„Bei Merlins rosa-roter Unterhose!"

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Neugierige Blicke folgten ihnen, als die Zeitreisenden in der Gryffindor-Gemeinschaftsraum kamen.

Hermine, Luna und Ginny verschwanden ohne ein weiteres Wort in ihrem Schlafsaal, obwohl gerade Mittag war. Wahrscheinlich würden sie nicht mal schlafen.
Neville und Harry gingen in ihren und verschanzten sich hinter den Vorhängen von Harrys Bett.
»Schon komisch, dass Draco sich so gewandelt hat. Ich mag ihn aber so viel mehr. Noch etwas Schönes, was der Sieg über Voldemort gebracht hat -«, begann Neville, als auch schon die Vorhänge zur Seite geschoben wurden, und ein Junge, der dem nicht verwandelten Neville echt ähnlich sah, steckte den Kopf hinein.

»Hallo, ihr seid doch die Neuen, oder? Wie heißt ihr?«
Neville und Harry schauten sich an. Woher konnten die Anderen von ihnen wissen?
»Hallo? Jemand zuhause? Ich habe euch eine Frage gestellt!«
»Oh, äh, ... i-ich bin N-Neville Long-, i-ich meine Neville Lovegood.«
»Ich bin Harry. Harry Granger.«
»Schön euch kennen zu lernen, ich bin Frank Longbottom.«
Neville viel vom Bett und verhedderte sich im Vorhang. Verdutzt schaute Frank ihn an. »Alles okay, Neville?«, fragte er und Harry bekam einen Lachkrampf, half seinem Freund jedoch wieder hoch.
»Äh, ja, alles okay. Hatte mich nur gerade erschreckt. Schön dich kennenzulernen.«
Sehr interessiert schaute Frank sie an. »Kommt ihr runter, dann können wir mit den anderen reden. Alice ist gerade bei den Mädchen.«
Bei der Erwähnung seiner Mutter viel Neville ein zweites Mal vom Bett. Harry konnte sich nicht mehr halten. Es sah nur zu komisch aus.
»Kommt ihr?«, fragte Frank.
»Vielleicht. Wir müssen noch was besprechen«, wich Harry aus. Was er jetzt nicht gebrauchen konnte, war Rumfragerei. Zum Schluss würde noch die Wahrheit an das Licht kommen.

Nachdem Frank sich hatte abwimmeln lassen, schnappte Harry sich seinen Beutel, den er seid der Schlacht immer bei sich trug.
»Was hast du da drin?«, fragte Neville neugierig.
»Meinen Tarnumhang, die Karte des Rumtreibers, bei den Sachen müssen wir aufpassen, dass die anderen es nicht finden, eine Decke, den kaputten Stein der Auferstehung, den Elderstab und noch 'n paar Sachen mehr.«
»Aber den Elderstab wolltest du doch in Dumbledores Grab legen, hat mir Ron erzählt.«
»Ja, aber ich kam noch nicht dazu, auch weil das Grab von Voldemort zerstört wurde.«
»Okay, fall-, ah, Hermine, dass machst du nie wieder!«
Hermine steckte ihren Kopf zwischen die Vorhänge. »Kommt ihr? Die anderen warten schon unten, Draco ist auch schon 'ne viertelstunde früher da. Scheint bei den Slytherins nicht so spannend zu sein, aber, Leute! Draco teilt sich ein Zimmer mit Snape! Snape! Der zieht ein echt langes Gesicht, dass müsst ihr sehen. Alice« (Neville fiel vom Bett) »redet uns die ganze Zeit damit voll, dass sie zusammen mit Frank Aurorin werden will und -«
Harry unterbrach seine braungelockte Freundin.
»Wenn du noch lauter schreist, dann kann man die Tarnung gleich vergessen, gute Dame. Und ja, wir kommen, aber könntest du aufhören, Alice oder Frank zu erwähnen? Neville, hier, kippt bei der Erwähnung immer um und dass wäre nicht vorteilhaft, wenn man durch einen verbotenen Korridor schleicht.«
Hermine wurde rot.
»'tschuldige, aber KOMMT IHR JETZT?«
»Wenn du aufhörst zu schreien.«
»Beherrschung verloren. Gott, ist dass verwirrend, bei Merlins rosa-roter Unterhose!«

»Wieso nicht blau-karierter? Das finde ich schöner«, meldete sich Neville zu Wort und rappelte sich vom Boden hoch. Hermine bemerkte, wie verstört er gerade wirkte.

»Das tut jetzt nicht's zur Sache«, sagte sie sanft. »Dann können wir ja losgehen.«

»Da seid ihr ja!«, begrüßte Ginny sie, als Hermine mit den beiden Jungs zum überaus großen Portrait eines sich viel zu wichtig nehmenden Mannes namens Towe Merrettich (oder stand zumindest auf der kleinen Goldplatte drauf).
»Warum habt ihr so lange gebraucht?«
»Weil Neville immer wenn man auch nur seine Eltern erwähnt hat, ausgerastet ist, also umgefallen.«
Hermine seufzte und half Neville hoch.
»Frage«, nahm Ginny das Gespräch wieder auf, »wie seid ihr aus dem Gemeinschaftsraum gekommen? Es war verdammt schwer, wir mussten ein paar Knall- und Farbflüche an die andere Seite des Raumes feuern um nicht gesehen zu werden. Alle haben danach die Rumtreiber im verdacht gehabt, echt toll!«
Diesmal lag es an Harry, die Fassung zu verlieren. Seine Knie wurden weich und er sackte zusammen. Klar, daran hatte er nicht gedacht! 1974, da waren seine Eltern auf Hogwarts und absolvierten gerade ihr viertes Jahr - oder begannen es.
»Wir sollten uns verstecken, Harry, du kennst doch einen Geheimgang, oder?«, meldete sich Luna nun zu Wort und klang wie immer so, als ob sie das alles nicht anging und sie sich über den Unterricht von Professor Flitwick unterhielten.
»Okay, kommt!« Statt Harry antwortete Hermine, die die Geheimgänge und -kammern auch kannte, schließlich hatte ihr Freund sie ihr gezeigt, und zog die Anderen hinter einen Wandteppich.
»Obersicher, aber wir müssen aufpassen, dass die Rumtreiber uns nicht entdecken, soweit ich weiß, haben sie die Karte des Rumtreibers erfunden und kennen alle Geheimgänge, stimmt doch, Harry?«
»Was ... oh, äh ... ja!« Harry schreckte aus seinen Tagträumen über seine Eltern hoch. »Ich ... ja, wir müssen aufpassen!«

»Also, wofür ist die Krisensitzung, Hermine?«, fragte Malfoy und setzte sich im Schneidersitz auf die kalten Fließen, sprang jedoch gleich wieder auf. Scheinbar waren sie sehr kalt.
»Wir müssen uns eine Hintergrundgeschichte überlegen, weil sonst jeder einfach etwas sagt und das fällt auf, wenn es nicht zusammen passt. Außerdem, Draco, hast du noch eine Entschuldigung bei mir offen.« Herausfordernd blickte Hermine den jungen Slytherin an.
»Okay, entschuldigung für die Beschimpfung immer.« Ergeben seufzte Draco.
»Geht doch, danke!« Hermine nickte und schwang ihren Zauberstab, sodass sofort sechs Kissen erschienen.
Dankbar setzte sich Draco.
»Also, wir können nicht sagen, dass wir in Hogwarts waren, sollen wir sagen, wir sind von Durmstrang. Dort haben unsere Eltern beschlossen, dass wir unser viertes Schuljahr auf Hogwarts verbringen sollen. Falls jemand wegen Narben oder Kampferfahrungen«, Hermine schaute Harry, Luna und Ginny an, »fragt, dann sagen wir, es gab einen Duellierclub bei uns und wir haben schon einmal gegen Todesser gekämpft.«
Alle nickten.
»Zum einprägen sagt jeder nochmal seine falsche Identität auf. Ich beginne. Mein Name ist Hermine Granger und ich bin vierzehn - bald fünfzehn - Jahre alt und bin Anfangs nach Durmstrang gegangen, wo ich dem Dellierclub beigetreten bin. Harry, du bist dran!«
»Ich bin Harry Granger«, begann Harry und Ginny bekam einen Lachkrampf »der Bruder von Hermine und bin mit ihr nach Durmstrang gegangen.«
Es ging Reihe durch, obwohl Neville anfangs Longbottom sagte.

»Harry?«, fragte Hermine, als sie wieder aufstanden, »du hast doch die Karte des Rumtreibers dabei, oder?«
»Ja, im Beutel. Aber sie zeigt Hogwarts nur in Trümmern.«
»Du musst aufpassen, dass niemand sie findet!«
»Ja, das mach ich. Ich habe den Beutel mit einem Zauber belegt. Man braucht ein Passwort.« Harry senkte die Stimme. »Es ist ›Voldemort‹! Das ahnt niemand.«

𝐖𝐈𝐍𝐆𝐀𝐑𝐃𝐈𝐔𝐌 𝐋𝐄𝐕𝐈𝐎𝐒𝐀 - 𝐝𝐞  ✓Where stories live. Discover now