kommt es mir so real vor" Ich versuchte das Thema zu wechseln, da ich merkte das es ihm unangenehm war, und er ließ sich erleichtert ablenken. Nachdem wir die Aufnahme beendet hatten, verabschiedeten wir uns voneinander und ich ging schlafen.

Zeitsprung: nächster Tag

Diesmal hörte ich meinen Wecker, und stand rechtzeitig auf. Ich sah sogar meine kleine Schwester noch, und verabschiedete mich mit einer leichten Umarmung von ihr. "Viel spass in der Schule" flüsterte ich ihr ins Ohr und sie lächelte mich glücklich an. Jessy mochte die Schule, sie war eine gute Schülerin und hatte viele Freunde. So wie ich früher. Als ich dann um 07:12 das Haus verließ und Maurice wie fast jeden morgen an der Kreuzung zur Schule traf, umarmten wir uns kurz angebunden und liefen dann gemeinsam auf den Schulhof. "Ich geh noch kurz auf Toilette" kündigte Maurice dann an und ich verabschiedete mich mit einem "Okay bis gleich Dado" und schmunzelte. Als Maurice aus meinem Sichtfeld verschwunden war, kamen Lukas, Daniel, Michael und Alex hinter einer Wand hervor und betrachteten mich argwöhnisch. Wo kommen die denn her? "Na wie geht es dem Winzling denn heute?" "Wie ist das Wetter da unten" witzelten sie, liefen dann aber - ohne mich zu berühren (Oh wunder) - in den Klassensaal. Als hätte Lukas meine Gedanken gelesen, flüsterte er bedrohlich: "Keine Sorge kleiner, es gibt auch noch eine Pause" Als ob ich das vergessen hätte dachte ich gereizt, sagte aber nichts und schaute eingeschüchtert auf den Boden. In diesem Moment kam Maurice wieder vom Jungsklo und wir betraten gemeinsam den Klassenraum.

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Heute mal ein etwas längeres Kapitel :)) Hoffe es hat euch gefallen
BlueLama:33💜
761 Wörter

Fyfu - just a storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt