Remus John Lupin

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Als Remus am nächsten Morgen erwachte, lag Severus nicht mehr neben ihm. Er stand auf und trat auf den Flur. Die Tür zum Gästezimmer war nur angelehnt, obwohl Remus sicher war, Sie am Abend zuvor geschlossen zu haben. Er warf einen Blick in das Zimmer. Harry schlief noch ruhig und so schloss er die Tür leise, ehe er die Treppe nach unten stieg.

Severus Snape saß am Küchentisch und las im Tagespropheten, als Remus die Küche betrat, sah er auf.

»Morgen. Kaffee?«, fragte er und schob seinem Freund eine Tasse hin. Dieser nickte und ließ sich auf einen der Stühle sinken.

»Tut mir leid mit gestern!«, sagte er und nahm einige Schlucke. Snape schüttelte den Kopf.

»Schon gut, es war meine Schuld«, sagte er und beugte sich über den Tisch zu Remus um ihn zu küssen.

»Warst du schon bei ihm?«, wollte dieser wissen. Severus legte die Zeitung beiseite und sagte: »Heute Morgen noch nicht, aber heute Nacht. Er hatte wieder hohes Fieber. Sicher eine Folge des Hitzschlags. Ich hab ihm etwas gegeben und seither schläft er.«

»Warst du die ganze Nacht wach?«, wollte Remus irritiert wissen.

»Ein oder zwei Stunden hab ich geschlafen, aber länger nicht. Du kennst mich, ich denke zu viel nach«, sagte Snape, stand auf und stellte Remus einen Teller mit Speck und Eiern hin.

»Über Harry?«

»Ja, auch...«, sagte Severus und setzte sicher wieder zu seinem Partner.

»Wie soll es weitergehen?«

»Ich habe bereits an Dumbledore geschrieben. Ich denke, er wird noch heute herkommen«, sagte Snape und plötzlich lag wieder Härte in seiner Stimme.

»Du willst ihn nicht hier haben...ich meine du willst Harry nicht hier haben, oder?«, sagte Remus und legte die Gabel beiseite. Er sah Severus nicht an, aber er wusste, was sein Partner dachte. Plötzlich spürte, er wie Severus sein Gesicht in die Hände nahm und ihn zwang, ihn anzusehen.

»Remus John Lupin ich liebe dich und weil ich das tue, weiß ich auch, dass es wenig Sinn hätte, mit dir zu diskutieren. Es sind noch knappe vier Wochen Ferien und wenn es wirklich so sein sollte, das Potter misshandelt wurde, dann kann er solange hierbleiben.«

»Meinst du das ernst?«, Snape drückte sich hoch und stellte die leeren Teller in die Spüle.

»Du müsstest wissen, dass ich nicht scherze. Ich würde sagen, du ziehst dir was an und dann wecke ich ihn. Ich will Antworten bevor...bevor ich James Potters Sohn Zuflucht gewähre«, sagte Severus abfällig.

»Ja Sev ich kenne dich und daher weiß ich auch, dass du nicht alles, was du jetzt sagst, auch wirklich ernst meinst«, sagte Remus, stand auf und verließ die Küche.

Während Remus unter der Dusche stand, betrat Snape das Gästezimmer. Harry lag noch immer so da, wie er ihn in der letzten Nacht verlassen hatte. Die dunklen Haare standen wild vom Kopf ab. Vorsichtig deckte Snape ihn auf und begutachtete die Wunden. Sie waren kaum noch zu erkennen. Nur feine weiße Narben zogen sich über den mageren Körper. Erst jetzt kam ihm in den Sinn, dass der Junge noch Kleidung brauchte. Die Fetzen, in denen er ihn gefunden hatte, waren wohl kaum zu gebrauchen. Er lief ins Schlafzimmer und zog ein altes T-Shirt von Remus aus dem Kleiderschrank. Eine schwarze Stoffhose, aus seinen Sachen, nahm er auch mit. Beides würde dem Kind viel zu groß sein, aber ein paar Zauber sollten die Sachen wenigstes als Übergangslösung akzeptabel machen. Als er wieder in das Gästezimmer kam, schien Harry gerade aufzuwachen.

»Aufstehen Potter!«, sagte Snape und legte die Sachen auf dem Bett ab. Der Junge rieb sich verschlafen die Augen.

»Guten Morgen, Professor«, sagte er verschlafen. Severus reagierte nicht, trat lediglich an das Bett und legte Harry, wie schon in der Nacht, eine Hand auf die Stirn. Sofort zuckte der Junge heftig zurück. Snape rollte mit den Augen und zog die Hand weg.

Mit deinen AugenWhere stories live. Discover now