Familie?

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»Du machst mich wahnsinnig! Würdest du dich bitte hinsetzen«, sagte Lucius und sah seinen besten Freund ernst an. Es war inzwischen später Abend und Harry und Draco schliefen bereits. Remus und Severus hatten noch nichts vom Ministerium gehört. Der Lehrer tigerte rastlos durch den Salon in Malfoy Manor und konnte seine Nervosität kaum verleugnen.

»Schatz, komm schon setz dich«, sagte Remus sanft und zog seinen Partner auf die Couch.

»Sie wollten, sich längt gemeldet haben, was ist, wenn sie doch nicht zusagen, wie sollen wir ihm das erklären?«, sagte dieser und rieb sich die Augen. Remus griff nach Severus' Hand.

»Ganz ruhig, die Pflegschaft ist uns sicher und der Rest findet sich.«

»Was wenn nicht? Du kennst das Ministerium, da mischen so viele mit und am Ende reden wir hier über Harry Potter!«, sagte Severus.

»Remus hat recht, bleib ruhig. Ihr seid beide tolle Eltern und das wird auch Emily gemerkt haben und außerdem wurde auch Harry angehört«, sagte Lucius.

»Ja und selbst Dumbledore hat für euch ein gutes Wort eingelegt und wenn es keine Adoption wird, dann die Pflegschaft. Sev, sie nehmen ihn euch nicht weg!«, sagte Narzissa.

»Es macht mich trotzdem wahnsinnig, dieses Warten«, sagte Severus und fuhr sich durch die Haare.

»Wer hätte das vor ein paar Wochen gedacht?«, sagte Lucius lächelnd. Ja, es kam auch Severus wie Jahre her, dass er den verletzten Jungen aus dem Fahrenden Ritter geholt hatte. So viel hatte sich geändert.

Plötzlich erschien Trinket mit einem silbernen Tablett und verbeugte sich tief vor Severus und Remus.

»Dies brachte gerade eine Eule für die Herren Snape und Lupin«, sagte er. Severus sah zu seinem Partner und nahm mit zitternden Fingern den Umschlag. Sofort verschwand der Hauself wieder.

»Er ist dick, das könnte ein gutes Zeichen sein«, sagte Lucius und versuchte einen besseren Blick auf den Brief zu erhaschen. Severus zog das Pergament aus dem Umschlag und öffnete es zögernd.

»Sehr geehrter Mr. Snape und Mr. Lupin ...«, begann er zu lesen.

»Ich muss mich entschuldigen, dass es nun doch so lange gedauert hat, aber das Gremium hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Zuerst möchte ich mich noch einmal für das nette Gespräch mit Ihnen und Harry bedanken. Sie haben bei Harry sehr gut Arbeit geleistet und auch im Gremium mussten wir uns eingestehen, dass was Harrys Fall angeht, wir uns vorwerfen müssen, Fehler gemacht zu haben. Wir sehen auch die Notwendigkeit, dass sein Verbleib geklärt werden sollte, bis der Prozess beginnt. Dies habe ich auch heute Abend noch einmal klargemacht. Nach langen Beratungen und einigen Kontroversen, darf ich Ihnen nun mitteilen, dass das Gremium entschieden hat ...«, Severus stockte.

»Sev, was? Was schreiben sie?«, wollte Remus flehend wissen.

»... e-entschieden hat, dass Sie beide Harry James Potter nicht nur in Pflege nehmen, sondern ihn auch adoptieren dürfen. Alle nötigen Unterlagen finden sie in diesem Schreiben. Bitte senden Sie alles so schnell wie möglich an uns zurück. Ein Hausbesuch wird nach Ende des Prozesses folgen. Alles Gute für die Zukunft. Emily Clarke«, schloss Severus und ließ den Brief sinken. Remus starrte ihn fassungslos an.

»E-er ... wir dürfen ihn adoptieren! Er ist unser Sohn«, sagte Severus stockend und nahm Remus' Gesicht in die Hände.

»Remy, wir sind Eltern...«, sagte er und sein Partner ließ sich in seine Arme fallen. Sie weinten, weinten beide vor Glück, vor Erleichterung und weil so vielen nun von ihnen abfiel. Lucius griff nach dem Brief, legte lächelnd einen Arm um seine Frau und las zusammen mit ihr den Brief ein weiteres Mal.

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