Ein neuer Anfang (George)

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»Ich hatte gar nicht in Erinnerung, dass du so ein Langschläfer bist.«
Diese Stimme kannte er! George schlug die Augen auf und sah in ein Spiegelbild. Nein, es war Fred.

»Fred ...«, hauchte er und kniff sich. »Lebe ich oder träume ich? Oder bin ich tot?«

»Was laberst du für einen Scheiß?«, wollte Fred wissen und zog George am Arm vom Bett.

»Nichts ... ich kann es dir später sagen.« Und mit diesen Worten fiel George seinem Zwillingsbruder um den Hals, drückte ihn an sich. Ganz fest.

»Was ist nur mit dir los?«, fragte Fred noch einmal und drückte George unbeholfen.
»Ich - erkläre - es - dir - später.«

George lies sich zurück aufs Bett sinken und betrachtete Fred überglücklich. »Welchen Datum haben wir heute?«

»Das du das auch noch fragst! Die letzten Tage haben wir jede Stunde das Datum wiederholt, weil wir endlich wieder in die Winkelgasse gehen. Der 31. Juli 1991! Harry hat außerdem Geburtstag.«

»Echt? Wird er elf?«

»Nee, Fünfhundert. KLAR, wird er elf, was für eine Frage. Mann, Georgie, du stehst heute echt auf dem Schlauch.« Fred schüttelte seinen Kopf und betrachtete George mit zusammengekniffenen Augen.

Irgendwas stimmt nicht mit dir, hieß der Blick.

»Ich weiß«, murmelte George, »wenn Ginny und Ron wach sind, kann ich es beim Frühstück erzählen. Wahrscheinlich wird Ginny aber mir das Wort abschneiden.«

»Sag bitte nicht, die werden sich auch so komisch benehmen«, ächzte Fred.

»Doch«, murmelte George und wühlte in seinem Kleiderschrank nach einer frischen Unterhose.

»Du, Fred«, begann er und hielt inne, »weißt du, was Thestrale sind?«

»Nein, was ist das?« George seufzte. Das hatte er erwartet.

»Wesen, die man nur sehen kann, wenn man jemanden hat sterben sehen. Ginny, Ron, Harry, Hermine, Luna, Neville und ich können es.«

»Wen habt ihr sterben sehen?«, fragte Fred und sah ausnahmsweise mal nicht aus, als würde gleich ein Streich losgehen.

»Ginny hat ihre Schulkameraden sterben sehen, darunter einige ihrer Freundinnen, Ron sah ... dich, wie du bei einer Explosion ums Leben kamst, ich war zu weit weg, hörte aber die Schreie. Ich konnte Remus' und Tonks' Tode nicht verhindern und musste zusehen. Harry sah zu viele sterben: Cedric, Sirius, Dumbledore, Hedwig, Dobby, dich, Snape ... Hermine sah dich und Lavender ... Neville und Luna konnten es schon zuvor ...«

George hielt inne und schaute vorsichtig zu Fred.

»Also ... war ich tot?«, fragte er und setzte sich neben seinen Zwilling. Dieser nickte. »Du bist im Jahre 1998 von Rockwood ermordet worden.« Am Schluss löste sich Georges Stimme in nichts auf.

»Aber Rockwood wurde im Jahre 1974 von einem George Weasley ermordet ...« Etwas in Freds Gesicht erhellte sich. »Ihr habt eine Zeitreise gemacht, Voldemort besiegt und dann seit ihr jetzt hier in einer Welt ohne ihn!?«

»Richtig. Und ich bin froh. Viel zu lange hatte ich dich nicht.« George drückte Fred fest an sich.

»JUNGS!«, kam es von unten, »FRED! GEORGE! RON!« Das war Molly Weasley.

»Wenn uns unser Kopf lieb ist, sollten wir runter«, sagte George, »schließlich hatte sie Bellatrix besiegt.«

»Aber ... das war doch eine Ginny Weasley ... sag bloß, unsere kleine Schwerster ist die Bezwingerin von der Lestrange!«

»Doch«, sagte George. »Runter mit dir! In dieser Zeitlinie will ich dich nämlich noch behalten!«

»Klingt als ob ich ein Wecker wäre«, brummte Fred und polterte die Treppe runter, Ron kam hinterher.

Gerade als sie saßen, rutschte ein kleines, rotes etwas die Treppe runter, sah Fred und rannte quiekend wieder heraus.

𝐖𝐈𝐍𝐆𝐀𝐑𝐃𝐈𝐔𝐌 𝐋𝐄𝐕𝐈𝐎𝐒𝐀 - 𝐝𝐞  ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt