Yodas pinke Träume - Yoda/Anakin/Obi-Wan

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Yodas pinke Träume

Es war ein gewöhnlicher Morgen auf Coruscant. Es war noch recht früh, die ersten Sonnenstrahlen gingen gerade auf. Hätten hier Vögel gelebt, hätten sie wahrscheinlich gezwitschert, aber da hier keine lebten, zwitscherte auch nichts.

Es war Tag der Ratssitzung und obwohl es noch früh am Morgen war, saßen die Ratsmitlieder bereits angespannt in ihren Stühlen und beobachteten eine Holonet Übertragung. Die Republik hatte die letzte Schlacht verloren, es war eine sehr bedeutende gewesen, weshalb die Stimmung noch gedrückter war als sonst.

Als die Übertragung stoppte, schüttelte Mace Windu mit gespieltem Bedauern den Kopf. In Wahrheit bedauerte er nichts, er war wütend. Wütend weil die Jedi, die in der Schlacht gekämpft hatten nichts drauf hatten. Sie hatten sich einfach ohne weiteres von Grievous' Droiden in Stücke schießen lassen, als wären sie nichts weiter als dämliche Zivilisten, die sich auf's Schlachtfeld verirrt hatten!

„Ich bin es leid!", platzte er heraus, seine Lippen aufeinander gepresst. „Diese Jedi können gar nichts! Wir müssen sie härter trainieren!"

„Sie haben ihr Bestes gegeben", bemerkte Obi-Wan, der ihn mit hochgezogenen Augenbrauen anstarrte.

Obi-Wan ging ihm auch gehörig auf den Sack. Immer musste sich dieser nervige Nichtskönner in seine Angelegenheiten einmischen und seine amateurhafte Meinung abgeben. Als würde er etwas von dem Ganzen verstehen!

„Ach und das wisst Ihr natürlich", schoss Windu also zurück und war ziemlich zufrieden über Kenobis Reaktion, dessen Augenbrauen noch weiter in die Luft schossen und es noch lächerlicher aussah.

Für einen Augenblick blieb es still und Mace hoffte bereits, dass Kenobi nun endgültig seine Klappe halten würde, stattdessen machte Skywalker den Mund auf und das war noch schlimmer. Mace seufzte. Er hasste Kenobi, diesen Besserwisser. Aber noch mehr hasste er Skywalker, er war eine wahre Plage!

„Nicht schon wieder, Mace", sagte Anakin und jeder hörte den amüsierten Ton in seiner Stimme. Er spitzte die Lippen. „Alles was wir sagen scheint Euch zu nerven. Nur weil wir die Dinge vielleicht besser verstehen als Ihr, bedeutet das doch nicht sofort, dass Ihr immer neidisch auf unsere Fähigkeiten sein müsst."

„Ich bin nicht neidisch!", gellte Mace zurück und sprang auf. Die übrigen Ratsmitglieder zogen die Köpfe ein, sie hielten sich hier lieber heraus. Schließlich war allgemein bekannt, dass Mace anderen gerne mal einen auf den Deckel gab. „Wie in Gottes Namen kommst du überhaupt darauf, dass ich neidisch auf dich bin, du Nichtsnutz?! Mit dir redet doch gar keiner! Ich habe mit Kenobi geredet! Ich weiß nicht einmal wieso du überhaupt hier sitzt! Du kannst nichts!"

Obi-Wan schaute erschrocken zu Anakin, der neben ihm saß. „Jetzt halt gefälligst deine Klappe! Du machst ihn nur wütend, Anakin. Das hier ist eine ernste Sache. Menschen sind gestorben und du hast nichts besseres zu tun, als Mace zu ärgern und das noch in einer Ratssitzung! Mach das lieber gleich wenn ich nicht da bin, sonst kriege ich am Ende auch noch Ärger."

Anakin warf Obi-Wan einen zweifelnden Blick zu, etwas blitzte in seinen blauen Augen. Dann drehte er sich schnell zu Mace und grinste schalkhaft. Es erinnerte Obi-Wan stark an ein kleines Kind, das gleich riesigen Schaden anrichten würde und sich dessen auch bewusst war.

„Anakin was auch immer du vor hast lass es-"

„Ach Mace nicht dasselbe Theater wieder", begann Skywalker zu jammern. „Ich bin der Auserwählte, ich bin super toll, super stark und sehe dabei auch noch richtig heiß aus." Er zwinkerte ihm zu. „Ist natürlich klar, dass ihr Euch mit mir vergleicht und neidisch seid, finde ich auch ok klar, ist ja alles eine natürliche Sache."

Mace war ganz rot geworden, wie immer wenn Anakin zu weit ging. Anakin war mitten in seinem Text, als das erste Ratsmitglied aufstand und ging. Plötzlich musste sich Obi-Wan die Hand vor den Mund halten, weil er Angst hatte, laut aufzulachen. Das hier war selbst für Anakin ein neues Niveau des Schaffens.

„Was ich allerdings sehr verletzend finde ist, dass ich hier angeblich nicht hingehöre. Wisst Ihr woran ich manchmal denke, wenn ich Abends wach liege und nicht einschlafen kann? An Euch Mace. Ja, fühlt Euch geehrt, aber wisst Ihr auch worüber ich nachdenke? Ich frage mich wieso von all den Jedi Ihr der einzige seid, der ein pinkes Lichtschwert hat. Und genau jetzt ist mir die Antwort plötzlich eingefallen. Ja in der Tat ich wurde gerade erleuchtet. Die Antwort lautet, dass Ihr in Wahrheit gar kein Mann seid. Nur Frauen tragen pink und das muss heißen, dass Ihr einen Hang zur Weiblichkeit in Euch tragt."

„Ich trage bitte was in mir??!" Mace explodierte. Er konnte nicht glauben, dass man ihn gerade so bloß gestellt hatte. Er war das perfekte Leitbild eines Mannes, er war der ideale Mann. Mace war stark und gutaussehend und ja sogar sexy. Und er hatte kein bisschen Weiblichkeit in sich!

„Oh nein es tut mir leid, ich wollte Euch nicht verletzen oder in eine unangenehme Situation bringen. Das muss Euch doch jetzt nicht peinlich sein, Mace, das ist etwas ganz natürliches und das ist auch nicht schlimm. Jeder darf seine Persönlichkeit entfalten wie er möchte. Und wenn ich ehrlich bin, finde ich euer pinkes Lichtschwert richtig cool, richtig trendy, ich hab sogar mir überlegt auch eins zu-"

„Stop es jetzt reicht", fiel plötzlich Yoda ins Wort. Der Großmeister beugte sich in seinem Sessel vor und musterte beide eindringlich und machte einen auf "ich bin ganz ernst und benehme mich immer so", dabei wusste jeder, dass er heute morgen Gras konsumiert hatte. Man konnte es riechen.

„Beide stümperhafte Bildungslücken ihr habt, so nicht weiter es geht." Während er das sagte fuchtelte der ganz komisch mit seiner Hand und für eine Sekunde hatte Obi-Wan Angst, dass Yoda sogleich einen Schlaganfall erleiden würde, aber das blieb zum Glück aus. Bei seinen 900 Jahren konnte man ja nie wissen.

„Und pink ein Hang zur Weiblichkeit ist nicht, Skywalker. Pink ich mag auch."

Anakin hielt die Klappe und war kurz davor in Gelächter auszubrechen. Obi-Wan warf ihm einen warnenden Blick zu.

„Was ist denn so toll an pink?", fragte Anakin daraufhin süffisant.

„Pink das Land meiner Träume ist."

Anakin schlug sich auf den Oberschenkel und begann schallend zu lachen. Er musste so sehr lachen, dass er vornüber von seinem Stuhl fiel und sich auf dem Boden kugelte.

Obi-Wan warf ihm einen erschrockenen Blick zu, er griff nach Skywalkers Armen und versuchte den jungen Jedi wieder auf die Füße zu kriegen. Das schlug allerdings mächtig fehl, denn Kenobi konnte sein eigenes Lachen nur mit Mühe unterdrücken. Er wagte es nicht, den Mund zu öffnen, zu sehr fürchtete er, dass er sich nicht kontrollieren und loslachen würde.

„Yoda, Ihr habt doch nicht schon wieder einen Joint gezogen oder? Ihr wisst, was Ihr Eurem Therapeuten versprochen habt", sagte Mace streng.

Yoda drehte den Kopf in Windus Richtung und warf ihm einen zutiefst missbilligenden Blick zu. „Ach, Probleme ich also habe? Ich nicht der bin, der kriegt bei jeder Kleinigkeit einen Wutanfall. Vielleicht eine Antiaggressionstherapie gut für Euch wäre."

Anakin hielt kurz inne, um Mace anzuschauen. „Du musst zugeben, er hat dich gerade zerstört." Dann lachte er weiter.

Windu drückte die Zähne aufeinander, um nicht wieder auszurasten. Jemand musste diesem Jungen in den Arsch treten und wie gerne hätte er es selbst gemacht. Und was Yoda anging...der Typ musste so stoned sein, dass er nicht mehr klar denken konnte. Pinke Träume, wie kam man bitte sonst auf sowas...

„Ich deine Gedanken höre!", schrie Yoda wütend und zeigte auf Windu, der erschrocken einen Schritt zurücktaumelte. „Pinke Träume es wirklich gibt. Ich euch nun davon erzählen werde."

Yoda lehnte sich mit ernster Miene in seinem Sessel zurück und beäugte jeden einzelnen im Raum mit riesigen Augen, bevor er hastig in seinen Rucksack griff und die Flasche Wodka in einem Zug auf Ex kippte.

Selbst Anakin schaute ihn nun verdattert an und Mace stöhnte entsetzt auf. „Yoda, Eure Alkohol Therapie! Die könnt Ihr nicht auch noch ignorieren!"

Yoda ignorierte Windu und zuckte mit den Schultern. „Weißt du, es ist echt schlimm mich selbst 24/7 so reden zu hören, ich will gar nicht wissen wie sehr euch das auf die Eier geht, ich helfe euch doch nur." Jeder kannte Yoda und sein Video von Karneval auf RepublicBook in dem er sich Gläser an Wodka reingekippt hatte und am Ende reden konnte, wie ein normales Lebewesen.

„JA, ich habe wirklich pinke Träume meine Freunde, und nein das liegt nicht daran, dass ich mir grade eben Stoff reingezogen habe, es war nur ein Joint, also chillt eure Bases."

Anakin hatte sich wieder aufgesetzt und robbte unbeweglich auf seinen Platz zurück.

„Habt ihr je ein Einhorn gesehen? Nein ich auch nicht, aber ich habe von ihnen geträumt", erzählte Yoda weiter und langsam geriet er ins schwärmen, denn seine Augen begannen zu glänzen. „Mit prächtigen weißen Mähnen, einem wunderbaren und sooo unglaublich weichen Fell und dieser Geruch... Bei der Macht, ihr werdet mir nicht glauben, wenn ich euch sage, dass ich niemals einen so wundervollen Geruch gerochen habe. Er hat mich von der ersten Sekunde gepackt. Ich wache immer noch Nachts auf und rieche ihn. Dieser Geruch ist wie eine persönliche Lieblingsdroge für mich." Plötzlich verdrehte Yoda ganz komisch die Augen.

„Ich denke es reicht an dieser Stelle", warf Windu schnell ein und wollte den Großmeister am Arm packen und aus dem Raum schleifen. Doch Yoda wich geschickt aus und versetzte Windu einen Tritt. Der schnappte erschrocken nach Luft. „Wie könnt Ihr es wagen, Yoda."

„Nein, wie könnt Ihr es wagen, Windu, mich so derart zu beleidigen. Jetzt bewegt Euren Arsch auf Euren Sessel zurück und hört mir gefälligst zu, oder es knallt gleich kräftig!" Yoda drohte für gewöhnlich nicht und für gewöhnlich war Mace Windu ein Mann, der genau das Gegenteil von dem tat, was man ihm sagte. Und trotzdem setzte er sich hin. Das war heute schon ein komischer Tag.

„Also, wo war ich nochmal?" Yoda verdrehte schon wieder die Augen ganz komisch, doch diesmal ignorierte Mace es. „Ach ja! Der Geruch von Einhörnern...himmlisch...ein bisschen wie Zuckerwatte aber...geiler! Aber meine Freunde ich lüge nicht, wenn ich sage, dass es noch etwas gibt, das Einhörner toppt."

Die Ratsmitglieder schauten den Großmeister mit breiten gespielten Lächeln und anscheinender Interesse an. Yoda wurde plötzlich ganz ernst. Er stellte sich mit seiner kleinen Statur auf seinen Sessel und beäugte wieder alle.

„Stellt euch vor ihr seid am Strand, der Himmel ist pink, und ihr sitzt an der Bar mit einem ordentlich gedrehten Joint in der Hand. Da kommt plötzlich diese richtig heiße Schnecke, in dem pinken Bikini." Er hielt kurz inne und starrte an den anderen vorbei aus dem Fenster, in die Ferne. Er war völlig in seiner Welt versunken. „Sie stellt sich direkt neben euch an den Tresen und aus dem Augenwinkel hat sie euch schon einen Blick zugeworfen. Sie ist so scharf, dass ihr darauf erstmal einen heftigen Zug von dem Joint nehmen müsst."

Yoda atmete tief ein und plötzlich wurde Obi-Wan schlecht. Diese Dinge...das konnte Yoda doch nicht ernsthaft geträumt haben...

Und dann!", schrie Yoda plötzlich und Obi-Wan wäre vor Schreck fast vom Stuhl gefallen. „Und dann, man hat schon so Glück mit dieser heißen Braut, da teilt sie sich plötzlich in zwei! Und gütige Macht hatte ich Glück diese Nacht!" Yoda fuchtelte wieder wie wild mit seinen kleinen Ärmchen.

„Also ich glaube, er wäre der letzte, der eine heiße Braut abkriegen würde", flüsterte Anakin plötzlich neben Obi-Wan, der sich zu ihm umdrehte und ihm einen warnenden Blick zuwarf.

„Ich meins ernst! Habt Ihr Euch den mal angesehen?! Er ist grün! Wie um alles in der Welt, will der eine Frau abschleppen?"

„Anakin", murmelte Kenobi warnend.

„Tschulidgung, ich mein ja nur..."

„Ich wollte noch einen Zug von meinem kostbaren Joint nehmen, da drehten die beiden sich zu mir um und lächelten mich an und meinten „Hier hast du einen Joint, der zu einem Mann wie dir passt" und es war das schönste Geschenk, das ich je in meinem Leben erhalten habe, das könnt ihr mir glauben." Yoda schien nun tatsächlich den Tränen nahe. Doch dann verdüsterte sich sein Gesicht.

„Ich wollte ihn gerade nehmen, doch dann..."

„Dann was?", fragte Anakin amüsiert.

„Na was glaubst du denn Junge?", schrie Yoda wutentbrannt und alle im Raum zuckten zusammen. „Ich bin aufgewacht, du Nichtsnutz! Und weißt du wer es Schuld war? Obi-Wan!"

„Ich??" Obi-Wan, der Streber, klang melodramatisch.

„Natürlich, du hast bei mir geklopft wie ein Taugenichts und nur, weil du mir versichern wolltest, dass es Anakins und nicht deine Schuld war, dass die Duschen im C-Trakt überflutet waren! Dabei hat es mich einen Scheiß interessiert!"

„Aber-", stammelte Obi-Wan, Schweiß rollte ihm von der Stirn.

„Wartet mal kurz", rief Anakin plötzlich und drehte sich mit entrüsteter Miene zu seinem ehemaligen Meister um. „Ihr seid das gewesen?! Ihr habt mich bei Yoda verpfiffen? Das glaube ich ja jetzt nicht, Ihr meintet damals zu mir, die hätten mich auf einem Kamera-Tape gesehen!" Obi-Wan der Streber, das hätte er sich ja mal wieder denken können. Anakin kochte vor Wut.

„Komm schon, Anakin, die wollten mich dafür verantwortlich machen, ich hatte sowieso schon genug Stress und das schadet meiner Haarpracht, das weißt du genau. Außerdem darf ich mir keinen Ärger leisten, das ist nicht gut für mein Image und außerdem ist schon so viel Gras über die Sache gewachsen..." Obi-Wan schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln.

„Zum Teufel mit Euch! Das juckt mich überhaupt nicht, wegen Euch musste ich einen Monat die Toiletten der Jünglinge putzen. Die Toiletten der Jünglinge!"

Obi-Wan machte den Mund auf, um etwas zu sagen, klappte ihn jedoch wieder zu. Ein eisernes Schweigen legte sich über den Raum. Yoda schaute Obi-Wan mit schüttelndem Kopf an. „Schande über Euch, Kenobi, Ihr habt es vermasselt."

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